Rating-Agenturen prüfen und bewerten verzinsliche Schuldverschreibungen und ermöglichen so deren Emittenten den Zugang zu den weltweiten Geld- und Kapitalmärkten. Hieraus resultiert die Stellung der global agierenden Rating-Agenturen als "Gatekeeper" der Finanzmärkte, die den Schlüssel zu Kapital und Liquidität in den Händen halten. Die Feststellung dieser Macht wirft die Frage nach ihrer Kontrolle auf. Ausgehend von der bestehenden Regulierung des Ratings untersucht der Autor die Frage einer Haftung von Rating-Agenturen für die von ihnen erstellten Bonitätsbeurteilungen, wobei die Internationalität des Ratinggeschäfts besonders berücksichtigt wird. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass nicht das externe Rating an sich ein Bedürfnis nach (weiterer) Regulierung hervorruft, sondern die oligopolistische Struktur des Marktes für Ratingdienstleistungen.
«Zusammenfassend ist festzuhalten: Die Arbeit von 'Eisen' zeichnet sich durch einen klaren und stringenten Aufbau, eine analytisch saubere und umfassende Untersuchung der rechtlichen Fragestellungen sowie durch eine überzeugende Argumentation aus. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zu der dringenden Frage, inwieweit nach den jüngsten Vorkommnissen das bestehende Haftungsregime für eine Regulierung internationaler Ratingagenturen bereits ausreicht oder eine Anpassung erforderlich ist.» (Malte Richter, WM - Zeitschrift für Wirtschafts- und Bankrecht)