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Um 1860 begannen Hamburger und auswärtige Fotografen, das Bild der Stadt festzuhalten. Noch gab es das alte Hamburg, das aus krummen Straßen, schiefen Fachwerkhäusern und engen Gängen bestand. Aber nach dem großen Brand von 1842 war auch ein neues Hamburg entstanden, offen, hell, geradlinig - und modern. Die Gaslaternen, die auf vielen Fotos aus dieser Zeit zu sehen sind, kündigen schon die rasante technische Entwicklung an, die die Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfasst. Dieses Buch zeigt die Stadt zwischen dem Gestern und dem Morgen - noch ohne Strom und Straßenbahn, aber…mehr

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Produktbeschreibung
Um 1860 begannen Hamburger und auswärtige Fotografen, das Bild der Stadt festzuhalten. Noch gab es das alte Hamburg, das aus krummen Straßen, schiefen Fachwerkhäusern und engen Gängen bestand. Aber nach dem großen Brand von 1842 war auch ein neues Hamburg entstanden, offen, hell, geradlinig - und modern. Die Gaslaternen, die auf vielen Fotos aus dieser Zeit zu sehen sind, kündigen schon die rasante technische Entwicklung an, die die Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfasst. Dieses Buch zeigt die Stadt zwischen dem Gestern und dem Morgen - noch ohne Strom und Straßenbahn, aber schon mit der neuen Beleuchtung und mit der Pferdebahn.Der überwiegende Teil der Fotos, die dieser Bildband zeigt - darunter das älteste Foto der Reeperbahn -, wurde noch nie publiziert. Sie stehen am Beginn der Entwicklung der Fotografie zum Massenmedium, sind technisch nicht immer perfekt, überliefern dafür aber als frühe Straßenfotografie etwas Momenthaftes, das Druckgrafik und Gemälde nicht vermitteln können. In ihren Details zeigen die Aufnahmen aus der Zeit von 1859 bis 1883 - dem Jahr, in dem der Bau der Speicherstadt begann - vieles vom alltäglichen Leben auf Hamburgs Straßen: Kutschen und Krinolinen, Bürger und Dienstboten, Handwerker und Arbeiter. Mal ist der Standort des Fotografen dabei auch für den heutigen Betrachter einfach zu erkennen, an anderen Stellen hat sich die Stadt in 150 Jahren dagegen vollständig gewandelt. In den 1870er Jahren wurden sich Fotografen dessen bewusst und begannen mit ihren Kameras, das »alte« Hamburg vor dem Verschwinden systematisch zu dokumentieren.
Autorenporträt
Zimmermann, JanDr. Jan Zimmermann, geb. 1965, Autor und (Foto-)Historiker, betreibt die Bildagentur Vintage Germany.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.01.2020

Hanseatisches Fachwerk

Als im November 1868 auf dem Hamburger Rathausmarkt in einem hölzernen Pavillon mit Glasdach die "Internationale Photographische Ausstellung" eröffnet wurde, gab es in Hamburg kein Rathaus. Das war während des großen Brandes 1842 mit der Absicht gesprengt worden, um die Flammen zum Stillstand zu bringen. Allerdings erfolglos. Ein Viertel der Stadtfläche brannte nieder. Eine der ersten Abbildungen in diesem Fotobuch über das alte Hamburg ist somit auch eine Daguerreotypie aus dem Jahr der Katastrophe. Sie zeigt den zerstörten Jungfernstieg im Mai 1842 als Schutt- und Trümmerwüste. Gut hundert Jahre später sollte die Hamburger Innenstadt nach den Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs ganz ähnlich aussehen. Der große Brand aber war die eigentliche Zäsur in der hamburgischen Stadtgeschichte. In den darauf folgenden Jahrzehnten - und das dokumentieren die teilweise zum ersten Mal veröffentlichten Fotografien dieses Buches - erfindet sich Hamburg neu; die Stadt wird zur Handelsmetropole samt Welthafen. Im Jahr 1897 dann, als Zeichen hanseatischen Selbstbewusstseins ist es fast schon ein Renaissance-Schloss geworden, wird das neue Rathaus eingeweiht. Das heutige Hamburg mit dem Durchbruch der Mönckebergstraße, dem Bau des Hauptbahnhofes, der Speicherstadt und der vielen Kontorhäuser, von denen aus die großen Reedereien in den boomenden Jahren der wilhelminischen Gründerzeit Hamburg zum "Tor zur Welt" machten, entstand in weniger als zwei Generationen. Es ist zugleich ein wehmütiges und erstaunliches Unterfangen, in diesem Buch zu blättern und die durchweg vorzüglich geschriebenen und informativen Texte zu lesen. So fachwerkromantisch verwinkelt sah Hamburg einmal aus? Kaum zu glauben. Auch so barock? Ganze Häuserzeilen des achtzehnten Jahrhunderts wurden für den Bau der damals hochmodernen Speicherstadt abgerissen. Und die alten Gängeviertel wichen dem Ausbau von Spitaler-, Stein- und Mönckebergstraße. Fast unwirklich sind dann die Fotografien aus der Peripherie der Stadt. Das heute so quirlige Ottensen war tatsächlich nur ein Dorf, ebenso Hamm, Winterhude und Eppendorf. Übrig geblieben von diesem Alt-Hamburg sind einzig ein paar Häuser in der Deichstraße. Ausgerechnet! Denn genau dort soll damals der große Brand ausgebrochen sein.

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"Hamburg in frühen Fotografien" herausgegeben von Jan Zimmermann. Junius Verlag, Hamburg 2019. 240 Seiten, 250 Fotografien. Gebunden, 49,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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