Nur wer Grenzen überschreitet, kann die Welt verändern
Jackson, Mississippi, 1962: Die junge Skeeter ist frustriert. Nach dem Studium verbringt sie die Tage auf der elterlichen Baumwollfarm, als einzige ihrer Freundinnen ohne einen Ring am Finger. Sehr zum Missfallen der Mutter. Doch der Mann, mit dem ihre Freundinnen sie verkuppeln wollen, ist ein hochnäsiger Snob. Und dann ist auch noch ihr schwarzes Kindermädchen, bei dem sie stets Trost fand, spurlos verschwunden. Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Und um diesem Ziel näher zu kommen, verbündet sie sich mit zwei Dienstmädchen, die ebenso unzufrieden sind wie sie: Aibileen zieht inzwischen das siebzehnte weiße Kind auf. Doch nach dem Unfalltod ihres einzigen Sohnes ist etwas in ihr zerbrochen. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Und gemeinsam beschließen die drei außergewöhnlichen Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen. Denn sie alle haben das Gefühl zu ersticken und wollen etwas verändern in ihrer Stadt und in ihrem eigenen Leben.
"Gute Geister" ist Kathryn Stocketts erster Roman, der dank Mundpropaganda zu einem phänomenalen Überraschungserfolg wurde. Er kletterte auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste und hält sich nunmehr seit 100 Wochen auf den ersten Rängen. Auch in England, Spanien, Frankreich und den Niederlanden steht "Gute Geister" auf den Bestsellerlisten. Weltweit wird das Buch in 40 Sprachen übersetzt. Eine Verfilmung ist in Arbeit. Tate Taylor, ein Freund Kathryn Stocketts, der mit ihr in Jackson aufwuchs, hat das Drehbuch verfasst, der Produzent ist Chris Columbus.
Jackson, Mississippi, 1962: Die junge Skeeter ist frustriert. Nach dem Studium verbringt sie die Tage auf der elterlichen Baumwollfarm, als einzige ihrer Freundinnen ohne einen Ring am Finger. Sehr zum Missfallen der Mutter. Doch der Mann, mit dem ihre Freundinnen sie verkuppeln wollen, ist ein hochnäsiger Snob. Und dann ist auch noch ihr schwarzes Kindermädchen, bei dem sie stets Trost fand, spurlos verschwunden. Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Und um diesem Ziel näher zu kommen, verbündet sie sich mit zwei Dienstmädchen, die ebenso unzufrieden sind wie sie: Aibileen zieht inzwischen das siebzehnte weiße Kind auf. Doch nach dem Unfalltod ihres einzigen Sohnes ist etwas in ihr zerbrochen. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Und gemeinsam beschließen die drei außergewöhnlichen Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen. Denn sie alle haben das Gefühl zu ersticken und wollen etwas verändern in ihrer Stadt und in ihrem eigenen Leben.
"Gute Geister" ist Kathryn Stocketts erster Roman, der dank Mundpropaganda zu einem phänomenalen Überraschungserfolg wurde. Er kletterte auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste und hält sich nunmehr seit 100 Wochen auf den ersten Rängen. Auch in England, Spanien, Frankreich und den Niederlanden steht "Gute Geister" auf den Bestsellerlisten. Weltweit wird das Buch in 40 Sprachen übersetzt. Eine Verfilmung ist in Arbeit. Tate Taylor, ein Freund Kathryn Stocketts, der mit ihr in Jackson aufwuchs, hat das Drehbuch verfasst, der Produzent ist Chris Columbus.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.07.2011Die Haushilfe
Lohnend: Kathryn Stocketts Roman "Gute Geister"
In den Vereinigten Staaten war "The Help" ein Bestseller, in Großbritannien fehlt der Roman von Kathryn Stockett auf keiner Empfehlungsliste für die Ferien. Bei uns hingegen blickt man ratlos auf das Cover mit der Blumentapete und dem esoterisch klingenden Titel "Gute Geister" - und will den Schmöker eigentlich nicht zur Hand nehmen. Sollte man aber. Denn Kathryn Stockett hat einen so erhellenden wie fesselnden Roman über das Zusammenleben von Schwarz und Weiß in den amerikanischen Südstaaten zur Zeit der Rassentrennung geschrieben. Nicht nur Margaret Mitchells Epos "Vom Winde verweht" stand hier Pate, sondern mehr noch "Wer die Nachtigall stört" von Harper Lee.
Stellvertretend für alle amerikanischen Orte, an dem sich eine solche Geschichte in den frühen sechziger Jahren hätte zutragen können, spielt die Handlung in Jackson, Mississippi. Erzählt wird aus der Perspektive von drei Frauen: von Aibileen und Minny, zwei schwarzen Dienstmädchen, und von Skeeter, einer jungen Weißen, die Journalistin werden will. Zur Tarnung verfasst sie eine Kolumne mit Haushaltstipps, doch eigentlich will sie ein Buch schreiben über die Arbeitsbedingungen schwarzer Hausangestellter in weißen Familien, über Frauen, die die Kinder ihrer weißen Arbeitgeber aufziehen, deren gebrechliche alte Eltern betreuen, das Essen kochen und das Haus sauber halten, aber nicht in denselben Geschäften einkaufen, geschweige denn dieselbe Toilette benutzen dürfen. Mit zunächst zögerlicher, dann immer enthusiastischerer Hilfe von Aibileen führt Skeeter heimliche Gespräche mit ihr und ihren Freundinnen - und entfremdet sich darüber zusehends von ihrer eigenen Welt der nachmittäglichen Bridgekränzchen und Abenden im Countryclub, wo die Hausangestellten nur insofern eine Rolle spielen, als sich manche weiße Damen noch in verächtlichem und herablassendem Gebaren ihnen gegenüber zu übertreffen suchen. Martin Luther King kommt in diesen Kreisen nur als Schimpfwort vor, und Skeeter erfährt, dass es einem gesellschaftlichen Selbstmord gleichkommt, die rassistischen Muster anprangern und aufbrechen zu wollen - ein Ansporn eigener Art.
