Meine Meinung:
In "Hätt ich ein Kind" erzählt die Kolumnistin und Schriftstellerin Lea Streisand die Geschichte eines Pärchens, die über einen steinigen Weg führend zum Wunschkind finden. Ich selbst habe mich eine lange Zeit mit diesem Thema befasst und war gespannt, wie Kathi und David diesen
Weg gemeinsam bestreiten würden.
Der Schreibstil von Lea Streisand war flüssig zu lesen und ich…mehrMeine Meinung:
In "Hätt ich ein Kind" erzählt die Kolumnistin und Schriftstellerin Lea Streisand die Geschichte eines Pärchens, die über einen steinigen Weg führend zum Wunschkind finden. Ich selbst habe mich eine lange Zeit mit diesem Thema befasst und war gespannt, wie Kathi und David diesen Weg gemeinsam bestreiten würden.
Der Schreibstil von Lea Streisand war flüssig zu lesen und ich bekam das Gefühl, als würde mir die Protagonistin Kathi höchst persönlich ihre Geschichte erzählen. Schnell konnte ich mich in die Erzählung einfinden und hineinfühlen. Dabei entdeckte ich einige Parallelen zu Gedankengängen, die ich selbst einmal hatte, als das Thema Kinderwunsch für mich ein unerfüllter Traum war, leider aber auch dabei geblieben ist.
Die Protagonistin Kathi ist mir sehr ans Herz gewachsen und ihre Art sich über sich selbst lustig zu machen, fand ich erfrischend und lenkte ein klein wenig von dem Gefühlschaos ab, was das Paar durchleben musste. Eine Adoption ist nicht mal eben hinter sich gebracht, sondern ist ein langwieriger und harter Prozess, der hier sehr gut beschrieben und vermittelt wurde. Jeder der diesen Weg einschlagen möchte, bekommt durch diese Story einen kleinen Einblick, wie es ablaufen kann. Die Fragestellungen, die die Autorin mit auf dem Weg gab, wie z.B. "Kann ich eine gute Mutter sein?", "Kann ich das Kind wie mein eigenes lieben?" oder "Was macht eine Familie für mich aus?" waren interessante Denkanstöße und hilfreich, um eigene Selbstzweifel niederzulegen.
Kathi und David haben sich zur Adoption entschieden und einen langen bürokratischen Weg eingeschlagen. Interessant fand ich die Darstellung der Sachbearbeiterin beim Adoptionsamt, die zwar freundlich und hilfsbereit schien, aber das Pärchen immer wieder vertröstete, es sei noch kein passendes Adoptivkind gefunden. Nach monatelangen Warten und der Schwangerschaft von Effi, fasst Kathi den Entschluss, noch intensiver beim Amt nachzuhacken und fordert eine neue Sachbearbeiterin an. Überrascht war ich nicht, dass mit einer neuen Sachbearbeiterin auf einmal das Adoptionsverfahren weiter vorangeht. Dennoch finde ich es fragwürdig (an die Adoptionsämter), "Warum muss ein Paar, was ein Kind adoptieren und Liebe schenken möchte, einen zweiten Antrag stellen und das gesamte Adoptionsverfahren neu durchlaufen, wenn dies doch bereits geschehen ist?". Warum diese doppelte Antragstellung? Warum können die Sachbearbeiter nicht zusammen als Team arbeiten und bereits gesammelte Informationen über die Familien weitergeben? Ein System, was ich nicht verstehen kann und eine Qual für die Familien, die sich nichts sehnlicher wünschen, als ein Kind aufzuziehen.
Gebannt habe ich den Weg von Kathi und David verfolgt und auch den Weg von Effi, die auf natürliche Weise die Schwangerschaft erlebt hat. Die beiden Frauen hielten zusammen, egal was kommen sollte, und das fand ich großartig. Die Geschichte berichtet über zwei verschiedene Wege, eine Familie zu gründen und das schonungslos ehrlich und authentisch ohne irgendwelchen Beschönigungen. Am Ende zählt jedoch, egal wie hart und steinig der Weg war, es lohnt sich niemals aufzugeben! Und genau das wird in dieser Erzählung deutlich gemacht.
Abgelenkt haben mich die Passagen, in denen es um die Doktorarbeit von Kathi ging, in der sie Ableitungen der Märchen Gebrüder Grimm zur Mutterschaft webte. Anfänglich fand ich diese Informationen interessant, doch je intensiver sich die Autorin mit der Thematik befasste, blieb die Haupthandlung, die mich am meisten interessierte, auf der Strecke stehen. Ich empfand diese Abschnitte mit der Zeit zäh und langweilig, und musste mich teilweise zwingen, diese nicht zu überfliegen. Auf diese Abschnitte hätte ich gern verzichtet und mehr über Davids Gefühle und Gedanken während des gesamten Adoptionsverfahrens erfahren. Im Hauptfokus stand hier überwiegend Kathi.
Fazit:
"Hätt`ich ein Kind" von Lea Streisand erzählt die Geschichte eines Pärchens, die keine