Mit diesem Buch wird von der Autorin eine wesentliche Forschungslücke in der Pflegebildungsforschung geschlossen, indem die Diskrepanz zwischen pflegedidaktischem Professionswissen und pflegedidaktischem Professionshandeln entdeckt und das Phänomen des Handelns wider besseres Wissen im Körperpflegeunterricht generiert wird. Diese Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln wurde bereits von Aristoteles beschrieben und als "Akrasia" bezeichnet. Im Kontext des Lehrerhandelns zeigt sich Akrasia sowohl in der Ausführung inadäquater pädagogischer Handlungen als auch in der Unterlassung erforderlicher pädagogischer Handlungen. All diesen akratischen Handlungen - so zeigt diese Arbeit - liegen Ursachen zugrunde, die entweder persönlichkeitsbezogen sind oder auf organisatorischen Zwängen basieren.Die Autorin zeigt auf, warum das Phänomen Handeln wider besseres Wissen zu einem zentralen Gegenstand der Lehrer- und Lehrerinnenausbildung gemacht werden muss. Ein besonderer Fokus ist dabei auf dieAusbildung von Lehrenden in Gesundheits- und Pflegeberufen zu legen, denn die im Jahr 2020 eingeführte generalistische Pflegeausbildung führt zu einer Zunahme der Komplexität und Vielschichtigkeit von pflegedidaktischem Wissen und Handeln. Es ist zu vermuten, dass vermehrt akratische Handlungen auftreten werden. Handeln wider besseres Wissen bietet im Kontext von Lehrerprofessionalität Potential für die Weiterentwicklung der eigenen Reflexionsfähigkeit, die prospektive Planung von Unterricht und die konstruktive Zusammenarbeit im Team.
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