Jürgen Habermas gilt als einer der wichtigsten deutschen Intellektuellen der Nachkriegszeit. Wie kein Zweiter prägte er die politisch-gesellschaftlichen Diskurse der letzten Dekaden und trägt breitenwirksam zu aktuellen Debatten bei. Seit Ende der 1980er-Jahre öffnet Habermas sich langsam dem Dialog mit akademischen Vertretern der Religion. Doch nimmt er Religion nicht einfach als eine soziologische Kategorie wahr, sondern tritt in einen tiefgreifenden Austausch mit Theologen und Religionsphilosophen. Der Band analysiert das Verhältnis von Habermas zur Religion erstmals umfassend und bestimmt…mehr
Jürgen Habermas gilt als einer der wichtigsten deutschen Intellektuellen der Nachkriegszeit. Wie kein Zweiter prägte er die politisch-gesellschaftlichen Diskurse der letzten Dekaden und trägt breitenwirksam zu aktuellen Debatten bei. Seit Ende der 1980er-Jahre öffnet Habermas sich langsam dem Dialog mit akademischen Vertretern der Religion. Doch nimmt er Religion nicht einfach als eine soziologische Kategorie wahr, sondern tritt in einen tiefgreifenden Austausch mit Theologen und Religionsphilosophen. Der Band analysiert das Verhältnis von Habermas zur Religion erstmals umfassend und bestimmt es nicht nur in seiner historisch-genealogischen Tiefe, sondern ordnet es auch in der gegenwärtigen Diskurslandschaft ein.Für die vorliegende 2. Auflage wurde der Band durchgesehen und erweitert - so greift er nun auch die Rezeption der Religionsphilosophie Hegels auf und behandelt das aktuelle Thema der Bioethik. Mit Beiträgen u.a. von Friedo Ricken, Klaus Müller und Franz Gruber.
Franz Gruber ist Professor der Dogmatik und Ökumenischen Theologie an der Katholischen Privatuniversität Linz. Dr. Klaus Viertbauer, geb. 1985, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Christliche Philosophie der Universität Innsbruck. Bei der WBG erschien der von ihm gemeinsam mit Heinrich Schmidinger herausgegebene Sammelband »Glauben denken. Zur philosophischen Durchdringung der Gottrede im 21. Jahrhundert« (2016)
Inhaltsangabe
InhaltVorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Klaus ViertbauerSektion I:Kontexte und KonstellationenJürgen Habermas und Kants Religionsphilosophie . . . . . . . . . . . . . 29Friedo RickenHabermas und Hegel als Denker der Moderne . . . . . . . . . . . . . . . 40Thomas M. SchmidtSchleiermacher und Kierkegaard in der Sicht "nachmetaphysischen"Denkens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59Maureen Junker-KennyJürgen Habermas und die Kritische Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . 78Walter RabergerHabermas' partielle Zuwendung zum Pragmatismus . . . . . . . . . . . . 99Ludwig NaglHabermas und die neue MetaphysikKonvergenzen und Divergenzen mitDieter Henrich und Michael Theunissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121Klaus MüllerLiberal, deliberativ oder dekonstruktivistisch?Rorty, Habermas und Derrida über das Verhältnis von Religion undGesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142Michael RederSektion II:Diskurse und RezeptionslinienDiskursethik und LeidenserfahrungenDie Auseinandersetzung mit dem Religionsbegriffdes späten Habermas aus der Perspektive der politischen Theologie . . . . 163Ottmar JohnHabermas und die Öffentliche Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200Andreas TelserNicht zugänglich! Nicht verständlich! Nicht akzeptabel!Sind religiöse Wahrheitsansprüche ein Problem für denliberaldemokratischen Rechtsstaat? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215Maeve CookeKommunikatives Handeln und Glaubensbegründung . . . . . . . . . . . 229Franz GruberKommunikative Vernunft, Religion und Gottesrede . . . . . . . . . . . . . 252Edmund ArensSozialethik postsäkular?Diskursethik und katholische Soziallehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277Hans-Joachim HöhnJürgen Habermas und der Versuch, den moralischen Status des Embryosdiskusethisch zu begründen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299Klaus ViertbauerVom Ritual zur Sprache - Von der Sprache zum Ritual.Jürgen Habermas' Beitrag zur Religionsphilosophie . . . . . . . . . . . . . 320Florian UhlAutorenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335