Martin Boyce (geb. 1967 in Hamilton, Schottland, lebt und arbeitet in Glasgow) untersucht in seinen Arbeiten die Ideen des westlichen Modernismus. Durch geringe Veränderung der Formen einzelner ihm zugehöriger Objekte schafft er eigenständige Skulpturen in einem neuen Kontext. Indem er sich auf Elemente aus Architektur, Design und Kunst des frühen 20. Jahrhunderts bezieht, fängt er die Aura der Moderne ein, ohne dabei die Gegenwart zu ignorieren, wie an seinen Bezügen auf Poesie, Natur, Film noir und die Musik des Post-Punk ersichtlich ist. 2011 wurde Boyce deshalb mit dem renommierten Turner Prize ausgezeichnet. "Hanging Gardens" zeigt eine von Boyce gestaltete fragmentierte Landschaft, in der sich über 30 seiner Werke aus den Jahren 2004 bis 2018 befinden. Beim Betrachter erzeugt die Szenerie das Gefühl von den letzten Spuren menschlicher Präsenz und den Relikten einer imaginären Utopie, die jetzt losgelöst von ihrem früheren Dasein weiterexistiert. Mit Texten von Matthew Dickman, Geoff Dyer und Christian Ganzenberg