Wie verändert sich afrikanische Kirchenmusik, wenn sie aufgeschrieben wird? Wie gelingt es Dorfchören, Lieder mündlich zu überliefern? Im Mittelpunkt dieses Buches steht das Werk des Kameruner Dorfpfarrers Elias E. Ngole (1913-2005). Ausgehend von der britischen Tonic Sol-fa Solmisationsschrift hat er eine Notation für seine Lieder entwickelt. Der Autor rekonstruiert das System dieser Notenschrift und analysiert die Techniken der mündlichen Übermittlung, die vor allem durch eine spezialisierte Gestik gesichert wird. Das Buch ist eine musikethnologische Studie über eine Musikpraxis im Bakossi-Gebiet, die neben Klang und Sprache die Körperbewegungen mit einbezieht. Zugleich bietet sie viele Vergleichspunkte zu Fragen der Entstehung von Musiknotationen überhaupt.