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Eine Liebe, in der sich Weltgeschichte spiegelt
Rio de Janeiro am Vorabend des Zweiten Weltkriegs: Nach der gescheiterten Revolte von 1935 eröffnet das Vargas-Regime eine Hexenjagd auf Kommunisten. Der Schuhmacher Max Kutner, ein polnischer Jude, muss im Auftrag der Geheimpolizei auf Jiddisch verfasste Korrespondenz etlicher Exilgenossen übersetzen und nach verschlüsselten Botschaften durchsuchen. Dabei stößt er auf die Briefe einer gewissen Hannah an ihre Schwester Guita. Hals über Kopf verliebt er sich in die unbekannte Schreiberin und beginnt sie fieberhaft zu suchen - bis sie eines…mehr

Produktbeschreibung
Eine Liebe, in der sich Weltgeschichte spiegelt

Rio de Janeiro am Vorabend des Zweiten Weltkriegs: Nach der gescheiterten Revolte von 1935 eröffnet das Vargas-Regime eine Hexenjagd auf Kommunisten. Der Schuhmacher Max Kutner, ein polnischer Jude, muss im Auftrag der Geheimpolizei auf Jiddisch verfasste Korrespondenz etlicher Exilgenossen übersetzen und nach verschlüsselten Botschaften durchsuchen. Dabei stößt er auf die Briefe einer gewissen Hannah an ihre Schwester Guita. Hals über Kopf verliebt er sich in die unbekannte Schreiberin und beginnt sie fieberhaft zu suchen - bis sie eines Tages vor ihm in seinem Schusterladen steht und er sie an ihrer Handschrift erkennt. Doch die wirkliche Hannah ist nicht die Traumfrau aus den Briefen: Sie arbeitet als Edelprostituierte - und gleichzeitig als Spionin.

Mit dem wunderbaren Mikrokosmos des jüdischen Viertels um die Praça Onze lässt Ronaldo Wrobel in Hannahs Briefe einen Moment in der Geschichte Rios lebendig werden, der zugleich Weltgeschichte ist: Der jüdische Einwandererstrom aus Europa in den 1920er und 1930er Jahren, der tiefe Spuren in der brasilianischen Gesellschaft hinterlassen hat. Der hintergründige Humor, die Nostalgie und die Fabulierlust des Erzählers machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen.

"Ein Meisterwerk, klug und bewegend. Ein wunderbares Lesevergnügen!"

Peregrina Cultural
Autorenporträt
Ronaldo Wrobel, geboren 1968, lebt und arbeitet als Schriftsteller, Journalist und Rechtsanwalt in seiner Geburtsstadt Rio de Janeiro. Er ist Autor mehrerer Kurzgeschichtenbände und Kolumnist des jüdischen Magazins Menorah.

Nicolai von Schweder-Schreiner, geboren in Lissabon, lebt in Hamburg. Er übersetzt aus dem Englischen und dem Portugiesischen. Außerdem arbeitet er als Komponist und Musiker.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Wenn Ronaldo Wrobels eher bedächtige Erzählung über die verschlungene brasilianisch-jüdische Geschichte in den 1920er und 30er Jahren und die Themen Spionage, Prostitution und Zensur im Immigrantenmilieu schon fortgeschritten ist und endlich Fahrt aufnimmt, scheint Michaela Metz ein wenig erleichtert. Bis hierhin hat das Buch auch in der Schilderung der politischen Wirren im damaligen Rio, die der Autor parallel zur Liebesgeschichte zwischen einem polnischen Schuster und einer Prostituierten in Rio entwickelt, für sie nichts von einem Thriller, sondern funktioniert eher als mosaikhaftes, aber bedächtig gesetztes Historienbild. Beides zusammen ergibt für Metz schließlich einen durchaus empfehlenswerten Roman.

© Perlentaucher Medien GmbH