Die Frage nach der Kontinuität der Rechtsverhältnisse beim Wechsel des Unternehmensträgers stellt das deutsche Handels- und Gesellschaftsrecht vor große Herausforderungen. Anknüpfungspunkt hierfür ist die umstrittene ratio legis der §§ 25 und 28 HGB. Die Diskussion zur sachgerechten Verteilung der Haftungsrisiken beim Unternehmenskauf verläuft hierzulande inzwischen in weitgehend ausgetretenen Pfaden, wobei der Grenzverlauf zwischen streng juristischer und rechtspolitischer Argumentation immer undeutlicher zu werden droht. Durch eine Beleuchtung der successor corporation liability im US-amerikanischen Recht lassen sich Impulse und Denkanstöße für die in Deutschland festgefahrene Diskussion finden. Die Darstellung des amerikanischen Rechts steht daher im Zentrum der Arbeit. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse sprechen gegen die Einführung eines Konzepts der Haftungskontinuität in Deutschland.