Die öffentlichen Verwaltungen stehen unter Reformdruck. Aufgrund einer zunehmenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung sehen sie sich gewandelten Anforderungen gegenüber, für die sich vorhandene Strukturen und Prozesse nur noch bedingt eignen. In der Forderung nach mehr Effizienz, Flexibilität und Bürgernähe hat sich eine internationale Reformbewegung hervorgetan. Mit dem einheitlichen Ziel einer neuen, ergebnisorientierten Verwaltungsführung bieten verschiedene Konzepte eine Vielzahl von Steuerungsinstrumenten, die den öffentlichen Dienst gleichzeitig wettbewerbsfähiger und leistungsfähiger machen sollen. Eine zentrale Rolle nimmt dabei das Personal ein. Als die wichtigste Ressource des Verwaltungshandelns kann mit ihm auch der Erfolg einer Veränderung stehen oder fallen. Insbesondere für einen nachhaltigen Perspektivenwechsel gelten Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiterschaft als essentielle Voraussetzungen. Diese unter den teilweise sehr konventionellen Bedingungen zu aktivieren, stellt Führungskräfte vor eine schwierige Aufgabe. Nicht umsonst spricht die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt) von diversen im öffentlichen Dienst existierenden ¿Steuerungslücken¿, welche sich u. a. im fehlenden Zwang zur Verbesserung von Arbeitsleistung sowie einer sinkenden Attraktivität des öffentlichen Dienstes für engagierte Mitarbeiter ergründen. Hinzu kommen emotionale Widerstände und Bedürfnisse, die eine vollumfängliche Veränderungsakzeptanz behindern. Auf dem Weg zu einer Verwaltung, die sich von bürokratischen Merkmalen loslösen soll, wandeln sich nämlich auch Werte und Einstellungen der in ihr arbeitenden Menschen. Ein gestiegenes Anspruchsdenken und der finanzielle Engpass öffentlicher Verwaltungen fordern neue Methoden, die Motivation langfristig herbeiführen. In diesem Zusammenhang gewinnt das Verhalten der Führungskraft eine entscheidende Bedeutung. Im Rahmen dieser Bachelorthesis wird infolge einer Betrachtung der traditionellen Verwaltungskultur mit ihren spezifischen Merkmalen auf das Erfordernis einer modernen Verwaltungsführung eingegangen. Als Schwerpunkt der Thematik werden die Rollen von Führungspersonal und Mitarbeiter als Hauptakteure im Veränderungsprozess herausgestellt und sowohl grundsätzliche Motivationsprobleme im öffentlichen Dienst als auch solche in Bezug auf die Verwaltungsreform angesprochen.
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