Ein literarischer Blick auf und in modernes Großstadtleben, der das Repertoire der Erzähltechniken zwischen Dokumentation und Fiktion, zwischen Beobachtung, Dialog, Novelle und innerem Monolog ausschöpft. Personal der teils nebeneinander her laufenden, teils lose miteinander verknüpften Geschichten sind halb reale, halb fiktive Bewohner der Händelstraße, Stammgäste in den Lokalen, Verkäuferinnen, Kellnerinnen. Mal tauchen sie als "Helden" der Geschichten auf wie der neunjährige Anthony, der einen rätselhaften Diamantring mit sich herumschleppt, oder Mike, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ein vom Cafe Central dauergeparktes Fahrrad zu befreien - ohne zu wissen, dass es als geheimes Versteck dient. Mal berichten die Geschichten über Dritte und offenbaren dabei wieder viel über sich, wie Hillimaus, die am Schnaps hängt und die ihr eigenes Schicksal in dem des Roten, einem Stadtstreicher, gespiegelt sieht. Die Fotos von Ralf Leinburger sind keine Illus trationen zu den Texten, sondern stehen für sich, sind Beobachtungen quer zum Blick des Flaneurs, erzählen eine eigene Geschichte, manchmal abstruser, sogar monströser Alltäglichkeit.