Die geistlichen Einrichtungen in einer spätmittelalterlichen Stadt stellten zwar einen integralen Bestandteil der städtischen Gesellschaft dar, doch kam es nichtsdestotrotz bereits in vorreformatorischer Zeit zu zahlreichen Konflikten zwischen dem Rat auf der einen und den geistlichen Institutionen auf der anderen Seite. Wie bei solchen Auseinandersetzungen die streitenden Parteien - einzelne Personen, aber auch Personengruppen oder Institutionen - ein ausreichendes Handlungswissen generierten, um die eigene Position durchzusetzen, steht im Vordergrund der vorliegenden Studie. Anhand des Ulmer Fallbeispiels werden die Netzwerke und die Kommunikation untereinander, aber auch mit Dritten analysiert, sodass - gleichfalls auf Grundlage der familiären Verflechtungen - ein Bild vom Funktionieren einer spätmittelalterlichen Stadt gezeichnet werden kann.