Das 'Hagakure', von J_ch_ Yamamoto (1659-1719) erzählt und von seinem Schüler Tsuramoto Tashiro als Manuskript zusammengefasst, gilt als eine der unmittelbarsten Reflektionen des Samurai-Selbstverständnisses. Die aus dem japanischen Original neu übersetzte, ungekürzte Ausgabe der originalen ersten beiden Bücher ist eine kulturhistorische Quelle ersten Ranges der fremd-faszinierenden Welt der Samurai. Farbige Holzschnitte des berühmten Utagawa Kuniyoshi illustrieren die Ausgabe, ein ausführliches Vorwort informiert über den geschichtlichen Hintergrund.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.01.2010Als Bushido noch kein Rapper war
Ein Knigge für Samurais: Das „Hagakure”, ein japanisches Sitten-Dokument aus der Zeit der Shogune, liegt neu bei Reclam vor
Es gibt immer knifflige Situationen, in denen man dankbar ist für einen Fingerzeig, was die Ethik hier erfordert und was der Takt empfiehlt. Was zum Beispiel wäre in diesem Fall zu tun? Ein Mann reist mit seinem Gefolge zu Schiff, einer seiner Pagen beginnt in betrunkenem Zustand einen Streit mit dem Fährmann, dieser schlägt ihm die Ruderstange über den Kopf und erfährt lebhafte Unterstützung von anderen Fährleuten, die gleichfalls mit ihren Stangen herbeikommen. Der Herr des Pagen entschuldigt sich bei ihnen und bestraft seinen Pagen mit der Verbannung.
Damit könnte es unserem heutigen Empfinden nach sein Bewenden haben. Für einen Samurai aber wäre Folgendes am Platz gewesen: „Es ist ausgesprochen schädlich, dass der Herr des betrunkenen Pagen, als sie auf der Fähre waren, ihn nicht gescholten und die Fährleute nicht beschwichtigt hat. Davon abgesehen darf man sich doch wohl nicht entschuldigen, wenn einem Krieger auf den Kopf geschlagen wurde, selbst dann nicht, wenn man selbst schuld ist. In solch einer Situation kann man so tun, als ob man sich entschuldigen wolle, sich dadurch dem gegnerischen Fährmann annähern, ihn und auch den Betrunkenen erschlagen und dort liegenlassen. Dieser Herr war zu schlampig und nachlässig.”
Solche Ratschläge und Bewertungen erteilt Jôchô Yamamoto, Verfasser des „Hagakure”, eines Buchs, das sich als ein Knigge für Samurais bezeichnen ließe. Jôchô lebte um 1700 am Hof des Fürsten von Saga, einer Provinz auf der Südinsel Kyushu, zu der auch der wichtige Hafen Nagasaki gehört. Es bedarf einer ausführlichen Einleitung des Übersetzers Max Seinsch, um den historischen und gesellschaftlichen Ort dieses Werks verständlich zu machen. Das Land ist, nach einer langen heroischen Phase der Bürgerkriege, seit rund hundert Jahren befriedet und wird zentral von Edo aus, dem heutigen Tokio, regiert; doch überall sitzen nach wie vor die regionalen Fürsten, die innerhalb ihrer „Domäne” mit absoluter Gewalt herrschen.
Der Weg des Kriegers
Hauptverlierer dieses Arrangements ist die traditionelle Kriegerkaste, die über keinen selbständigen Grundbesitz verfügt, aber auch keine Gelegenheit mehr hat, sich auf ihrem eigentlichen Feld, dem Krieg, zu betätigen; sie sieht sich mit der Drohung, obsolet zu werden, konfrontiert. Nunmehr muss sie sich auf Gedeih und Verderb dem lokalen Fürsten unterwerfen, eine Situation, die sich mit ihrem angestammten ritterlichen Stolz schlecht verträgt.
