Im Leben des britischen Starkochs Nigel Slater dreht sich alles ums Essen und Genießen, doch das war nicht immer so. In "Halbe Portion" erinnert er sich, wie er als Junge trotz so mancher britischen Geschmacksverirrung die Welt des Essens für sich entdeckte und seine Leidenschaft fürs Kochen erwachte. Zugleich erzählt er berührend ehrlich die Geschichte seiner Kindheit. Mit einer Mutter, die Toast so sicher verkohlte, wie jeden Morgen die Sonne aufgeht, mit Käsewürfeln gespickten Grapefruits und Schokoladenkuchen. Die traurig-komische Coming-of-age-Story wurde 2010 von der BBC verfilmt.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.08.2011Toast, noch
einmal aufgelegt
Bröseliger Teig, schlierige Soßen, klumpiges Kartoffelpüree, Porridge . . . der ganze Horror der mittelständischen britischen Küche. Nigel Slater ist damit aufgewachsen. Der neben Jamie Oliver bekannteste Koch Englands erzählt seine Kindheit, der Folge der Speisen nach, von seiner Mutter gekocht, und, nach deren Tod, von der vitalen Mrs. Potter. Helena Bonham Carter spielt sie in der Verfilmung, die nächste Woche anläuft, unter dem Originaltitel „Toast“. Es ist, bei allem Horror eine exquisite love story. Porridge zum Beispiel: „Erst kann man ihn nicht essen, weil er so heiß ist. Dann kann man ihn nicht essen, weil er so kalt ist. Zwischen beidem liegen keine drei Minuten. Wenn man ihn im richtigen Moment erwischt, dann ist das, wie in eine Kaschmirdecke gewickelt zu werden.“ Eine Menge solcher Momente hat Nigel Slater geschaffen.
Fritz Göttler
Nigel Slater:
Halbe Portion. Wie ich meine Leidenschaft für das Kochen entdeckte. Dt. v. Karen Lauer. Piper. 235 S., 9,99 Euro.
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Bröseliger Teig, schlierige Soßen, klumpiges Kartoffelpüree, Porridge . . . der ganze Horror der mittelständischen britischen Küche. Nigel Slater ist damit aufgewachsen. Der neben Jamie Oliver bekannteste Koch Englands erzählt seine Kindheit, der Folge der Speisen nach, von seiner Mutter gekocht, und, nach deren Tod, von der vitalen Mrs. Potter. Helena Bonham Carter spielt sie in der Verfilmung, die nächste Woche anläuft, unter dem Originaltitel „Toast“. Es ist, bei allem Horror eine exquisite love story. Porridge zum Beispiel: „Erst kann man ihn nicht essen, weil er so heiß ist. Dann kann man ihn nicht essen, weil er so kalt ist. Zwischen beidem liegen keine drei Minuten. Wenn man ihn im richtigen Moment erwischt, dann ist das, wie in eine Kaschmirdecke gewickelt zu werden.“ Eine Menge solcher Momente hat Nigel Slater geschaffen.
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Halbe Portion. Wie ich meine Leidenschaft für das Kochen entdeckte. Dt. v. Karen Lauer. Piper. 235 S., 9,99 Euro.
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