Stöpsel ziehen
Meine Meinung:
„Haben wir noch alle Tassen im Schrank“, ein provokanter Titel. Auch die einzelnen Kapitel tragen recht witzige Überschriften. Die Autorin Sabine Jürgens, Heilpraktikerin für Psychotherapie mit den Schwerpunkten Verhaltenstherapie, Coaching und Resilienz, erklärt
uns zum Teil sehr unterhaltsam wie wir ticken.
Es fängt gleich so an:
Der Besucher einer…mehrStöpsel ziehen
Meine Meinung:
„Haben wir noch alle Tassen im Schrank“, ein provokanter Titel. Auch die einzelnen Kapitel tragen recht witzige Überschriften. Die Autorin Sabine Jürgens, Heilpraktikerin für Psychotherapie mit den Schwerpunkten Verhaltenstherapie, Coaching und Resilienz, erklärt uns zum Teil sehr unterhaltsam wie wir ticken.
Es fängt gleich so an:
Der Besucher einer geschlossenen Anstalt fragt den Direktor, nach welchen Kriterien entschieden wird, ob ein Patient aufgenommen wird?
Direktor: »Wir füllen eine Badewanne, geben dem Patienten einen Teelöffel, eine Tasse und einen Eimer und bitten ihn, die Badewanne zu leeren?«
Besucher: »Verstehe, ein normaler Mensch würde den Eimer nehmen, richtig?«
Direktor: »Nein, ein normaler Mensch würde den Stöpsel ziehen?«
Hätten Sie den Stöpsel gezogen?
Die Autorin unternimmt mit dem Leser zuerst einen kleinen Exkurs in die Vergangenheit, lässt die großen Denker und Ärzte wie Freud, Platon und Co, zu Wort kommen.
Dann wird es hochspannend. Psychische Beschwerden lassen sich ja nicht so leicht feststellen wie eine Erkältung. Psyche röntgen – ja, das wär’s! Einfach mal kurz reinschauen, und zack, Diagnose.
Sabine Jürgens weist daraufhin, wie enorm wichtig unsere Gedanken für unser Wohlbefinden sind. Schon Aristoteles vertrat die Meinung: „Auch das Denken schadet bisweilen der Gesundheit.“ Gedanken machen was mit uns und unserer Stimmung. Entscheidend ist, WAS und WIE wir denken, z.B. wenn wir morgens schon beim Aufwachen denken: „Was für ein Sch…tag!“ löst das jede Menge miese Gefühle aus und der Tag ist jetzt schon im Eimer. Oder wir ziehen uns mit Gedanken runter: „Oh nein, bin ich doof ..“ „Alles Kacke.“
Jemand, der immer nur negative Gedanken hat, grübelt und pessimistisch vor sich hindenkt, kann keine gute Laune entwickeln. Die Autorin empfiehlt, das Denken auf Lösungen und nicht auf Probleme zu richten. Sabine Jürgens hat hierzu ein spannendes Experiment durchgezogen. Sie hat einen Tag lang auf ihre Gedanken geachtet. Krass war die Erkenntnis, wie oft sie das Verhalten anderer in Gedanken ver- und auch negativ beurteilte.
Auch damit schaden wir uns selbst, denn dadurch produzieren wir nur eine miese Stimmung. Wichtig ist es, dass wir uns mit Dingen beschäftigen, mit denen wir alles um uns herum vergessen, unter Umständen sogar unsere Schmerzen. Ja, das geht,
Die Autorin rät dem Leser Gedankenhygiene zu betreiben, wenn die Gedanken überwiegend negativ, traurig und trüb sind. Denn jeder von uns, kann sein Denken beeinflussen. Unseren Gedanken Richtung geben. Glaubenssätze überprüfen.
Fazit: Gut lesbarer Ratgeber, kurzweilig geschrieben. Frau Jürgens beschreibt sehr anschaulich psychologischen Aspekte ohne dabei zu theoretisch oder langweilig zu werden. Der Leser erfährt, wie er mit einfachen Schritten seine Psyche beeinflussen kann.