Im 5. Buch Mose wird der Diaspora des jüdischen Volkes der Fluch einer nichtigen, vergeblichen und fruchtlosen Existenz aufgeladen. Der Fremdling in seiner Mitte werde ihm „leihen, du aber wirst ihm nichts leihen können.“ Die deutsch-jüdische Symbiose des 20. Jahrhunderts scheint diesen Fluch abgelegt zu haben, zeigt sie sich doch in einer kulturellen Blüte, mit der sie sowohl das deutsche Geistesleben als auch die Kultur der Juden bereichert hat. Das vorliegende Handbuch zur deutsch-jüdischen Literatur will mit Blick auf die vielfältigen literarischen Strömungen und Stilrichtungen innerhalb der Literatur des 20. Jahrhunderts eine systematische Darstellung des Anteils deutsch-jüdischer Autoren an den unterschiedlichen Aspekten des modernen Literaturbegriffs versuchen. Es zeigt das reiche Spektrum in der Gestaltungsfähigkeit des poetischen Geistes im 20. Jahrhundert auf und stellt die Literatur als jenes umfassende Forum vor, auf dem die verschiedenen Facetten des deutsch-jüdischen Geistes in ihrer Bedeutung für die kulturellen Strömungen sichtbar werden konnten.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Für "eine erste oder auch systematische Orientierung" findet Rezensentin Beate Tröger dieses Handbuch nur "eingeschränkt zu empfehlen". Zwar ergaben sich für sie einige Denkanstöße, seinen Anspruch jedoch löst die Publikation ihrer Ansicht nach nicht ein. Im Wesentlichen schreibt die Rezensentin das den unscharfen terminologischen und methodologischen Vorgaben des Bandes zu, dem es - wie sie schreibt - nicht gelingt, den "problematischen Begriff des Jüdischen" genau zu bestimmen und zu klären, "inwieweit es sich bei seiner Verwendung um an Milieu, Religion und Tradition gebundene affirmativer oder polemische Fremd- oder Selbstzuschreibungen" handelt. Der Band ist ihren Informationen zufolge in drei Teile gegliedert. Teil eins befasse sich in drei Aufsätzen mit Aspekten zur "jüdischen Renaissance" zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Den zweiten und umfangreichsten Teil des Buches bilden, wie wir lesen, elf Aufsätze über die unterschiedlichsten Beiträge jüdischer Autoren zur deutschsprachigen Literatur. Der Schwerpunkt von Teil drei liege bei der "poetischen Verarbeitung der Judenverfolgung". Die Rezensentin bemängelt das Fehlen eines Glossars, einer Zeittafel sowie einer übergreifenden Bibliografie zu den Autoren und Forschungsaspekten einer "deutsch-jüdischen" Literaturwissenschaft. Auch klaffen ihrer Ansicht nach nicht nur thematisch, sondern auch personell deutliche Lücken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.02.2003Unter falscher Flagge
Begriffsverwirrung: Ein Handbuch zur deutsch-jüdischen Literatur
Franz Wurm schreibt 1963 in einem Brief an Paul Celan: "Ich weiß nicht, was ,das Jüdische' ist. Ich weiß nicht, ob es ,das Jüdische' überhaupt gibt: ich glaube eher nicht -, sondern daß es ein Name ist, wie ,Lyrik', wie ,Zuhause', wie ,Hans' oder ,Karl' (und wie viele heißen Karl oder Hans!), auf dessen genaue Bedeutung man sich erst einmal einigen müßte."
