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Der Autor und Psychiater Ernst Augustin hatte 1974 einen Geldfälscher zu beurteilen, dessen Methode darin bestand, nur kleine Scheine auf den Markt zu bringen. Als er sich durch eine einmalige große Summe ein Ruhegeld verschaffen wollte, wurde er entdeckt. Während der Begutachtung teilte der Proband Ernst Augustin die Herstellungstechnik mit, verriet ihm vor allem "das Geheimnis des Wasserzeichens". Der Autor hat es nicht riskiert, dieses selbst in der Branche weitgehend verborgene Wissen für sich zu nutzen. Er riskiert es aber jetzt, nach mehr als 20 Jahren, dieses Buch zu veröffentlichen.

Produktbeschreibung
Der Autor und Psychiater Ernst Augustin hatte 1974 einen Geldfälscher zu beurteilen, dessen Methode darin bestand, nur kleine Scheine auf den Markt zu bringen. Als er sich durch eine einmalige große Summe ein Ruhegeld verschaffen wollte, wurde er entdeckt. Während der Begutachtung teilte der Proband Ernst Augustin die Herstellungstechnik mit, verriet ihm vor allem "das Geheimnis des Wasserzeichens". Der Autor hat es nicht riskiert, dieses selbst in der Branche weitgehend verborgene Wissen für sich zu nutzen. Er riskiert es aber jetzt, nach mehr als 20 Jahren, dieses Buch zu veröffentlichen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.12.2011

Süddeutsche Zeitung Bibliothek
Bibliothek des Humors 10

Meisterliches
Schelmenstück
Ernst Augustin:
„Gutes Geld“
Das Buch ist ein einziges Vexier. Jeder gibt hier jedem ein Rätsel auf und legt falsche Fährten. Ernst Augustin narrt uns Leser. Genauso wie die Romanfigur Augustin Fajngold – man beachte den Vornamen – seinen Neffen Karl, den Ich-Erzähler. Onkel Augustin hat auf ziemlich akrobatisch-sprunghafte Art seinen finalen Abgang inszeniert. Zurück bleibt Karl als Alleinerbe: „Der Mann war wirklich reif gewesen.“
Der Vorwitz währt nicht lange. Das Erbe ist noch viel raffinierter versteckt als das Testament zuvor. Das lag recht offen auf dem Schreibtisch des Onkels – ein Trick aus der Literatur. In Edgar Allan Poes „Der entwendete Brief“ wird das so beschrieben, Lacan hat darüber philosophiert, und in „Gutes Geld“ heißt es einfach: „Symbolisch.“ Ernst Augustin ist auch gelernter Psychiater, und wenn man den verstiegenen Onkel, den er in seinem nur äußerlich schmalen Büchlein von 1996 im wahrsten Sinne des Wortes auftischt, einen pathologischen Fall nennt, ist das nicht übertrieben. Einerseits. Das Haus gleicht einem Hochsicherheitstrakt, überall Riegel, Vorrichtungen, Vexierschlösser. Paranoia, ganz klar, gemischt mit depressiven Schüben, Erotomanie und einer gehörigen Portion Misanthropie: „Die Menschheit überzieht den Planeten mit Kahlfraß . . . Es ist furchtbar!“ Augustin, der Autor, wie Augustin, der Onkel, haben eine Vorliebe für existentiellen Humor. Hier der Erdenwurm, dort das Universum.
Andererseits ist das nur eine Spur. Andere offenbaren ein Doppelleben: der Onkel, ein Falschmünzer, sprich ein Krimineller. Freilich würde er diese Bezeichnung zurückweisen. Er sieht sich als Künstler. Denn letztlich war seine jahrelang geheim ausgeführte Tätigkeit gänzlich umsonst, blütenreines l’art pour l’art.
FLORIAN WELLE
Ernst Augustin
Foto: Robert Brembeck
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