William Shakespeares Tragödie Hamlet ist nicht nur ein zentrales Werk der Weltliteratur, sondern seit den ersten Tagen bewegter Bilder auch eine ständige Inspiration für Filmemacher aus aller Welt. Unzählige Male wurde der Stoff für die Leinwand und das Fernsehen adaptiert. Laurence Olivier, Mel Gibson oder Ethan Hawke schlüpften vor der Kamera in die Rolle des dänischen Prinzen. Weit mehr als 50 Filme tragen Hamlet im Titel, darunter schon eine Stummfilmproduktion aus dem Jahr 1900. Hamlet im Film beleuchtet beinahe ein Jahrhundert Film- und Kulturgeschichte anhand acht ausgewählter Hamlet-Verfilmungen, die repräsentativ wichtige technische, ästhetische und ideologische Etappen der Filmgeschichte illustrieren. Sie reichen von Svend Gades Stummfilm mit Asta Nielsen aus dem Jahr 1920, über Laurence Oliviers Klassiker von 1948, Grigori Kosinzews sowjetrussische Fassung von 1964 und Kenneth Branaghs mehr als vierstündiges Epos von 1996 bis zu Gregory Dorans gefeierter moderner Produktion aus dem Jahr 2009. Die unterschiedlichen Ansätze und Interpretationen der Regisseure spiegeln dabei anschaulich den jeweils vorherrschenden Zeitgeist. Sie dokumentieren andererseits aber auch die Zeitlosigkeit Hamlets.