Das "Handbuch zur deutsch-jüdischen Literatur des 20. Jahrhunderts" unter Herausgeberschaft von Daniel Hoffmann formuliert den Anspruch, "in systematischer Form eine erste grundlegende Antwort auf die Frage nach dem Anteil deutsch-jüdischer Autoren an der Entwicklung des facettenreichen Begriffs der literarischen Moderne zu geben". Leider gelingt es im Vorwort zu der Aufsatzsammlung nicht, den problematischen Begriff des "Jüdischen" zu bestimmen und zu klären, inwieweit es sich bei seiner Verwendung um an Milieu, Religion und Tradition gebundene affirmative oder polemische Fremd- oder Selbstzuschreibungen handelt. Dieser Klärung hätte es aber bedurft, um präzisere Fragestellungen zu entwickeln, die Beiträge von sechzehn Autoren und Autorinnen sinnvoll in einen Kontext einzuordnen und ihr jeweiliges Vorgehen transparent zu machen.
Das Handbuch gliedert sich in drei Teile, wobei sich der erste mit drei Aufsätzen auf Aspekte dessen konzentriert, was zu Beginn des 20. Jahrhunderts zuerst von Martin Buber als "jüdische Renaissance" bezeichnet wurde. Religionsphilosophische Tendenzen im deutschen Judentum, die eng mit emanzipatorischen Bestrebungen der westeuropäischen Juden verknüpft und im Zusammenhang mit der zionistischen Bewegung zu sehen sind, werden beleuchtet. Ebenso wie zentrale Elemente im Denken Hermann Cohens, Franz Rosenzweigs und Martin Bubers wird das Projekt der Bibelübertragung durch Buber und Rosenzweig mitsamt seiner Methoden vorgestellt. Ein dritter Beitrag widmet sich Micha Bin Gorion und Samuel Agnon als Übermittler der (ost-)jüdischen Tradition im Medium der deutschen Sprache.
Den zweiten und umfangreichsten Teil des Buches bilden elf Aufsätze über Beiträge jüdischer Schriftsteller zu den unterschiedlichen Strömungen der deutschsprachigen Literatur in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Einige greifen literarische Zirkel und (literatur-)geschichtliche Strömungen auf, innerhalb derer sie "jüdische" Traditionslinien oder die Auseinandersetzung der exemplarisch vorgestellten Autoren und Autorinnen mit ihrem Judentum herausarbeiten. Andere gehen pointiert und problemorientiert vor und machen deutlich, daß "das Jüdische" in der Positionierung häufig eher durch Fremdzuschreibungen thematisch wird als durch eine ungebrochene Affinität der Autoren zur jüdischen Religion, Tradition oder zur "Schicksalsgemeinschaft" der Juden.
Die unscharfen terminologischen und methodologischen Vorgaben des Vorworts programmieren, was in einzelnen Beiträgen erneut uneingelöst bleibt. Zudem klaffen deutliche Lücken nicht nur personeller, sondern auch thematischer Art. So fehlt etwa ein Aufsatz, der den jüdischen Beitrag zur Verlags- und Zeitungslandschaft vor Beginn der nationalsozialistischen Machtergreifung benennen würde. Auch über jüdische Autoren wie Gertrud Kolmar, die nach 1933 in Deutschland verblieben sind, findet sich nichts. Man vermißt ebenso Überlegungen zur Tradition "jüdischer" Sprachkritik und deren bedeutendsten Vertreter Karl Kraus und einen Beitrag über Elias Canetti und dessen Reflexionen über Sprache und Gesellschaft.
Die falsche Erwartungshaltung, die vom Titel geweckt wird, schmälert so an sich gelungene terminologiekritische Beiträge, wie den von Cornelia Blasberg über den George-Kreis oder den von Waltraud Strickhausen über Exil und exemplarisch vorgestellte Exilautoren. Blasbergs Text "Der ,Meister' und die Juden. Das Phänomen des George-Kreises" schildert nicht nur die poetischen und politischen Prämissen Stefan Georges, seine Stellung zum Judentum und die besondere Anziehungskraft des Kreises auf assimilierte jüdische und nichtjüdische Intellektuelle, sondern diskutiert darüber hinaus den problematischen Begriff der Assimilation unter Rückgriff auf relevante Forschungsliteratur. Ihr Ansatz droht jedoch in dem bunten Gemisch der Beliebigkeit zu versinken. Auch Beiträge wie Daniel Hoffmanns "Essayismus und Diasporaexistenz" über Affinitäten des Essays zur philosophischen und religiösen jüdischen Tradition oder Hartmut Kiesels und Sandra Kluwes "Großstadtliteratur. Franz Hessel - Walter Benjamin - Alfred Döblin", der mit fundierten Textinterpretationen aufwarten kann, verlieren im Kontext der Publikation an Schärfe.
