Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 1+, , Sprache: Deutsch, Abstract: Wieso ist unsere kulturelle Identität so wie sie ist? Es stellt sich die Frage, wieso wir ein Fest wie Halloween feiern, von dem kaum jemand so genau weiß, woher es kommt, ein schon so lange in Deutschland präsentes Fest wie Allerheiligen dagegen kaum noch. Dieser Frage nachzugehen ist das erklärte Ziel der Seminararbeit.Anhand von Halloween, das sich in den letzten Jahren zunehmend als zyklisches Fest mit festen Ritualen und Bräuchen in Deutschland etabliert hat, soll untersucht werden, inwieweit es Teil des kulturellen Gedächtnisses ist beziehungsweise sich nach Assmann vom kommunikativen Gedächtnis als Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses hin zum Bestandteil der deutschen Identität entwickelt. Halloween ist hierbei das Beispiel der Wahl, weil es in Deutschland erst kürzlich angekommen ist und daher einen zeitnahen Einblick in die Veränderungen innerhalb der kulturellen Identität zulässt.Anders als bei den von Jan Assmann beschriebenen ägyptischen Kulturen sammelt sich unter dem Begriff kulturelles Gedächtnis in Deutschland eine Vielzahl von Versuchen zur Aufarbeitung der jüngsten deutschen Geschichte. Jan und Aleida Assmann indes beschreiben als Teil des kollektiven Gedächtnisses das kulturelle Gedächtnis als einen Bezug auf längst vergangene Personen, Dinge oder Ereignisse von hoher symbolischer Bedeutung, denen der Anspruch auf Wahrhaftigkeit gemein ist.Mit der Beantwortung der Frage "Halloween - Bestandteil der deutschen kulturellen Identität?" soll zugleich aufgezeigt werden, welcher Voraussetzungen es bedarf, welche Mechanismen durch wen und warum in Gang gesetzt werden, damit neue Feste, Bräuche und Traditionen durch ein Kollektiv in ihr kulturelles Bewusstsein Aufnahme finden. Gleichzeitig ermöglicht dieses Beispiel einen Blick auf zukünftige Entwicklungen, insbesondere auf die Folgen auf die kulturelle Identität einzelner Gruppen durch eine zunehmende Globalisierung.Methodisch bedeutet dies, für die notwendigen komplexen Begriffe der Kulturphilosophie greifbare, fallspezifische Definitionen zu finden. So wird durch Aufzeigen der maßgeblichen Einflussfaktoren sowie der Ausprägung von Feiertagen der Begriff kulturelle Identität im Rahmen einer Erinnerungskultur (kulturelles Gedächtnis) bestimmt.
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