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Während der letzten achtzehn Monate seines Lebens, im Angesicht des drohenden Todes und zutiefst erschüttert über den kürzlichen Verlust seiner Mutter Ella stieß Richard Wright, einer der bedeutendsten afroamerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, im europäischen Exil durch Zufall auf die Form des Haiku. Waren es zuvor vorrangig Romane, in denen er Momente Schwarzen Lebens kraftvoll in Szene setzte, begann er nun wie besessen, im Bett, in Cafés, in Restaurants, in Paris und auf dem französischen Land jene aus drei Wortgruppen von fünf, sieben und fünf Silben bestehende japanische…mehr

Produktbeschreibung
Während der letzten achtzehn Monate seines Lebens, im Angesicht des drohenden Todes und zutiefst erschüttert über den kürzlichen Verlust seiner Mutter Ella stieß Richard Wright, einer der bedeutendsten afroamerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, im europäischen Exil durch Zufall auf die Form des Haiku. Waren es zuvor vorrangig Romane, in denen er Momente Schwarzen Lebens kraftvoll in Szene setzte, begann er nun wie besessen, im Bett, in Cafés, in Restaurants, in Paris und auf dem französischen Land jene aus drei Wortgruppen von fünf, sieben und fünf Silben bestehende japanische Gedichtform zu füllen - nicht nur mit der Darstellung menschlicher Beziehungen oder seiner eigenen Krankheit, auch die Welt der Natur in all ihrer Vielfalt fing er in mehr als 4000 Haikus ein. Von der Unmittelbarkeit des Augenblicks durchdrungen, dabei stets vor der Folie der Erfahrungen als Afroamerikaner in einem von Rassismus geprägten Land, spann er Gedichte des Lichts aus der zunehmenden Dunkelheit - und schuf mit den 817 hier erstmals ins Deutsche übertragenen Gedichten ein so schillerndes wie zärtliches Bild des Lebens in all seinen Wirrungen und Wundern.
Autorenporträt
Richard Wright, 1908 auf einer Plantage bei Natchez, Mississippi, geboren, verdingte sich  zunächst als Straßenfeger, Tellerwäscher und Postangestellter, bevor er mit seinem 1940 veröffentlichten, mehrfach verfilmten Roman Native Son Bekanntheit erlangte. Er starb 1960 in Paris.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Mehr als viertausend Haikus hat Richard Wright zeit seines Lebens geschrieben, zeigt sich Rezensent Nico Bleutge beeindruckt und widmet sich ausführlich einer von Wright selbst besorgten Auswahl, die mehr als sechzig Jahre nach seinem Tod nun auch auf Deutsch erscheint. Die "magische Sprachlupe", die Wright beim Schreiben in die Hand zu nehmen scheint, sorgt für den Kritiker für atmosphärische Dichte in den Betrachtungen ganz kleiner Phänomene wie einer Grille, ihr Zirpen "sägt einen Mondsplitter ab/und streuselt Sterne." Schade findet Bleutge, dass den deutschen Übertragungen nicht die englischen Originale beigefügt sind, auch ein Nachwort zu Wrights Geschichte als einer der wichtigsten schwarzen Autoren hätte sicher beim Verständnis geholfen, wobei es auch spannend ist, sich unvoreingenommen in seine Gedichte zu begeben, befindet er.

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