Der dritte Teil des Bandes legt, so der Herausgeber, seinen Schwerpunkt auf die "poetische Verarbeitung der Judenvernichtung nach dem Zweiten Weltkrieg". Holger Gehles Aufsatz "Schreiben nach der Shoah" analysiert die spezifische Disposition der Literatur unter den vier Aspekten "Gewalt", "Wissen", "Sprache" und "Publikum" und gibt so einen soliden Rahmen vor, unter dem die Texte der vorgestellten Autoren wie Jean Améry, Paul Celan, Alfred Döblin, Edgar Hilsenrath, Nelly Sachs und anderer diskutiert werden. Gehle gelingt es zum einen, die Kriterien transparent zu machen, unter denen die Autoren ausgewählt wurden, zum anderen mögliche Beschreibungskriterien für eine weitere Auseinandersetzung mit deutsch-jüdischer Literatur vorzugeben und letztlich den Anspruch an ein Handbuch einzulösen.
Durch die Beigabe eines Glossars, einer Zeittafel und einer übergreifenden Bibliographie zu den Autoren und Forschungsaspekten einer "deutsch-jüdischen" Literaturwissenschaft hätte sich dieser Anspruch der vorliegenden Publikation gewinnbringend verstärken können. In ihrer vorliegenden Gestalt wäre der Titel "Positionen der deutsch-jüdischen Literatur im 20. Jahrhundert" angemessener gewesen. Aus der synoptischen Zusammenschau der Einzelbeiträge ergeben sich zwar Denkanstöße, werden Schlaglichter auf weniger bekannte Autorinnen und Autoren geworfen, und auf der Suche nach einer Antwort, was "deutsch-jüdische" Literatur sei, wird der überaus bedeutende Beitrag jüdischer Autoren zur deutschsprachigen Literatur der Moderne sichtbar. Die Begriffsverwirrung in bezug auf "das Jüdische" bleibt jedoch über weite Strecken bestehen, und das Maß an Beliebigkeit in Form und Auswahl hat eine schwer handhabbare und für eine erste oder auch systematische Orientierung nur eingeschränkt zu empfehlende Publikation zum Ergebnis.
Franz Wurm fährt im eingangs zitierten Brief damit fort, auf die Gefahr hinzuweisen, die man läuft, wenn man sich nicht auf eine genaue Bedeutung des "Jüdischen" einigt: "Sonst redet man nicht anders als vom Heimischen und vom Lyrischen, wovon man wirklich redet und schreibt und liest, obwohl es sich nicht viel anders ausnimmt als etwa das Hansische und das Karlische, von dem zu reden nur noch niemandem eingefallen ist."
BEATE TRÖGER
Daniel Hoffmann (Hrsg.): "Handbuch zur deutsch-jüdischen Literatur im 20. Jahrhundert". Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2002. 488 S., geb., 65,40 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Begriffsverwirrung: Ein Handbuch zur deutsch-jüdischen Literatur
Franz Wurm schreibt 1963 in einem Brief an Paul Celan: "Ich weiß nicht, was ,das Jüdische' ist. Ich weiß nicht, ob es ,das Jüdische' überhaupt gibt: ich glaube eher nicht -, sondern daß es ein Name ist, wie ,Lyrik', wie ,Zuhause', wie ,Hans' oder ,Karl' (und wie viele heißen Karl oder Hans!), auf dessen genaue Bedeutung man sich erst einmal einigen müßte."
