Dagmar Vogel entwickelt in ihrem Buch das Modell einer habitusreflexiven Beratung im Kontext von Schule. Dabei handelt es sich um einen theoriefundierten Gegenentwurf zu einer Beratung, die die subtilen Wirkmechanismen, die für die Benachteiligungen im Bildungswesen ursächlich sind, ausblendet und damit im schlimmsten Fall zugrunde liegende strukturelle Probleme kaschiert. In Abgrenzung dazu kann das Modell einer habitusreflexiven Beratung einen Beitrag zu einer "rationalen-demokratischen" Pädagogik im Sinne Bourdieus leisten. Es eröffnet die Möglichkeit, Macht- und Ungleichheitsverhältnisse im schulischen Kontext zu hinterfragen, Fragen nach Gerechtigkeit und Solidarität zu stellen und den Sprachlosen eine Stimme zu geben.
"... Das Buch bietet wertvolle, reichhaltige Lektüre für alle, die sich um mehr Bildungsgerechtigkeit bemühen und es nicht dabei belassen wollen, Dynamiken der Ungleichheitserzeugung zu durchschauen ..." (Hans Karl Peterlini, in: EWR - Erziehungswissenschaftliche Revue, Jg. 19, Heft 4, 2020)