In dieser Lage tritt der Samurai die Flucht nach vorn an und setzt seine Ehre zum einen in die blinde Gefolgschaft, zum anderen in die geschärfte Bereitschaft, von einem Augenblick zum anderen in den Tod zu gehen. Stets muss er sein Schwert in geschliffenem Zustand bei sich tragen, niemals soll er die Hände in den Gürtel stecken, denn das könnte, wenn es drauf ankommt, zu Verzögerung und damit tödlicher Schande führen. Die berühmteste Passage des Buches lautet: „Mir ist klar geworden, dass der ,bushidô‘, der Weg des Kriegers, seine Erfüllung im Sterben findet. Wenn es um eine Entscheidung auf Leben und Tod geht, braucht man nur den Tod zu wählen.” Um dieser Haltung willen genoss das Buch in der Zeit des Zweiten Weltkriegs hohes Ansehen in Japan, ja es galt geradezu als Pflichtlektüre der Offiziere und wurde entsprechend von der amerikanischen Zensur nach 1945 unterdrückt.
Das „Hagakure” stellt aber dann doch ein komplexeres Werk dar. Es wird nicht immer so schnell gestorben, wie man meinen sollte; ja manchmal ist Sterben geradezu verboten. Die Fürsten untersagen es für den Fall ihres eigenen Todes ihren Gefolgsleuten, aus Loyalität „seppuku‘ zu begehen, im Westen als Harakiri bekannt, denn einen solchen Aderlass erprobter Vasallen verkraftet das Land nicht. Jôchô selbst befolgt und umgeht das Verbot mit einer abgründigen List: Nach Hinscheiden seines Fürsten lässt er sich als Laienmönch für bürgerlich tot erklären, hat der alten Ehrenforderung und dem neuen Gesetz zugleich genügt, bleibt am Leben und darf sich doch rühmen, der Einzige des ganzen Hofstaats gewesen zu sein, der seiner Hoheit nachgestorben ist, wie es sich gehört. So vermag er dem Absoluten Genüge zu tun und doch dessen schneidende Gewalt zu mildern und einzuschränken.
Manchmal prallen die disparaten Verhaltens-Codices hart aufeinander. Was tun, wenn man in Gegenwart des Fürsten beleidigt wird? Man darf hier, als Höfling, keine Waffe bei sich tragen, und dennoch muss man sie, als Krieger, jetzt unbedingt zücken und zuschlagen. Was man auch macht, man verstößt gegen einen der beiden Kommente – eine Lage, aus der eigentlich nur noch der Selbstmord hilft. Aber gerade das darf man ja nicht. Jôchô empfiehlt eine wohlgesetzte Stegreifrede an den „Inspektor”, in welcher man ihm das Gefühl der Schmach auseinandersetzt, in die man geraten ist, und um Bestrafung des Bösewichts nachsucht. Sollte dies nicht geschehen, hat man das Seinige getan und darf den anderen nun ungesäumt „niederschneiden”, wie das wohl häufigste Verb des Buchs lautet, wofür man selbstverständlich seinerseits gern den Tod erleidet.
Man gewinnt an solchen Stellen den Eindruck, dass der Prozess der Zivilisierung sich in Japan umwegiger als anderswo vollzogen hat. Als Dokument dieses Prozesses, der überall auf der Welt stattfindet, an einem besonders fremden Ort besitzt „Hagakure” auch für den heutigen westlichen Leser seinen Reiz, wenngleich er sich einige Mühe geben muss, bis er dieser Art zu denken und sich auszudrücken folgen kann.