Das "Handbuch zur deutsch-jüdischen Literatur des 20. Jahrhunderts" unter Herausgeberschaft von Daniel Hoffmann formuliert den Anspruch, "in systematischer Form eine erste grundlegende Antwort auf die Frage nach dem Anteil deutsch-jüdischer Autoren an der Entwicklung des facettenreichen Begriffs der literarischen Moderne zu geben". Leider gelingt es im Vorwort zu der Aufsatzsammlung nicht, den problematischen Begriff des "Jüdischen" zu bestimmen und zu klären, inwieweit es sich bei seiner Verwendung um an Milieu, Religion und Tradition gebundene affirmative oder polemische Fremd- oder Selbstzuschreibungen handelt. Dieser Klärung hätte es aber bedurft, um präzisere Fragestellungen zu entwickeln, die Beiträge von sechzehn Autoren und Autorinnen sinnvoll in einen Kontext einzuordnen und ihr jeweiliges Vorgehen transparent zu machen.
Das Handbuch gliedert sich in drei Teile, wobei sich der erste mit drei Aufsätzen auf Aspekte dessen konzentriert, was zu Beginn des 20. Jahrhunderts zuerst von Martin Buber als "jüdische Renaissance" bezeichnet wurde. Religionsphilosophische Tendenzen im deutschen Judentum, die eng mit emanzipatorischen Bestrebungen der westeuropäischen Juden verknüpft und im Zusammenhang mit der zionistischen Bewegung zu sehen sind, werden beleuchtet. Ebenso wie zentrale Elemente im Denken Hermann Cohens, Franz Rosenzweigs und Martin Bubers wird das Projekt der Bibelübertragung durch Buber und Rosenzweig mitsamt seiner Methoden vorgestellt. Ein dritter Beitrag widmet sich Micha Bin Gorion und Samuel Agnon als Übermittler der (ost-)jüdischen Tradition im Medium der deutschen Sprache.
Den zweiten und umfangreichsten Teil des Buches bilden elf Aufsätze über Beiträge jüdischer Schriftsteller zu den unterschiedlichen Strömungen der deutschsprachigen Literatur in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Einige greifen literarische Zirkel und (literatur-)geschichtliche Strömungen auf, innerhalb derer sie "jüdische" Traditionslinien oder die Auseinandersetzung der exemplarisch vorgestellten Autoren und Autorinnen mit ihrem Judentum herausarbeiten. Andere gehen pointiert und problemorientiert vor und machen deutlich, daß "das Jüdische" in der Positionierung häufig eher durch Fremdzuschreibungen thematisch wird als durch eine ungebrochene Affinität der Autoren zur jüdischen Religion, Tradition oder zur "Schicksalsgemeinschaft" der Juden.
Die unscharfen terminologischen und methodologischen Vorgaben des Vorworts programmieren, was in einzelnen Beiträgen erneut uneingelöst bleibt. Zudem klaffen deutliche Lücken nicht nur personeller, sondern auch thematischer Art. So fehlt etwa ein Aufsatz, der den jüdischen Beitrag zur Verlags- und Zeitungslandschaft vor Beginn der nationalsozialistischen Machtergreifung benennen würde. Auch über jüdische Autoren wie Gertrud Kolmar, die nach 1933 in Deutschland verblieben sind, findet sich nichts. Man vermißt ebenso Überlegungen zur Tradition "jüdischer" Sprachkritik und deren bedeutendsten Vertreter Karl Kraus und einen Beitrag über Elias Canetti und dessen Reflexionen über Sprache und Gesellschaft.
