Nach über 160 Jahren erscheint in einer gediegenen Neuedition die älteste Anthologie arabischer Dichtung in der unübertroffenen Übersetzung Friedrich Rückerts.Die Hamâsa, die älteste Anthologie arabischer Dichtung, wurde nach ihrem ersten Kapitel »Hamâsa« (Begeisterung) benannt. Sie wurde bald so berühmt, daß ihr Titel zum Begriff der Anthologie schlechthin wurde. Abu Temmâm, ein gefeierter Dichter des 9. Jahrhunderts, bot in seiner Sammlung einen umfassenden Einblick in die arabische Dichtung vom beginnenden 6. bis ins ausgehende 8. Jahrhundert. Friedrich Rückerts (1788-1866) meisterhafte Übertragung enthält nicht nur die über 870 Gedichte dieser Anthologie, sondern darüber hinaus auch Gedichte, die er eigenen Sammlungen altarabischer Poesie entnommen hat. Rückerts poetische Übersetzung trifft Ton und Geist der arabischen Poesie so genau, wie es keinem anderen Übersetzer je gelungen ist. Vielfach hat er Versmaß und Reimform des Originals beibehalten. Dadurch und mit seinen Anmerkungen vermittelt Rückert dem Leser die Welt der arabischen Stammeskrieger und ihre Wertvorstellungen in einmaliger Weise. Nach über 160 Jahren erscheint nun im Rahmen der Schweinfurter Ausgabe erstmals wieder der vollständige Text; der editorische Bericht schildert die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte und gibt eine umfassende Darstellung sämtlicher Quellen.Zur »Schweinfurter Edition«:In einer von der Rückert-Gesellschaft initiierten und sorgfältig edierten Ausgabe wird unter der Herausgeberschaft Hans Wollschlägers und Rudolf Kreutners Rückerts Hauptwerk nun wieder zugänglich gemacht.Preis bei Abnahme der ganzen Reihe: EUR (D) 82,-; EUR (A) 84,30
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Stefan Weidner begrüßt diese historisch-kritische Edition von Friedrich Rückerts Übersetzungen altarabischer Heldenlieder, die seinen Informationen zufolge damit "endlich wieder komplett greifbar" ist. In seiner Anthologie früher arabischer Gedichte habe es der "emphatische Nachdichter und literarische Paradiesvogel" Rückert unternommen, "aus dem Fremden das Eigenste zu machen, nämlich deutsche Gedichte". In den meisten Fällen ist ihm das nach Ansicht des Rezensenten auch gelungen. Selbst wenn Rückert komplizierte arabische Versmaße nachahme, stimmten Reim und Rhythmus und die Gedichte begännen "zu klingen". Für das europäisch geprägte poetische Gefühl seien viele Texte etwas gewöhnungsbedürftig, findet der Rezensent. Gelegentlich fallen die Gedichte aus seiner Sicht auch leicht martialisch aus. Trotzdem zieht der Rezensent tief seinen Hut vor Friedrich Rückerts sprachlicher und kultureller Einfühlung, würdigt die erläuternden Anmerkungen des Dichters zu seinen Übertragungen als "oft hilfreich, manchmal kurios". Der Rezensent lobt außerdem den Erlanger Arabisten Wolfdietrich Fischer für seine "mustergültige" Betreuung dieser Edition.
© Perlentaucher Medien GmbH
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