Weil Kathryn Stockett ganz auf die Kraft ihrer atmosphärisch dichten Schilderungen und ihrer Figuren vertraut, kommt ihr Roman ohne programmatische politische Entrüstung aus - davon legt Minny genug in jenen Kuchen, den sie ihrer verhassten Arbeitgeberin backt. Mitreißend geschrieben, liest sich "Gute Geister" aber nicht nur als Porträt dreier ungewöhnlicher Frauen, sondern auch als frappierende Erinnerung daran, dass Zustände, wie sie hier beschrieben werden, erst fünfzig Jahre zurückliegen.
fvl.
Kathryn Stockett: "Gute Geister". Roman.
Aus dem Amerikanischen von Cornelia Holfelder-von der Tann. Verlag btb, München 2011. 597 S., geb., 21,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Lohnend: Kathryn Stocketts Roman "Gute Geister"
In den Vereinigten Staaten war "The Help" ein Bestseller, in Großbritannien fehlt der Roman von Kathryn Stockett auf keiner Empfehlungsliste für die Ferien. Bei uns hingegen blickt man ratlos auf das Cover mit der Blumentapete und dem esoterisch klingenden Titel "Gute Geister" - und will den Schmöker eigentlich nicht zur Hand nehmen. Sollte man aber. Denn Kathryn Stockett hat einen so erhellenden wie fesselnden Roman über das Zusammenleben von Schwarz und Weiß in den amerikanischen Südstaaten zur Zeit der Rassentrennung geschrieben. Nicht nur Margaret Mitchells Epos "Vom Winde verweht" stand hier Pate, sondern mehr noch "Wer die Nachtigall stört" von Harper Lee.
Stellvertretend für alle amerikanischen Orte, an dem sich eine solche Geschichte in den frühen sechziger Jahren hätte zutragen können, spielt die Handlung in Jackson, Mississippi. Erzählt wird aus der Perspektive von drei Frauen: von Aibileen und Minny, zwei schwarzen Dienstmädchen, und von Skeeter, einer jungen Weißen, die Journalistin werden will. Zur Tarnung verfasst sie eine Kolumne mit Haushaltstipps, doch eigentlich will sie ein Buch schreiben über die Arbeitsbedingungen schwarzer Hausangestellter in weißen Familien, über Frauen, die die Kinder ihrer weißen Arbeitgeber aufziehen, deren gebrechliche alte Eltern betreuen, das Essen kochen und das Haus sauber halten, aber nicht in denselben Geschäften einkaufen, geschweige denn dieselbe Toilette benutzen dürfen. Mit zunächst zögerlicher, dann immer enthusiastischerer Hilfe von Aibileen führt Skeeter heimliche Gespräche mit ihr und ihren Freundinnen - und entfremdet sich darüber zusehends von ihrer eigenen Welt der nachmittäglichen Bridgekränzchen und Abenden im Countryclub, wo die Hausangestellten nur insofern eine Rolle spielen, als sich manche weiße Damen noch in verächtlichem und herablassendem Gebaren ihnen gegenüber zu übertreffen suchen. Martin Luther King kommt in diesen Kreisen nur als Schimpfwort vor, und Skeeter erfährt, dass es einem gesellschaftlichen Selbstmord gleichkommt, die rassistischen Muster anprangern und aufbrechen zu wollen - ein Ansporn eigener Art.
Weil Kathryn Stockett ganz auf die Kraft ihrer atmosphärisch dichten Schilderungen und ihrer Figuren vertraut, kommt ihr Roman ohne programmatische politische Entrüstung aus - davon legt Minny genug in jenen Kuchen, den sie ihrer verhassten Arbeitgeberin backt. Mitreißend geschrieben, liest sich "Gute Geister" aber nicht nur als Porträt dreier ungewöhnlicher Frauen, sondern auch als frappierende Erinnerung daran, dass Zustände, wie sie hier beschrieben werden, erst fünfzig Jahre zurückliegen.
fvl.
Kathryn Stockett: "Gute Geister". Roman.
Aus dem Amerikanischen von Cornelia Holfelder-von der Tann. Verlag btb, München 2011. 597 S., geb., 21,99 [Euro].
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"Kathryn Stocketts warmherziges und kluges Debüt ist ein absolutes MUSS!" Cosmopolitan
"Das Stück zieht sofort in seinen Bann, die Sprecherinnen und der Sprecher erschaffen einen faszinierenden Hörfilm, der jeder Bücherei sehr zu empfehlen ist."