Produktdetails
- Verlag: weltweiser Verlag
- ISBN-13: 9783935897136
- Artikelnr.: 23269729
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.01.2008Ratgeber
Der Dickste
Die Idee mit dem Auslandsjahr hat sich im Kopf festgesetzt – erst mal nur ganz vage, dann immer drängender. Und schon stellen sich unendlich viele Fragen: In welches Land soll ich gehen? Wie finde ich die richtige Organisation? Was muss ich bei der Bewerbung beachten? Wie unterscheidet sich die Schule im Ausland von der daheim? Und was ist, wenn ich Heimweh bekomme? Auf diese und andere Fragen bietet das „Handbuch Fernweh” ausführliche Antworten. In übersichtlichen Tabellen stellt der Ratgeber das Preis-Leistungs-Verhältnis der Austauschorganisationen und ihre Arbeit in 18 Ländern dar – von Argentinien bis zu den USA. Vor wenigen Wochen ist die siebte, aktualisierte Auflage erschienen. Leider fehlen einige der größten Organisationen. Der Grund: Um in den Ratgeber aufgenommen zu werden, müssen sie 99 Euro zahlen – und dazu waren einige gemeinnützige Vermittler nicht bereit.
Thomas Terbeck: Handbuch Fernweh. Der Ratgeber zum Schüleraustausch. Weltweiser-Verlag, 544 Seiten,
18,50 Euro
Der Einzige
Im Dezember mit dem Surfbrett in die Sommerferien starten, Japanisch lernen statt Latein-Vokabeln pauken und statt der Klassenfahrt zum Bodensee eine Klettertour am Ayers Rock unternehmen – so könnte „Ein Schuljahr in Australien” aussehen. Der erste Ratgeber, der sich ausschließlich mit Down Under beschäftigt, erklärt sachlich, warum der entfernteste Kontinent bei deutschen Schülern derzeit besonders angesagt ist. Doch er hält auch nicht mit den Nachteilen hinterm Berg. So reagieren viele Eltern zunächst erschrocken: „Ins Ausland ja, aber muss es ausgerechnet so weit weg sein?” Australien liegt tatsächlich am Ende der Welt. Das bedeutet für deutsche Gastschüler: Es ist eher unwahrscheinlich, dass Eltern oder Freunde mal eben zu Besuch kommen oder an Weihnachten ein Heimatbesuch drin ist. Im selben Verlag ist ein Ratgeber zum Neuseeland-Austausch erschienen.
Horst Giesler:
Ein Schuljahr in Australien. Das Handbuch für
ein High-School-Jahr Down Under. Mana-Verlag, 136 Seiten, 14,80 Euro
Der Dünnste
Ausland ja, aber nicht unbedingt als Gastschüler? Stattdessen vielleicht einen Ferienjob antreten, eine Sprachreise machen oder als Au-pair arbeiten? Der Ratgeber „Abenteuer Ausland” bietet einen ersten Überblick über die Möglichkeiten, die Jugendliche haben, um in die weite Welt zu kommen. Der Abschnitt über die Schüleraustauschprogramme wirkt allerdings wie eine abgespeckte Version des „Handbuch Fernweh”. Der schmale Band ist nicht mehr brandneu (erschienen 2005), doch er widmet sich vielen Themen, die ihre Allgemeingültigkeit nicht verlieren – etwa dem Kulturschock, der Kindererziehung oder der Rolle der Religion im Gastland. Im Adressenteil sind die wichtigsten Anlaufstellen verzeichnet. Eine gute Möglichkeit, sich ins Thema einzulesen, wenn man zwar irgendwie für einige Zeit ins Ausland gehen möchte, aber noch nicht genau weiß, welcher Weg dorthin der geeignete ist.
Elisabeth Schöberl: Abenteuer Ausland. Organisation, Adressen, Tipps. Ueberreuter-Verlag, 123 Seiten,
10,95 Euro
Der Unterhaltsamste
Dass Max Rauner als Gastschüler in den USA war, ist schon um die zwanzig Jahre her. Seitdem haben Generationen von Schülern seinen ausführlichen Bericht darüber verschlungen. Der Klassiker wurde immer wieder aktualisiert und um die Erlebnisse von Michael Kölle ergänzt, der vor fünf Jahren eine amerikanische High School besucht hat. Auch die Mutter einer Gastschülerin, Katrin Asmuß, schildert ihre Erfahrungen. Ihr Tagebuch ist besonders für Eltern interessant, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Darüber hinaus versammelt das Buch die obligatorischen Informationen zum amerikanischen Schulsystem, zu den Austauschorganisationen und allen nötigen Formalitäten. Seinen besonderen Charme machen aber die persönlichen Berichte der Gastschüler aus, die nicht nur begeistert („Führerschein nach drei Fahrstunden”), sondern auch mal kritisch sind („Verlieben für Schüler verboten”).
