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The voice is that of Vid Cosic, a Serbian immigrant whose immediate friendship with a young Dublin lawyer, Kevin Concannon, is overshadowed by a violent incident in which a man is left for dead in the street one night. The legal fallout forces them into an ever closer, uncertain partnership, drawing Vid right into the Concannon family, working for them as a carpenter on a major renovation project and becoming more and more involved in their troubled family story.
While he claims to have lost his own memory in a serious accident back home in Serbia, he cannot help investigating the emerging details of a young woman from Connemara who was denounced by the church and whose pregnant body was washed up on the Aran Islands many years ago. Was it murder or suicide? And what dark impact does this event in the past still have on the Concannon family now?
As the deadly echo of hatred and violence begins to circle closer around them, Vid finds this spectacular Irish friendship coming under increasing threat with fatal consequences.
Drawing on his own speckled, Irish-German background, Hugo Hamilton has given us a highly compelling and original view of contemporary Ireland, the nature of welcome and the uneasy trespassing into a new country.
The voice is that of Vid Cosic, a Serbian immigrant whose immediate friendship with a young Dublin lawyer, Kevin Concannon, is overshadowed by a violent incident in which a man is left for dead in the street one night. The legal fallout forces them into an ever closer, uncertain partnership, drawing Vid right into the Concannon family, working for them as a carpenter on a major renovation project and becoming more and more involved in their troubled family story.
While he claims to have lost his own memory in a serious accident back home in Serbia, he cannot help investigating the emerging details of a young woman from Connemara who was denounced by the church and whose pregnant body was washed up on the Aran Islands many years ago. Was it murder or suicide? And what dark impact does this event in the past still have on the Concannon family now?
As the deadly echo of hatred and violence begins to circle closer around them, Vid finds this spectacular Irish friendship coming under increasing threat with fatal consequences.
Drawing on his own speckled, Irish-German background, Hugo Hamilton has given us a highly compelling and original view of contemporary Ireland, the nature of welcome and the uneasy trespassing into a new country.
Wer braucht noch die "News of the World", wenn er solche Literatur hat? Hugo Hamilton hat sich mit seinem neuen Roman "Der irische Freund" noch einmal selbst übertroffen.
Von Thomas Leuchtenmüller
Seit je bringt die Begegnung mit der Fremde große Dichtkunst hervor. Schon viele Reisende, Exilanten und Migranten haben die nötige Distanz, die gute Beobachtungsgabe und das schreiberische Talent gehabt, um das Besondere, das die Einheimischen nicht (mehr) sehen, zu erkennen und zu benennen. Ganze Genres sind so entstanden, ganze Generationen haben sich so zu Erkundungen animieren lassen, ganze Nationen sind so zusammengerückt. Den jüngsten Spross, der dem etwa von Homers "Odyssee" geprägten Stamm entwachsen ist, bildet hierzulande die humorvolle interkulturelle Erlebnissammlung.
Im Gefolge von Jan Weilers Bestseller "Maria, ihm schmeckt's nicht!" (2003), der eine deutsch-italienische Sippe auf die Schippe nimmt, sind mittlerweile etliche europäische und manche außereuropäische Länder ins Visier geraten. Bücher wie "Fish and Fritz", "Finnen von Sinnen", "Elchtest", "Problem Piefke", "Mordsgouda", "Tokio total" oder "Allein unter Doppelwhoppern" täuschen indes nicht darüber hinweg: Die meisten, in der Regel sofort als Taschenbuch gedruckten Bände summieren Erfahrungen von Fremdgängern in Deutschland - ob aus türkischer, polnischer, britischer, italienischer, französischer oder äthiopischer Sicht. Von Vorurteilen ausgehend, menschelt es arg, und das immer locker-leicht formuliert. Haben die Verlage da noch Raum für ernsthafte Werke?
Durchaus. Zumal wenn eine klassische Auswanderernation wie Irland - wenigstens zeitweise - selbst zum Sehnsuchtsort geworden ist. Neben dem irischen Schriftsteller Roddy Doyle ist es vor allem dessen Kollege Hugo Hamilton, der aus dieser Situation versiert Funken schlägt. Hamilton, 1953 als Sohn eines irischen Vaters und einer deutschen Mutter in Dublin geboren, bestach bereits durch seine Memoiren "Gescheckte Menschen" (deutsch 2004) und "Der Matrose im Schrank" (2006). Die Bände reflektieren Lust und Leid eines Daseins zwischen Irland und Deutschland, zwischen Kulturen und Sprachen genauso pointiert wie "Die redselige Insel" aus dem Jahr 2007, ein Tagebuch auf den Spuren Heinrich Bölls, und der Künstlerroman "Legenden" (2008). Der jüngste Roman nun verlässt das Geburtsland des Literaten nicht - gleichwohl betritt er Neuland.
