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Zwei Mafia-Bosse tragen ihre Fehde auf Siziliens schönsten Freilichtbühnen aus, wo eine umstrittene erotische Interpretation von Shakespeares "Romeo und Julia" zu sehen ist. Bei jeder Aufführung fällt ein Schuss. Er trifft den Kulturreferenten der jeweiligen Gemeinde, die das Stück zu zeigen wagt. Das Theater hat in diesem Sommer auf Sizilien Hochkonjunktur. Die von Bühne zu Bühne pilgernde Kulturmafia aus Aristokraten und Regenbogenpresse will schließlich nichts verpassen. In einem guten Fischrestaurant an der Küste verliebt sich indes der Mafioso Alfio Turrisi in die Tochter seines Rivalen.…mehr

Produktbeschreibung
Zwei Mafia-Bosse tragen ihre Fehde auf Siziliens schönsten Freilichtbühnen aus, wo eine umstrittene erotische Interpretation von Shakespeares "Romeo und Julia" zu sehen ist.
Bei jeder Aufführung fällt ein Schuss. Er trifft den Kulturreferenten der jeweiligen Gemeinde, die das Stück zu zeigen wagt. Das Theater hat in diesem Sommer auf Sizilien Hochkonjunktur. Die von Bühne zu Bühne pilgernde Kulturmafia aus Aristokraten und Regenbogenpresse will schließlich nichts verpassen.
In einem guten Fischrestaurant an der Küste verliebt sich indes der Mafioso Alfio Turrisi in die Tochter seines Rivalen. Betty wird von ihrem schwulen Pagen beraten, wie man Männer hinters Licht führt. Haben die Herren mit den schwarzen Sonnenbrillen wirklich alles im Griff?
Eine literarische Farce, haarsträubend komisch, einer der frechsten Italienromane der letzten Jahre.
Autorenporträt
Annette Kopetzki, geboren in Hamburg, war Lektorin für deutsche Literatur in Italien und promovierte über literarische Übersetzung. Veröffentlichungen und Seminare über interkulturelle Germanistik und Übersetzungstheorie.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.09.2009

Mafiaklamotte

Ist das komisch? Jedes Mal, wenn der abgehalfterte Avantgarderegisseur Tino Cagnotto versucht, seine Verballhornung von Shakespeares "Romeo und Julia" auf einer Freilichtbühne in Sizilien aufzuführen, wird der Kulturreferent des Ortes erschossen - und zwar genau in dem Moment, da Caporeale, der kraftmeiernde sechzigjährige Hauptdarsteller, sich ans Gemächt greift: Erst muss Falsaperla in San Giovanni La Punta, dann Paino in Palazzolo Acreide dran glauben; und beim dritten Anlauf klatscht im barocken Theater von Noto der Bilanzbuchhalter Intelisano an die Stuckdecke. Der Schriftsteller und Jurist Ottavio Cappellani, geboren 1969 in Catania, findet das irre komisch, baut er um diese Höhepunkte doch seinen Roman "Habe die Ehre!" Kann ja, der Titel verrät es, nur die Cosa Nostra dahinterstecken: Die catanesischen Bosse Pirrotta und Turrisi tragen eine Fehde aus, und da sind solche Stellvertreter-Toten nun mal in Kauf zu nehmen. Es geht, so wird behauptet, um Erdölfelder bei Ispica, aber wie die dunklen Geschäfte und Geldwäschereien laufen, bleibt im Ungefähren: Die "Mafia-Komödie" zeichnet das Sittenbild einer vulgären Schickimicki-Gesellschaft. Auch mit Lachnummern lässt sich die organisierte Kriminalität verharmlosen. Die Klamotte der Karikaturen läuft auf Hochtouren und die Farce schnell leer: Mit turbulenten Aktionen, deftigen Dialogen und dicker Ironie motzt der Autor Klischees auf, die zu entlarven sein Zynismus nicht zulässt. (Ottavio Cappellani: "Habe die Ehre!" Eine Mafia-Komödie. Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2009. 398 S., geb., 19,90 [Euro].) aro.

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