Ein trockener, heißer Frühlingssturm fegt durch die Straßen Havannas, als Teniente Mario Conde der schönen Karina bei einer Autopanne hilft. Karina ist Jazzfan und spielt außerdem Saxofon - und Mario Conde verliebt sich augenblicklich in sie. Doch da wird er mit einer heiklen Untersuchung beauftragt: Eine junge Chemielehrerin von seiner ehemaligen Schule ist ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden worden, in der auch Spuren von Marihuana entdeckt werden. Mario Conde muss feststellen, dass nicht nur beim Parteikader, sondern auch im Bildungswesen die Kriminalität alltäglich geworden ist, dass Vetternwirtschaft, Drogenhandel und Betrug blühen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Leonardo Paduras "Havanna-Quartett" spielt im Kuba des Jahres 1989, erzählt Rezensent Knut Henkel, der für seine Rezension auch mit dem Autor gesprochen hat. Die vier Romane - "Handel der Gefühle" ist der zweite Band - zeigen dem Leser die "inoffizielle Seite der kubanischen Revolutionsgesellschaft". Padura hat seine "Analyse der kubanischen Realität" als Krimi verpackt, um so leichter durch die Zensur zu kommen. Die Rechnung ist aufgegangen. Bisher wurde kein Wörtchen geändert, schreibt Henkel. Im vorliegenden Band geht es um eine junge Lehrerin, Mitglied der Kommunistischen Partei, die eine blütenweiße Personalakte aufweisen konnte. Jetzt ist sie tot, mit einem Handtuch stranguliert. Teniente Conde, ein Polizist, der eigentlich lieber Schriftsteller geworden wäre, ermittelt und entdeckt, dass die Lehrerin in illegale Devisengeschäfte und Drogenhandel verwickelt war. Padura schildert das "Ende der Illusionen" auf Kuba, wie es die Balero-Krise 1994 offenbarte, "sensibel und mit dem "beinah schon sprichwörtlichen schwarzen kubanischen Humor", lobt Henkel.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Kuba, Leidenschaft, Liebe, Erotik, Mord und Korruption eine Mixtur, die Spannung und Sprengkraft hat.« Frank Becker Musenblätter Literatur-Rezensionen