Eingeschachtelt als unerwartetes Geschenk steckt in diesem Buch ein zweites, eine Serie von Farbholzschnitten des Künstlers Kuniyoshi Utagawa. Entstanden sind sie mehr als hundert Jahre nach dem „Hagakure”, aber sie verherrlichen die kriegerischen Helden aus der Zeit mehr als hundert Jahre vor dessen Entstehung, deren Taten den zur Tatenlosigkeit verdammten Nachgeborenen immer vor Augen standen. So öffnet sich der zeitliche Rahmen nach zwei Richtungen und vervollständigt das Bild zu einem umfassenden Panorama der Tokugawa-Periode, die vom frühen 17. Jahrhundert bis zur Meiji-Reform von 1867 dauerte. Da sieht man etwa Sasai Kyûzô Masayasu, der 15-jährig als General in der Schlacht fiel, von schwarzem Rauch umwölkt, Haar und Brauen ihrerseits in Gestalt einer Gewitterwolke daherfahrend. Und Fukishima Masamori in voller Berserkerwut mit seinen Feinden zu einem Knäuel geballt, wobei ungewiss bleibt, ob die zwei gegnerischen Köpfe, die inmitten der origamihaft gefältelten Prunk-Textilien neben seinem eigenen erscheinen, noch am Körper hängen oder schon von ihm abgetrennt sind. In der Art, wie sie das Wildeste stilisieren und das Hochkomplexe in die Fläche bannen, geben sich diese Bilder als die Ahnherren der Mangas und Pokémons zu erkennen. BURKHARD MÜLLER
JÔCHÔ YAMAMOTO: Hagakure. Zusammengestellt von Tsuramoto Tashiro. Aus dem Japanischen übersetzt und kommentiert von Max Seinsch. Mit 15 farbigen Holzschnitten von Kuniyoshi Utagawa. Reclam, Stuttgart 2009, 309 Seiten, 19,90 Euro.
Der japanische Reichseiniger Oda Nobunaga (1534-1582), Holzschnitt aus dem 19. Jahrhundert Foto: Reclam
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Ein Knigge für Samurais: Das „Hagakure”, ein japanisches Sitten-Dokument aus der Zeit der Shogune, liegt neu bei Reclam vor
Es gibt immer knifflige Situationen, in denen man dankbar ist für einen Fingerzeig, was die Ethik hier erfordert und was der Takt empfiehlt. Was zum Beispiel wäre in diesem Fall zu tun? Ein Mann reist mit seinem Gefolge zu Schiff, einer seiner Pagen beginnt in betrunkenem Zustand einen Streit mit dem Fährmann, dieser schlägt ihm die Ruderstange über den Kopf und erfährt lebhafte Unterstützung von anderen Fährleuten, die gleichfalls mit ihren Stangen herbeikommen. Der Herr des Pagen entschuldigt sich bei ihnen und bestraft seinen Pagen mit der Verbannung.
Damit könnte es unserem heutigen Empfinden nach sein Bewenden haben. Für einen Samurai aber wäre Folgendes am Platz gewesen: „Es ist ausgesprochen schädlich, dass der Herr des betrunkenen Pagen, als sie auf der Fähre waren, ihn nicht gescholten und die Fährleute nicht beschwichtigt hat. Davon abgesehen darf man sich doch wohl nicht entschuldigen, wenn einem Krieger auf den Kopf geschlagen wurde, selbst dann nicht, wenn man selbst schuld ist. In solch einer Situation kann man so tun, als ob man sich entschuldigen wolle, sich dadurch dem gegnerischen Fährmann annähern, ihn und auch den Betrunkenen erschlagen und dort liegenlassen. Dieser Herr war zu schlampig und nachlässig.”
Solche Ratschläge und Bewertungen erteilt Jôchô Yamamoto, Verfasser des „Hagakure”, eines Buchs, das sich als ein Knigge für Samurais bezeichnen ließe. Jôchô lebte um 1700 am Hof des Fürsten von Saga, einer Provinz auf der Südinsel Kyushu, zu der auch der wichtige Hafen Nagasaki gehört. Es bedarf einer ausführlichen Einleitung des Übersetzers Max Seinsch, um den historischen und gesellschaftlichen Ort dieses Werks verständlich zu machen. Das Land ist, nach einer langen heroischen Phase der Bürgerkriege, seit rund hundert Jahren befriedet und wird zentral von Edo aus, dem heutigen Tokio, regiert; doch überall sitzen nach wie vor die regionalen Fürsten, die innerhalb ihrer „Domäne” mit absoluter Gewalt herrschen.
