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Museen sind machtvolle Instrumente kollektiver Bedeutungsbildung und in ihrer historischen Genese aufs Engste mit dem gesellschaftlichen Imaginären verbunden. Die lateinamerikanischen Erzähltexte, die in diesem Band verhandelt werden, bilden zum Museum in seiner westeuropäisch konnotierten Entstehungsgeschichte eine postkoloniale Konstellation. Innerhalb dieses Spannungsfeldes kommt es in den literarischen Transformationen des Museums zum Bruch mit kulturell tradierten Vorstellungs- und Handlungsmustern. Dynamische Prozesse der Bedeutungsbildung, die sich im Museum zwischen Raum, Artefakten…mehr

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Produktbeschreibung
Museen sind machtvolle Instrumente kollektiver Bedeutungsbildung und in ihrer historischen Genese aufs Engste mit dem gesellschaftlichen Imaginären verbunden. Die lateinamerikanischen Erzähltexte, die in diesem Band verhandelt werden, bilden zum Museum in seiner westeuropäisch konnotierten Entstehungsgeschichte eine postkoloniale Konstellation. Innerhalb dieses Spannungsfeldes kommt es in den literarischen Transformationen des Museums zum Bruch mit kulturell tradierten Vorstellungs- und Handlungsmustern. Dynamische Prozesse der Bedeutungsbildung, die sich im Museum zwischen Raum, Artefakten und Rezipierenden abspielen, geraten in den Blick und profilieren das Museum als gesellschaftlich brisanten und relevanten Imaginations- und Diskursraum. In der Überführung von immer bereits durch ein kulturelles Imaginäres geformten Museumsräumen in liminale, widerständige und strukturell durchbrochene Texträume scheinen Potentiale des Museums in Zeiten gesellschaftlicher Neuordnung auf. Die besprochenen Texte aus den 1960er bis 1990er-Jahren schreiben sich in die aktuellen Debatten um Museen und deren Zukunft in der Reflexion ihrer kolonialen Vergangenheiten ein und erweitern sie in transdisziplinärer Perspektive über das Wechselverhältnis von Text, Museum und Gesellschaft.
Autorenporträt
Bettina Korintenberg ist promovierte Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin. Seit 2021 leitet sie die ifa-Galerien. Von 2016-20 war sie Kuratorin am ZKM Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Im Fokus ihrer kuratorischen und wissenschaftlichen Praxis steht ein kritisches Befragen der digitalen und globalen Medienökologien sowie westlich geprägter Paradigmen der Moderne vor dem Hintergrund gegenwärtiger gesellschaftlicher und ökologischer Transformationen. Ihr besonderes Interesse liegt in der Auseinandersetzung mit Raum-Zeit-Konfigurationen und gemeinschaftlichen Prozessen. Neben ihrer kuratorischen Tätigkeit in Institutionen und freien Projekten ist sie Autorin diverser Texte in Katalogen und wissenschaftlichen Publikationen ¿ zuletzt mit Beiträgen in Critical Zones. The Science and Politics of Landing on Earth (Eds. Bruno Latour, Peter Weibel) bei MIT Press 2020. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart und Berlin, Deutschland.