Den entscheidenden Kunstgriff in "Der irische Freund" (der Originaltitel lautet "Hand in the Fire") stellt die Erzählperspektive dar: Es ist der serbische Schreiner Vid Cosic, der Wahrnehmungen und Ereignisse auf der Grünen Insel schildert. Im Zentrum steht die aufreibende Beziehung Vids zum Anwalt Kevin Concannon und dessen Familie in Dublin. Um an fremden Gestaden Fuß zu fassen, toleriert es der Emigrant, dass aus baldiger Freundschaft einseitige emotionale, finanzielle und soziale Abhängigkeit wird. Der durch einen Autounfall und Kriegswirren in der Heimat traumatisierte Serbe kommt vom Regen in die Traufe: Kevin entpuppt sich als gewaltbereiter Lügner und Betrüger. Und doch gibt es ein Happy End.
In der Zwischenzeit setzt der geschickte Handwerker Vid sein Irland-Bild zusammen: Iren sagten ständig an, "wie viel sie noch saufen und wie viel Spaß sie haben würden", seien bigott und ignorant, sie benutzten "Komplimente wie bewusstseinsverändernde Drogen", zwängen zum Gedankenlesen, seien "immer unschuldige Leute gewesen, denen man in der Vergangenheit großes Leid zugefügt hatte". Zudem hätten sie weder Zahlungsmoral noch Respekt vor Gemeineigentum. In Irland machten sich überdies Neuigkeiten selbständig, lebte man "nur noch von Sandwichs und Essen aus dem Take-away", müsse man dafür sorgen, "dass man gesehen wurde und in Erinnerung blieb".
Es ist Hamiltons Leistung, all dies nicht als Klischees einem ignoranten Ausländer in den Mund zu legen, sondern als zugespitzte Notizen eines Außenseiters, der Begebenheiten am Ort und Äußerungen der Gastgeber oft missinterpretiert. Indem der Autor seinen Helden dessen Analyseschwächen bewusst macht und erörtern lässt, entzieht er sich dem möglichen Vorwurf der Nestbeschmutzung, um zugleich manch gezielten Seitenhieb zu plazieren. Hamilton, der als Kind kein englisches Wort verwenden durfte und Deutsch oder Irisch sprechen musste, weiß gut, was es heißt, wenn "die eigenen Wörter wie eine Übersetzung klangen". Mit Vid führt er auch einen Menschen vor, der seine kulturell bedingte Andersartigkeit zu häufig als Makel begreift, der auszumerzen ist.
Dabei scheint stets durch, wie einfühlsam, verständnis- und einsichtsvoll der Schreiner aus Belgrad nicht zuletzt durch seine Lebensumstände geworden ist. Über Kevins Vater, der nach England ging, bemerkt er: "Jeder seiner Freunde war wie eine Falltür unter den Füßen gewesen, die sich mit der Auswanderung irgendwann geöffnet hatte." Als Vid mit Kevin und dessen Freundin Helen auf einer Klippe sitzt und die Vertrautheit des Paares spürt, hat er "das Gefühl, in ihr Schlafzimmer geplatzt zu sein". Und als er Helen später näherkommt, wird ihm klar, dass Erklärungen überhaupt oft unnötig sind: "Im Grunde war der Kuss das bedeutsamste Wort, das je den Mund eines Menschen verlassen hatte; man konnte es weder aussprechen noch aufschreiben."
Was der schon durch einige Preise geehrte Hugo Hamilton mit "Der irische Freund" verfasst hat, wird Bestand haben. Denn wie Vid aus der Asche seiner Hoffnung phönixartig aufsteigt; wie Mythen des neuen Zuhause erhellend mit der Geschichte des alten vermengt sind; wie ewigen Themen - Identitätssuche, Liebe oder Tod - Frisches, Überraschendes, Sattes abgerungen sind: Das wirkt nach. Da all das überdies mit dem selbstironischen Witz der Insel garniert ist, kommt man gelegentlich aus dem Lachen nicht heraus. Kevin erzählt eines Tages zum Beispiel, dass Che Guevara irischer Abstammung gewesen sei. Der Argentinier habe Irland einmal besucht, "und als er nach der Landung auf dem Shannon Airport einen Blick in die Runde warf, sagte er auf Spanisch: ,Bringt mich hier weg'". In einem Land, in dem es vor Revolutionären nur so wimmelte, habe er nämlich keine Chance.
Hugo Hamilton: "Der irische Freund". Roman.
Aus dem Englischen von Henning Ahrens. Luchterhand Literatur Verlag, München 2011. 285 S., geb., 19,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
'Hugo Hamilton is a major international writer who just happens to have grown up in Ireland. His great subject is innocence. In its strength and grace, his work glows.'
Anne Enright
'Hamilton is adept at portraying issues of cultural translation...an intriguing addition to Hamilton's fictional oeuvre.' TLS
'Love and violence are two sides of the same coin in this sympathetic consideration of what it means to be an exile and of the nature of friendship' Daily Mail
'Profound.' Sinead Gleeson, Irish Times
'Magnificently lucid.' Independent
'A rewarding read, offering us a fresh perspective on Irish society through only partly comprehending immigrant eyes.' Liam Harte, Irish Times
Anne Enright
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'Magnificently lucid.' Independent
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