Der Weg des Kriegers
Hauptverlierer dieses Arrangements ist die traditionelle Kriegerkaste, die über keinen selbständigen Grundbesitz verfügt, aber auch keine Gelegenheit mehr hat, sich auf ihrem eigentlichen Feld, dem Krieg, zu betätigen; sie sieht sich mit der Drohung, obsolet zu werden, konfrontiert. Nunmehr muss sie sich auf Gedeih und Verderb dem lokalen Fürsten unterwerfen, eine Situation, die sich mit ihrem angestammten ritterlichen Stolz schlecht verträgt.
In dieser Lage tritt der Samurai die Flucht nach vorn an und setzt seine Ehre zum einen in die blinde Gefolgschaft, zum anderen in die geschärfte Bereitschaft, von einem Augenblick zum anderen in den Tod zu gehen. Stets muss er sein Schwert in geschliffenem Zustand bei sich tragen, niemals soll er die Hände in den Gürtel stecken, denn das könnte, wenn es drauf ankommt, zu Verzögerung und damit tödlicher Schande führen. Die berühmteste Passage des Buches lautet: „Mir ist klar geworden, dass der ,bushidô‘, der Weg des Kriegers, seine Erfüllung im Sterben findet. Wenn es um eine Entscheidung auf Leben und Tod geht, braucht man nur den Tod zu wählen.” Um dieser Haltung willen genoss das Buch in der Zeit des Zweiten Weltkriegs hohes Ansehen in Japan, ja es galt geradezu als Pflichtlektüre der Offiziere und wurde entsprechend von der amerikanischen Zensur nach 1945 unterdrückt.
Das „Hagakure” stellt aber dann doch ein komplexeres Werk dar. Es wird nicht immer so schnell gestorben, wie man meinen sollte; ja manchmal ist Sterben geradezu verboten. Die Fürsten untersagen es für den Fall ihres eigenen Todes ihren Gefolgsleuten, aus Loyalität „seppuku‘ zu begehen, im Westen als Harakiri bekannt, denn einen solchen Aderlass erprobter Vasallen verkraftet das Land nicht. Jôchô selbst befolgt und umgeht das Verbot mit einer abgründigen List: Nach Hinscheiden seines Fürsten lässt er sich als Laienmönch für bürgerlich tot erklären, hat der alten Ehrenforderung und dem neuen Gesetz zugleich genügt, bleibt am Leben und darf sich doch rühmen, der Einzige des ganzen Hofstaats gewesen zu sein, der seiner Hoheit nachgestorben ist, wie es sich gehört. So vermag er dem Absoluten Genüge zu tun und doch dessen schneidende Gewalt zu mildern und einzuschränken.
Manchmal prallen die disparaten Verhaltens-Codices hart aufeinander. Was tun, wenn man in Gegenwart des Fürsten beleidigt wird? Man darf hier, als Höfling, keine Waffe bei sich tragen, und dennoch muss man sie, als Krieger, jetzt unbedingt zücken und zuschlagen. Was man auch macht, man verstößt gegen einen der beiden Kommente – eine Lage, aus der eigentlich nur noch der Selbstmord hilft. Aber gerade das darf man ja nicht. Jôchô empfiehlt eine wohlgesetzte Stegreifrede an den „Inspektor”, in welcher man ihm das Gefühl der Schmach auseinandersetzt, in die man geraten ist, und um Bestrafung des Bösewichts nachsucht. Sollte dies nicht geschehen, hat man das Seinige getan und darf den anderen nun ungesäumt „niederschneiden”, wie das wohl häufigste Verb des Buchs lautet, wofür man selbstverständlich seinerseits gern den Tod erleidet.
