Für Sascha beginnt das letzte Schuljahr. Abhängen im Abbruchhaus und immer gefährlichere Mutproben mit seinen Kumpels: Sieht so der Rest seines Lebens aus? Und dann passiert etwas. Etwas, das alles zerschlägt, was war, und alles infrage stellt, was noch sein kann. Sich weiter wegducken - unmöglich. Rau im Sound der Straße, darunter voller Herz: Johannes Herwig erzählt in seinem neuen Roman von einer Freundschaft, die scheinbar über allem steht, und von der Schwierigkeit, Verantwortung zu übernehmen. Für die, an denen einem was liegt - und für sich selbst.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Siggi Seuß schätzt die Romane von Johannes Herwig, die immer wieder Einblicke in verschiedene Jugendmilieus in Leipzig zu verschiedenen Epochen gewähren. Nun widmet sich Herwig einer Clique von Kumpels, die Anfang der Neunziger kiffen, saufen, kleinkriminelle Mutproben absolvieren und deren Lebenssinnsuche sich schnell in der allgemeinen Verlorenheit jener Jahre erschöpft. Vor allem folgt Seuß hier Antiheld Sascha, einem Arbeiterkind aus prekären Verhältnissen, der in der Clique den Ton angibt, bei Mädchen aber nicht gut wegkommt. Auch sprachlich vermag Herwig das Gefühl jener Nachwendejahre gut einzufangen, versichert der Kritiker. Und selbst der Szenejargon klingt hier angemessen "verstörend", meint Seuß.
© Perlentaucher Medien GmbH
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