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Friedenswissenschaften und historische Friedensforschung sind junge Disziplinen. Erklärtes Ziel sind die Verhinderung von Kriegen, Begrenzung innergesellschaftlicher Gewalt sowie die friedliche Austragung von Konflikten und Schaffung eines dauerhaften Friedens. Aufarbeitung der Vergangenheit, Sühne und Schuld(en)erlass sind eine notwendige Voraussetzung, um diese Ziele zu erreichen.Die große Errungenschaft des 20. Jahrhunderts war die Weiterentwicklung des Völkerrechts zu einem Friedensrecht, das - in der Theorie jedenfalls - den Krieg als Mittel der machtpolitischen Projektion und…mehr

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Produktbeschreibung
Friedenswissenschaften und historische Friedensforschung sind junge Disziplinen. Erklärtes Ziel sind die Verhinderung von Kriegen, Begrenzung innergesellschaftlicher Gewalt sowie die friedliche Austragung von Konflikten und Schaffung eines dauerhaften Friedens. Aufarbeitung der Vergangenheit, Sühne und Schuld(en)erlass sind eine notwendige Voraussetzung, um diese Ziele zu erreichen.Die große Errungenschaft des 20. Jahrhunderts war die Weiterentwicklung des Völkerrechts zu einem Friedensrecht, das - in der Theorie jedenfalls - den Krieg als Mittel der machtpolitischen Projektion und Selbstverwirklichung und zur Lösung zwischenstaatlicher Streitigkeiten ausschloss oder schlichtweg verbot und eine globale rechtsverbindliche Ordnung als Garant des Friedens, der internationalen Sicherheit und Zusammenarbeit begründete. Der Verlust der Mitte führt allzu leicht zum Krieg. Aufgabe des 21. Jahrhunderts ist es, eine globale Mitte zu bezeichnen und Richtlinien und Maßstäbe zu setzen, auf deren Grundlage menschliche Sicherheit, der Schutz der Umwelt, Friede und Menschenwürde gewährleistet und die Errungenschaften der letzten 500 Jahre erhalten, gefestigt und weiter entwickelt werden können. Der Vergleich Deutschland-Japan bietet sich bei der Suche nach einer weltgemeinschaftlichen Gesamtschau an. Japan und Deutschland sind von ihrer Verfassung her prädestiniert, sich für eine demokratische, verbindliche Rechtsordnung einzusetzen, die Krisen angemessen und wirksam managt. Die darin enthaltene Chance muss wahrgenommen werden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.05.2009

Japans Mission

In neun Essays zur Konfliktforschung beleuchtet Klaus Schlichtmann deutsche und japanische Ausprägungen von Friedenspolitik, Historikerstreit und Vergangenheitsbewältigung. Im sich nach dem Ersten Weltkrieg neu artikulierenden "Mächtekonzert" skizziert das Buch Japans Einbindung in das Vertragssystem von Versailles und Washington. Shidehara Kijûrô, Botschafter und japanischer Außenminister in den zwanziger Jahren, wird als Vordenker eines organisatorischen Pazifismus porträtiert. Schlichtmann zeichnet nach, wie die Shidehara-Diplomatie und Politik der Nichteinmischung gegenüber China an westlicher Verweigerungshaltung wie Deutschlands Nichtbeitritt zum Neunmächteabkommen und am Heraufziehen des Militarismus in Japan scheiterte. Schließlich analysiert der Autor die Umsetzung friedenspolitischer Ziele als "Wertentscheidung" in den Nachkriegsverfassungen. Während die Bundesrepublik das Friedensgebot im Grundgesetz, welches das in der UN-Charta angelegte System nichtmilitärischer Friedenssicherung und Abrüstung anstrebt, offenbar aufgegeben habe, sieht er im Artikel 9 der japanischen Verfassung, dem zufolge "das japanische Volk ein für allemal auf Krieg als souveränes Recht der Nation" verzichtet, ein Exempel einer "Kultur des Friedens". Das Buch erörtert die Genese des "Verfassungspazifismus" unter japanischer Beteiligung während der amerikanischen Besatzung, aber auch aktuelle Erosionen und Revisionsbemühungen. In der unilateralen Souveränitätsbeschränkung sei Japans Friedensartikel eine "völkerrechtliche Normsetzung von unten" und ein konstruktiver Schritt in Richtung einer Weltföderation. (Klaus Schlichtmann: "Gute Deutsche, schlechte Japaner?" Japan und Deutschland im Spiegel der Geschichte. Gemeinsamkeiten und Gegensätze. Neun friedenshistorische Aufsätze. Iudicium Verlag, München 2009. 228 S., br., 20,- [Euro].) sg

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