Man gewinnt an solchen Stellen den Eindruck, dass der Prozess der Zivilisierung sich in Japan umwegiger als anderswo vollzogen hat. Als Dokument dieses Prozesses, der überall auf der Welt stattfindet, an einem besonders fremden Ort besitzt „Hagakure” auch für den heutigen westlichen Leser seinen Reiz, wenngleich er sich einige Mühe geben muss, bis er dieser Art zu denken und sich auszudrücken folgen kann.
Eingeschachtelt als unerwartetes Geschenk steckt in diesem Buch ein zweites, eine Serie von Farbholzschnitten des Künstlers Kuniyoshi Utagawa. Entstanden sind sie mehr als hundert Jahre nach dem „Hagakure”, aber sie verherrlichen die kriegerischen Helden aus der Zeit mehr als hundert Jahre vor dessen Entstehung, deren Taten den zur Tatenlosigkeit verdammten Nachgeborenen immer vor Augen standen. So öffnet sich der zeitliche Rahmen nach zwei Richtungen und vervollständigt das Bild zu einem umfassenden Panorama der Tokugawa-Periode, die vom frühen 17. Jahrhundert bis zur Meiji-Reform von 1867 dauerte. Da sieht man etwa Sasai Kyûzô Masayasu, der 15-jährig als General in der Schlacht fiel, von schwarzem Rauch umwölkt, Haar und Brauen ihrerseits in Gestalt einer Gewitterwolke daherfahrend. Und Fukishima Masamori in voller Berserkerwut mit seinen Feinden zu einem Knäuel geballt, wobei ungewiss bleibt, ob die zwei gegnerischen Köpfe, die inmitten der origamihaft gefältelten Prunk-Textilien neben seinem eigenen erscheinen, noch am Körper hängen oder schon von ihm abgetrennt sind. In der Art, wie sie das Wildeste stilisieren und das Hochkomplexe in die Fläche bannen, geben sich diese Bilder als die Ahnherren der Mangas und Pokémons zu erkennen. BURKHARD MÜLLER
JÔCHÔ YAMAMOTO: Hagakure. Zusammengestellt von Tsuramoto Tashiro. Aus dem Japanischen übersetzt und kommentiert von Max Seinsch. Mit 15 farbigen Holzschnitten von Kuniyoshi Utagawa. Reclam, Stuttgart 2009, 309 Seiten, 19,90 Euro.
Der japanische Reichseiniger Oda Nobunaga (1534-1582), Holzschnitt aus dem 19. Jahrhundert Foto: Reclam
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Burkhard Müller hat sich tief in dieses Benimmbuch für Samurais vom Anfang des 18. Jahrhunderts versenkt und zeigt sich gleichermaßen von der Fremdheit und Komplexität des Werks beeindruckt. Die detaillierte Einleitung des Übersetzers Max Seinsch allerdings hält er für sehr notwendig, um sich in die fremde Welt und den historischen Kontext einzufinden. Es handelt sich bei der Entstehungszeit des Buches nämlich um eine Friedensphase, die den Samurais die bedingungslose Unterwerfung unter den jeweiligen lokalen Fürsten abverlangte, ihre Kriegerkaste überflüssig zu machen drohte und ihr Selbstverständnis ins Wanken brachte, erklärt der Rezensent. Aus dieser Situation ergäben sich viele Fälle von widersprüchlichen Verhaltensanforderungen, die das "Hagakure" zu klären suche, so Müller weiter. Als glückliche Überraschung preist er die in dem Buch enthaltenen rund hundert Jahre später entstandenen Farbholzschnitte, die dem Leser zusammen mit dem Text damit nicht nur ein "umfassendes Panorama der Tokugawa-Periode" bieten, sondern sich auch als Vorläufer von Mangas und Pokemons zu erkennen geben, wie der Rezensent fasziniert feststellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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