Max Rauner:
Als Gastschüler in den USA.
Reise-Know-how-Verlag,
319 Seiten,
14,90 Euro
Der Speziellste
Die USA sind bei deutschen Schülern noch immer die Nummer Eins unter den Gastländern. Wer vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten träumt, ist mit dem Buch „Ein Schuljahr in den USA” gut beraten. Ab und zu ist der Ton der Autoren etwas schulmeisterlich, aber das wird durch die ausführliche Darstellung der rechtlichen Grundlagen und der Unterschiede zwischen den Austauschorganisationen wettgemacht. Ein Teil des Buches widmet sich den Versetzungsrichtlinien der Bundesländer, in einem anderen geht es um Stipendien. Der Ratgeber listet viele Ansprechpartner auf. Und er hinterfragt einige Allgemeinplätze: Muss ein Gastschüler wirklich absolut selbständig sein? Muss er ganz ohne Familie auskommen können? Gibt es die „beste” Austauschorganisation? Und halten tatsächlich alle Amerikaner die Deutschen für Nazis? Reichlich Stoff zum Nachdenken.
Christian Gundlach und Sylvia Schill: Ein Schuljahr in den USA. Austauschorganisationen auf dem Prüfstand. Recherchen-
Verlag, 286 Seiten, 14,90 Euro
Der Persönlichste
Claus-Daniel Bartel hat mit „The Best Year of my Life” ein sehr persönliches Tagebuch über seine Zeit in New Mexico geschrieben. Dort hat er in einer Großfamilie so viel erlebt, dass er schon während der Zeit in der Fremde beschlossen hat, seine Aufzeichnungen zu veröffentlichen. Detailliert schildert er, wie er als mittelmäßiger Realschüler auf die Idee kam, in die USA zu gehen, und was er dort erlebte. Und das ist – vom Vorbereitungscamp der Austauschorganisation über die Goldene Hochzeit seiner Gasteltern bis hin zur Begegnung mit einer Sekte – eine ganze Menge. Auch die Rückkehr nach Deutschland schildert das Tagebuch. Im zweiten Teil des Buches gibt Bartel nützliche Tipps – sozusagen von Schüler zu Schüler – und geht auf amerikanische Gepflogenheiten ein, die Austauschschülern durchaus Kopfzerbrechen bereiten können – von der Gun-Show bis zum Kürbisweitwurf. sask/jup
Claus-Daniel Bartel: The Best Year of my Life. Ein Jahr als
Gastschüler. Piribauer-Verlag, 280 Seiten,
16,90 Euro
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
Der Dickste
Die Idee mit dem Auslandsjahr hat sich im Kopf festgesetzt – erst mal nur ganz vage, dann immer drängender. Und schon stellen sich unendlich viele Fragen: In welches Land soll ich gehen? Wie finde ich die richtige Organisation? Was muss ich bei der Bewerbung beachten? Wie unterscheidet sich die Schule im Ausland von der daheim? Und was ist, wenn ich Heimweh bekomme? Auf diese und andere Fragen bietet das „Handbuch Fernweh” ausführliche Antworten. In übersichtlichen Tabellen stellt der Ratgeber das Preis-Leistungs-Verhältnis der Austauschorganisationen und ihre Arbeit in 18 Ländern dar – von Argentinien bis zu den USA. Vor wenigen Wochen ist die siebte, aktualisierte Auflage erschienen. Leider fehlen einige der größten Organisationen. Der Grund: Um in den Ratgeber aufgenommen zu werden, müssen sie 99 Euro zahlen – und dazu waren einige gemeinnützige Vermittler nicht bereit.
Thomas Terbeck: Handbuch Fernweh. Der Ratgeber zum Schüleraustausch. Weltweiser-Verlag, 544 Seiten,
18,50 Euro
Der Einzige
Im Dezember mit dem Surfbrett in die Sommerferien starten, Japanisch lernen statt Latein-Vokabeln pauken und statt der Klassenfahrt zum Bodensee eine Klettertour am Ayers Rock unternehmen – so könnte „Ein Schuljahr in Australien” aussehen. Der erste Ratgeber, der sich ausschließlich mit Down Under beschäftigt, erklärt sachlich, warum der entfernteste Kontinent bei deutschen Schülern derzeit besonders angesagt ist. Doch er hält auch nicht mit den Nachteilen hinterm Berg. So reagieren viele Eltern zunächst erschrocken: „Ins Ausland ja, aber muss es ausgerechnet so weit weg sein?” Australien liegt tatsächlich am Ende der Welt. Das bedeutet für deutsche Gastschüler: Es ist eher unwahrscheinlich, dass Eltern oder Freunde mal eben zu Besuch kommen oder an Weihnachten ein Heimatbesuch drin ist. Im selben Verlag ist ein Ratgeber zum Neuseeland-Austausch erschienen.