Die falsche Erwartungshaltung, die vom Titel geweckt wird, schmälert so an sich gelungene terminologiekritische Beiträge, wie den von Cornelia Blasberg über den George-Kreis oder den von Waltraud Strickhausen über Exil und exemplarisch vorgestellte Exilautoren. Blasbergs Text "Der ,Meister' und die Juden. Das Phänomen des George-Kreises" schildert nicht nur die poetischen und politischen Prämissen Stefan Georges, seine Stellung zum Judentum und die besondere Anziehungskraft des Kreises auf assimilierte jüdische und nichtjüdische Intellektuelle, sondern diskutiert darüber hinaus den problematischen Begriff der Assimilation unter Rückgriff auf relevante Forschungsliteratur. Ihr Ansatz droht jedoch in dem bunten Gemisch der Beliebigkeit zu versinken. Auch Beiträge wie Daniel Hoffmanns "Essayismus und Diasporaexistenz" über Affinitäten des Essays zur philosophischen und religiösen jüdischen Tradition oder Hartmut Kiesels und Sandra Kluwes "Großstadtliteratur. Franz Hessel - Walter Benjamin - Alfred Döblin", der mit fundierten Textinterpretationen aufwarten kann, verlieren im Kontext der Publikation an Schärfe.
Der dritte Teil des Bandes legt, so der Herausgeber, seinen Schwerpunkt auf die "poetische Verarbeitung der Judenvernichtung nach dem Zweiten Weltkrieg". Holger Gehles Aufsatz "Schreiben nach der Shoah" analysiert die spezifische Disposition der Literatur unter den vier Aspekten "Gewalt", "Wissen", "Sprache" und "Publikum" und gibt so einen soliden Rahmen vor, unter dem die Texte der vorgestellten Autoren wie Jean Améry, Paul Celan, Alfred Döblin, Edgar Hilsenrath, Nelly Sachs und anderer diskutiert werden. Gehle gelingt es zum einen, die Kriterien transparent zu machen, unter denen die Autoren ausgewählt wurden, zum anderen mögliche Beschreibungskriterien für eine weitere Auseinandersetzung mit deutsch-jüdischer Literatur vorzugeben und letztlich den Anspruch an ein Handbuch einzulösen.
Durch die Beigabe eines Glossars, einer Zeittafel und einer übergreifenden Bibliographie zu den Autoren und Forschungsaspekten einer "deutsch-jüdischen" Literaturwissenschaft hätte sich dieser Anspruch der vorliegenden Publikation gewinnbringend verstärken können. In ihrer vorliegenden Gestalt wäre der Titel "Positionen der deutsch-jüdischen Literatur im 20. Jahrhundert" angemessener gewesen. Aus der synoptischen Zusammenschau der Einzelbeiträge ergeben sich zwar Denkanstöße, werden Schlaglichter auf weniger bekannte Autorinnen und Autoren geworfen, und auf der Suche nach einer Antwort, was "deutsch-jüdische" Literatur sei, wird der überaus bedeutende Beitrag jüdischer Autoren zur deutschsprachigen Literatur der Moderne sichtbar. Die Begriffsverwirrung in bezug auf "das Jüdische" bleibt jedoch über weite Strecken bestehen, und das Maß an Beliebigkeit in Form und Auswahl hat eine schwer handhabbare und für eine erste oder auch systematische Orientierung nur eingeschränkt zu empfehlende Publikation zum Ergebnis.
Franz Wurm fährt im eingangs zitierten Brief damit fort, auf die Gefahr hinzuweisen, die man läuft, wenn man sich nicht auf eine genaue Bedeutung des "Jüdischen" einigt: "Sonst redet man nicht anders als vom Heimischen und vom Lyrischen, wovon man wirklich redet und schreibt und liest, obwohl es sich nicht viel anders ausnimmt als etwa das Hansische und das Karlische, von dem zu reden nur noch niemandem eingefallen ist."
BEATE TRÖGER
Daniel Hoffmann (Hrsg.): "Handbuch zur deutsch-jüdischen Literatur im 20. Jahrhundert". Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2002. 488 S., geb., 65,40 [Euro].
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