Religion zwischen Aufklärung, Restauration und Modernisierung ist der Gegenstand dieses Bandes. Die Zeit von der Mitte des 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war zunächst von den Einflüssen der Aufklärung geprägt, die tiefgreifende Veränderungen in der Religiosität und im Verhältnis der Menschen zu den Traditionen ihres Glaubens und ihrer Kirche herbeiführte. Religiöser Pluralismus und die bis zur Religionslosigkeit gehende Distanz vieler Menschen zu überkommenen Formen von Religion führten zu Gegenbewegungen, in denen sich Religion wieder als Lebensform im Gegensatz zu säkularen Angeboten definierte und durch die sich auch die Konfessionen neu formierten und legitimierten. Sektoraler Wandel, Urbanisierung und der institutionelle Wandel in den Staaten veränderten den Rahmen für Religion und Seelsorge. Diese Vorgänge werden in den Haltungen zu spirituellen Fragen und in den künstlerischen Ausdrucksweisen der Zeit ebenso erkennbar wie in der alltäglichen Lebensführung der Menschen und in der Organisation der kirchlichen Gemeinschaften. Jenseitsvorstellungen und Priesterbild, Ritual und Brauch, Religion im Raum und Religion in der Zeit finden hier ihre Darstellung.
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