Horst Giesler:
Ein Schuljahr in Australien. Das Handbuch für
ein High-School-Jahr Down Under. Mana-Verlag, 136 Seiten, 14,80 Euro
Der Dünnste
Ausland ja, aber nicht unbedingt als Gastschüler? Stattdessen vielleicht einen Ferienjob antreten, eine Sprachreise machen oder als Au-pair arbeiten? Der Ratgeber „Abenteuer Ausland” bietet einen ersten Überblick über die Möglichkeiten, die Jugendliche haben, um in die weite Welt zu kommen. Der Abschnitt über die Schüleraustauschprogramme wirkt allerdings wie eine abgespeckte Version des „Handbuch Fernweh”. Der schmale Band ist nicht mehr brandneu (erschienen 2005), doch er widmet sich vielen Themen, die ihre Allgemeingültigkeit nicht verlieren – etwa dem Kulturschock, der Kindererziehung oder der Rolle der Religion im Gastland. Im Adressenteil sind die wichtigsten Anlaufstellen verzeichnet. Eine gute Möglichkeit, sich ins Thema einzulesen, wenn man zwar irgendwie für einige Zeit ins Ausland gehen möchte, aber noch nicht genau weiß, welcher Weg dorthin der geeignete ist.
Elisabeth Schöberl: Abenteuer Ausland. Organisation, Adressen, Tipps. Ueberreuter-Verlag, 123 Seiten,
10,95 Euro
Der Unterhaltsamste
Dass Max Rauner als Gastschüler in den USA war, ist schon um die zwanzig Jahre her. Seitdem haben Generationen von Schülern seinen ausführlichen Bericht darüber verschlungen. Der Klassiker wurde immer wieder aktualisiert und um die Erlebnisse von Michael Kölle ergänzt, der vor fünf Jahren eine amerikanische High School besucht hat. Auch die Mutter einer Gastschülerin, Katrin Asmuß, schildert ihre Erfahrungen. Ihr Tagebuch ist besonders für Eltern interessant, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Darüber hinaus versammelt das Buch die obligatorischen Informationen zum amerikanischen Schulsystem, zu den Austauschorganisationen und allen nötigen Formalitäten. Seinen besonderen Charme machen aber die persönlichen Berichte der Gastschüler aus, die nicht nur begeistert („Führerschein nach drei Fahrstunden”), sondern auch mal kritisch sind („Verlieben für Schüler verboten”).
Max Rauner:
Als Gastschüler in den USA.
Reise-Know-how-Verlag,
319 Seiten,
14,90 Euro
Der Speziellste
Die USA sind bei deutschen Schülern noch immer die Nummer Eins unter den Gastländern. Wer vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten träumt, ist mit dem Buch „Ein Schuljahr in den USA” gut beraten. Ab und zu ist der Ton der Autoren etwas schulmeisterlich, aber das wird durch die ausführliche Darstellung der rechtlichen Grundlagen und der Unterschiede zwischen den Austauschorganisationen wettgemacht. Ein Teil des Buches widmet sich den Versetzungsrichtlinien der Bundesländer, in einem anderen geht es um Stipendien. Der Ratgeber listet viele Ansprechpartner auf. Und er hinterfragt einige Allgemeinplätze: Muss ein Gastschüler wirklich absolut selbständig sein? Muss er ganz ohne Familie auskommen können? Gibt es die „beste” Austauschorganisation? Und halten tatsächlich alle Amerikaner die Deutschen für Nazis? Reichlich Stoff zum Nachdenken.
Christian Gundlach und Sylvia Schill: Ein Schuljahr in den USA. Austauschorganisationen auf dem Prüfstand. Recherchen-
Verlag, 286 Seiten, 14,90 Euro
Der Persönlichste
Claus-Daniel Bartel hat mit „The Best Year of my Life” ein sehr persönliches Tagebuch über seine Zeit in New Mexico geschrieben. Dort hat er in einer Großfamilie so viel erlebt, dass er schon während der Zeit in der Fremde beschlossen hat, seine Aufzeichnungen zu veröffentlichen. Detailliert schildert er, wie er als mittelmäßiger Realschüler auf die Idee kam, in die USA zu gehen, und was er dort erlebte. Und das ist – vom Vorbereitungscamp der Austauschorganisation über die Goldene Hochzeit seiner Gasteltern bis hin zur Begegnung mit einer Sekte – eine ganze Menge. Auch die Rückkehr nach Deutschland schildert das Tagebuch. Im zweiten Teil des Buches gibt Bartel nützliche Tipps – sozusagen von Schüler zu Schüler – und geht auf amerikanische Gepflogenheiten ein, die Austauschschülern durchaus Kopfzerbrechen bereiten können – von der Gun-Show bis zum Kürbisweitwurf. sask/jup
Claus-Daniel Bartel: The Best Year of my Life. Ein Jahr als
Gastschüler. Piribauer-Verlag, 280 Seiten,
16,90 Euro
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