Die Leser des Großen Hamburg-Erklärbuchs erinnern sich bestimmt: Es ist noch gar nicht so lange her, da treibt der Pinguin Pip auf einer Eisscholle in den Hamburger Hafen. Zwei Hamburger Freunde namens Jan & Jörn nehmen ihn auf und zeigen ihm sein neues Zuhause.Pip gefällt es in Hamburg sehr, aber der Sommer macht ihm zu schaffen. Es ist ihm einfach viel zu warm! Als das Heimweh immer stärker wird, beschließen Jan & Jörn, sich auf eine abenteuerliche Reise zu begeben und Pip wieder nach Hause zu bringen. Im Hamburger Hafen suchen sie nach dem passenden Schiff dafür. Aber das ist gar nicht so einfach, denn Pip möchte allerhand Dinge für seine Familie mitnehmen: Ein Auto (oder am besten gleich mehrere), sehr viel Schokolade, Sand für einen Strand, tonnenweise Meeresfrüchte und sogar eins der schicken Hamburger Häuser soll unbedingt mit. Bis die Reise wirklich losgehen kann, besichtigen die drei eine Menge Schiffe, erfahren, was sie womit transportieren können, und noch allerhand Wissenwertes mehr. Ob sie aber jemals die Antarktis erreichen werden? Dieses Erzähl-Sachbuch verbindet interessante Fakten zu unterschiedlichen Schiffstypen und deren Ladung mit einer fesselnden und wimmelig-detailreich illustrierten Geschichte. Und eins ist sicher: Am Ende sind nicht nur Pip, Jan & Jörn, sondern auch die kleinen Leserinnen und Leser klüger!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.12.2019Wir segeln unter schwarzer Flagge
Ein heimwehkranker Pinguin namens Pip ist der Held dieses mit schönen, farbenfrohen Bildern illustrierten Kinderbuchs. Eigentlich gefällt es Pip ganz gut in Hamburg. Er hat Freunde wie Jan und Jörn und die Möwe Fischkopp. Doch der Hamburger Sommer ist zu heiß für einen Pinguin, und Pip bekommt Sehnsucht nach der Antarktis. Und so beschließen die vier Freunde, sich auf die Reise in die Kälte zu machen. Die Suche nach dem richtigen Schiff - das ist der Clou des Buchs - führt zunächst quer durch den Hamburger Hafen zu Schiffen wie der "Rickmer Rickmers", der "Peking" oder der "Cap San Diego". Doch nicht nur historische Schiffe werden beschrieben, sondern eigentlich alles, was sich auf der Elbe und den Weltmeeren fortbewegen kann: von den Drachenschiffen der Wikinger über ein Lotsenboot bis zum Containerschiff. Das ist nicht nur für Kinder interessant. Zum Schluss landen die vier ausgerechnet auf einem Kreuzfahrtschiff, der "AIDAnova". Auch wenn die mit Flüssigerdgas betrieben wird und laut der Umweltschutzorganisation Nabu auf Platz eins der schadstoffärmsten Schiffe Europas rangiert, verursachen Kreuzfahrtschiffe und fast alle anderen Schiffe auch enorme Treibhausgasemissionen. Darüber machen sich Pip und seine Kumpel während ihrer Reise nicht allzu viele Gedanken. Auch nicht über Plastikmüll in den Weltmeeren, Überfischung oder das Abschmelzen des Eises in der Antarktis, wo Pips Pinguinfamilie zum Schluss den in seine Heimat zurückgekehrten Abenteurer fröhlich begrüßt und die Eisschollen immer noch so dick und solide sind, als würde es die Klimaerwärmung nicht geben. Vielleicht hätte dieses manchmal allzu heitere Buch seinen jungen Lesern und Leserinnen etwas mehr zutrauen können.
üte
"Hamburgs Schiffe. Mit Jan und Jörn auf großer Fahrt" von Jan Kruse. Junius Verlag, Hamburg 2019. 32 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 18 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein heimwehkranker Pinguin namens Pip ist der Held dieses mit schönen, farbenfrohen Bildern illustrierten Kinderbuchs. Eigentlich gefällt es Pip ganz gut in Hamburg. Er hat Freunde wie Jan und Jörn und die Möwe Fischkopp. Doch der Hamburger Sommer ist zu heiß für einen Pinguin, und Pip bekommt Sehnsucht nach der Antarktis. Und so beschließen die vier Freunde, sich auf die Reise in die Kälte zu machen. Die Suche nach dem richtigen Schiff - das ist der Clou des Buchs - führt zunächst quer durch den Hamburger Hafen zu Schiffen wie der "Rickmer Rickmers", der "Peking" oder der "Cap San Diego". Doch nicht nur historische Schiffe werden beschrieben, sondern eigentlich alles, was sich auf der Elbe und den Weltmeeren fortbewegen kann: von den Drachenschiffen der Wikinger über ein Lotsenboot bis zum Containerschiff. Das ist nicht nur für Kinder interessant. Zum Schluss landen die vier ausgerechnet auf einem Kreuzfahrtschiff, der "AIDAnova". Auch wenn die mit Flüssigerdgas betrieben wird und laut der Umweltschutzorganisation Nabu auf Platz eins der schadstoffärmsten Schiffe Europas rangiert, verursachen Kreuzfahrtschiffe und fast alle anderen Schiffe auch enorme Treibhausgasemissionen. Darüber machen sich Pip und seine Kumpel während ihrer Reise nicht allzu viele Gedanken. Auch nicht über Plastikmüll in den Weltmeeren, Überfischung oder das Abschmelzen des Eises in der Antarktis, wo Pips Pinguinfamilie zum Schluss den in seine Heimat zurückgekehrten Abenteurer fröhlich begrüßt und die Eisschollen immer noch so dick und solide sind, als würde es die Klimaerwärmung nicht geben. Vielleicht hätte dieses manchmal allzu heitere Buch seinen jungen Lesern und Leserinnen etwas mehr zutrauen können.
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"Hamburgs Schiffe. Mit Jan und Jörn auf großer Fahrt" von Jan Kruse. Junius Verlag, Hamburg 2019. 32 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 18 Euro.
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