Das 'Hagakure', von J_ch_ Yamamoto (1659-1719) erzählt und von seinem Schüler Tsuramoto Tashiro als Manuskript zusammengefasst, gilt als eine der unmittelbarsten Reflektionen des Samurai-Selbstverständnisses. Die aus dem japanischen Original neu übersetzte, ungekürzte Ausgabe der originalen ersten beiden Bücher ist eine kulturhistorische Quelle ersten Ranges der fremd-faszinierenden Welt der Samurai. Farbige Holzschnitte des berühmten Utagawa Kuniyoshi illustrieren die Ausgabe, ein ausführliches Vorwort informiert über den geschichtlichen Hintergrund.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Burkhard Müller hat sich tief in dieses Benimmbuch für Samurais vom Anfang des 18. Jahrhunderts versenkt und zeigt sich gleichermaßen von der Fremdheit und Komplexität des Werks beeindruckt. Die detaillierte Einleitung des Übersetzers Max Seinsch allerdings hält er für sehr notwendig, um sich in die fremde Welt und den historischen Kontext einzufinden. Es handelt sich bei der Entstehungszeit des Buches nämlich um eine Friedensphase, die den Samurais die bedingungslose Unterwerfung unter den jeweiligen lokalen Fürsten abverlangte, ihre Kriegerkaste überflüssig zu machen drohte und ihr Selbstverständnis ins Wanken brachte, erklärt der Rezensent. Aus dieser Situation ergäben sich viele Fälle von widersprüchlichen Verhaltensanforderungen, die das "Hagakure" zu klären suche, so Müller weiter. Als glückliche Überraschung preist er die in dem Buch enthaltenen rund hundert Jahre später entstandenen Farbholzschnitte, die dem Leser zusammen mit dem Text damit nicht nur ein "umfassendes Panorama der Tokugawa-Periode" bieten, sondern sich auch als Vorläufer von Mangas und Pokemons zu erkennen geben, wie der Rezensent fasziniert feststellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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