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Die Gesamtausgabe der Schriften des Johann von Staupitz läßt dessen Bedeutung als Schlüsselfigur im Übergang von der spätmittelalterlichen Reform zur Reformation deutlich werden. Bislang nicht oder nur unzulänglich edierte Schriften werden erstmals in kritischer Edition zur Verfügung gestellt, verbunden mit wesentlichen neuen Ergebnissen der Forschung.
Daß Staupitz in Salzburg zum Ketzer-Verfolger geworden sei, kann durch die Edition der Consultatio (1523) widerlegt werden. Durch Wiederauffindung der seit 1896 verschollenen Akten des Häresie-Verfahrens gegen Stephan Kastenpauer, genannt
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Produktbeschreibung
Die Gesamtausgabe der Schriften des Johann von Staupitz läßt dessen Bedeutung als Schlüsselfigur im Übergang von der spätmittelalterlichen Reform zur Reformation deutlich werden. Bislang nicht oder nur unzulänglich edierte Schriften werden erstmals in kritischer Edition zur Verfügung gestellt, verbunden mit wesentlichen neuen Ergebnissen der Forschung.

Daß Staupitz in Salzburg zum Ketzer-Verfolger geworden sei, kann durch die Edition der Consultatio (1523) widerlegt werden. Durch Wiederauffindung der seit 1896 verschollenen Akten des Häresie-Verfahrens gegen Stephan Kastenpauer, genannt Agricola, kann der "Ratschlag" des seelsorgerlichen Theologen Staupitz in seinen Überlieferungszusammenhang eingeordnet, durch eingehende Kommentierung verständlich gemacht und der Verlauf des ungewöhnlichen Ketzerprozesses geklärt werden.

Auch die zwischen 1500 und 1517 sechsmal gedruckte Decisio - in welcher Staupitz, obwohl Mitglied eines Bettelordens, in dem Streit zwischenMendikanten und Weltklerus um die Seelsorgerechte die Position der Pfarrgeistlichkeit vertrat - ist ein Zeugnis für sein "Interesse an pastoraler Wegweisung" (Wolfgang Günter). Der Franziskaner Kaspar Schatzgeyer und seine (noch ungedruckte) Gegenschrift haben wahrscheinlich die überraschende Entscheidung Leos X. über diese Sache beeinflußt.

In der sorgfältigen Edition und Kommentierung der Constitutiones der deutschen Reform-Kongregation der Augustiner-Eremiten - durch Staupitz mitgeprägt, verantwortet und (wohl 1506) promulgiert - wird nicht nur auf die noch unerforschten Konstitutionen der italienischen Reformkongregationen, sondern auch auf die Gründungszeit des Ordens und die Entstehung seiner Rechtsgestalt zurückgegriffen. Im Urteil von Kaspar Elm (Zum Geleit) ist dieser Vorgang nicht nur von Interesse für die Ordensforschung, sondern auch für alle Disziplinen, die sich mit Problemen der Institutionalisierung von unorganisierten Bewegungen befassen.

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Autorenporträt
Dr. Lothar Graf zu Dohna ist emeritierter Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Technischen Universität Darmstadt und Honorarprofessor für Kirchengeschichte an der Universität Frankfurt a.M. Dr. Wolfgang Günter ist Fachleiter für Geschichte am Staatlichen Seminar für Schulpädagogik (Gymnasium), Freiburg i.Br., und Lehrbeauftragter an der dortigen Universität. Beide Editoren sind auch Verfasser von Abhandlungen über Staupitz.
Rezensionen
"Ohne Zweifel wird die vorliegende Ausgabe zur Grundlage weiterer Studien werden, die weiteres Licht in das Dunkel der Ordenserneuerungen bringen kann."
Markus Wriedt in: Theologische Literaturzeitung 6/2007

"The volume is meticulously edited in accordance with the high and demanding standards that have marked the series from the very beginning. [...] the edition clearly belongs in any research library."
David C. Steinmetz in: Sixteenth Century Journal 3/2005