Eine kleine Kulturgeschichte in E-Mail Portionen
Ein kurioses Buch eines offensichtlich sehr belesenen Autors. In zehn Kapiteln mit Überschriften wie Biblisches, Philosophisches, Weibliches, Literarisches, Kindliches u.s.w. werden insgesamt 49 Briefwechsel zwischen historischen und fiktiven
Personen vorgestellt. Die Zeit ist dabei „abgeschafft“, es gibt nur das „Jetzt“, eine fingierte…mehrEine kleine Kulturgeschichte in E-Mail Portionen
Ein kurioses Buch eines offensichtlich sehr belesenen Autors. In zehn Kapiteln mit Überschriften wie Biblisches, Philosophisches, Weibliches, Literarisches, Kindliches u.s.w. werden insgesamt 49 Briefwechsel zwischen historischen und fiktiven Personen vorgestellt. Die Zeit ist dabei „abgeschafft“, es gibt nur das „Jetzt“, eine fingierte Gegenwart, in der sich Berühmtheiten aus der Geschichte simultane E-Mails schicken. So kritisiert zum Beispiel Nietzsche die erste Enzyklika des neuen Papstes Franziskus. Buchdrucker Johannes Gutenberg schreibt kritisch an den Google-Boss, der ja alle Bücher dieser Welt digitalisieren will. Einstein und Galilei tauschen sich aus. Der liebe Gott schreibt ebenfalls an Einstein, korrespondiert aber auch mit dem Teufel. Zu den fiktiven Gestalten zählen Felix Krull, Hamlet, Hänsel und Gretel.
Einige der Briefwechsel sind eher Essays als E-Mails, oder kurze Abhandlungen, als Briefe verkleidet: über Physik (Schrödingers Katze und Alices Cheshire Cat) oder Politsches (Bismarck, Obama). Und immer wieder geht es um die Zeit, deren Rätselhaftigkeit das übergreifende Thema dieses Buches ist, das da listig vorgibt, die Zeit abzuschalten, damit vor unseren Augen alles konzentriert und gleichzeitig passieren – und in E-Mails gesagt – werden kann. Die letzte E-Mail, zwischen den Engeln der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, treibt die Frage noch einmal auf die Spitze: Gibt es Zeit überhaupt?