»Hafis ist zweifellos der größte Lyriker des Morgenlandes und vielleicht einer der größten Lyriker der Weltliteratur. Sein Name ist bei allen Kulturvölkern bekannt.« Dies schrieb 1926 der deutsche Orientalist und Literat, Friedrich Rosen (1856-1935). Wer ist dieser berühmteste, beliebteste und zugleich rätselhafteste aller persischen Dichter, dessen schöne Sprache und poetische Ästhetik seit Jahrhunderten Menschen aus Ost und West gleichermaßen bezaubern? Wer ist dieser Mystiker, Zyniker und Meister der Ironie, der mit seinen metaphorischen Sinnbildungen, aphoristischen Parolen und tiefsinnigen Anspielungen selbst die Klügsten unter uns verwirrt? Wer ist dieser Sänger der irdischen und der himmlischen Liebe, der die Liebenden in aller Welt in den Bann seiner geistigen Kultiviertheit zieht? Wer ist dieser ewig Liebende, der in ausgelassener Beschwingtheit die freudige Erfüllung des Daseins als höchstes Ziel der menschlichen Existenz hinstellt und zugleich die Nichtigkeit des Ichs unterstreicht? Das vorliegende Buch ist ein Versuch, Antworten auf diese Fragen zu geben. Viele Antworten stammen aus berufenen Mündern deutscher Dichter, die selbst Gedichte à la Hafis verfasst oder nachgedichtet haben, und Philosophen, die sich mit der Lebensphilosophie Hafis' auseinandergesetzt haben
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