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Die heutige Landeshauptstadt Hannover verdankt ihren Ursprung einem alten Leineübergang. Im 10. Jahrhundert führte die günstige Gelegenheit einer Flussüberquerung zur Entstehung einer Siedlung. Um 950 bildete sich zwischen dem späteren Leineschloss und der Aegidienkirche eine Marktsiedlung. In der unmittelbaren Nachbarschaft entstanden weitere Siedlungskerne, so im Bereich eines herrschaftlichen Hofes (Lehnshofsiedlung, Bereich Burgstraße) und im Umfeld des Alten Marktes.
Gegen 1150 wurde der Ort "Hanovere" in den "Miracula Sancti Bernwardi" ("Die Wunder des Heiligen Bernward", Bischof von
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Produktbeschreibung
Die heutige Landeshauptstadt Hannover verdankt ihren Ursprung einem alten Leineübergang. Im 10. Jahrhundert führte die günstige Gelegenheit einer Flussüberquerung zur Entstehung einer Siedlung. Um 950 bildete sich zwischen dem späteren Leineschloss und der Aegidienkirche eine Marktsiedlung. In der unmittelbaren Nachbarschaft entstanden weitere Siedlungskerne, so im Bereich eines herrschaftlichen Hofes (Lehnshofsiedlung, Bereich Burgstraße) und im Umfeld des Alten Marktes.

Gegen 1150 wurde der Ort "Hanovere" in den "Miracula Sancti Bernwardi" ("Die Wunder des Heiligen Bernward", Bischof von Hildesheim, amt. 993-1022) erwähnt. Zu dieser Zeit war die Aufsiedlung der späteren Altstadt weitgehend abgeschlossen. Die Bedeutung des Ortsnamens spiegelt sich noch heute in dem Straßennamen "Am Hohen Ufer", obwohl diese Straßenbezeichnung erst seit 1912 besteht. Die Siedlungen lagen demnach an einem hochwasserfreien Uferstreifen der Leine. Zur Befestigung waren Wälle mit Palisaden und Gräben angelegt worden. Die Vorgängerbauten der Aegidien- und Marktkirche gehen bereits auf das 12. Jahrhundert zurück.

Nach der 1189 erfolgten Zerstörung im Kampf König Heinrichs VI. gegen Heinrich den Löwen konnte das nun als "civitas" (Stadtsiedlung) genannte Hannover zügig wiederaufgebaut werden. Nachdem die Grafen von Roden durch Heinrich den Löwen die Lehenshoheit über Hannover erhalten hatten, ließen sie westlich der Leine eine Burg errichteten. Diese wurde erstmals 1215 als Burg Lauenrode erwähnt. Neben der Burg entstand eine erste Siedlung, die spätere Neustadt.

Hannover erhielt 1241 von Herzog Otto dem Kind (reg. 1204-52) die Stadtrechte verliehen. Ein Ratskollegium existierte schon früher. So ist der Vorgängerbau des Alten Rathauses um 1230 zu datieren. Das 13. und 14. Jahrhundert war die Zeit des Stadtausbaus. Am Stadtgrundriss wurden dagegen kaum noch Veränderungen vorgenommen. Er zeigt das typische Straßennetz einer im Wesentlichen im 12. Jahrhundert geformten Stadt. Innerhalb einer annähernd ovalen Umrissfigur verlaufen mehrere Parallelstraßen, die vor den Haupttoren (Stein- und Aegidientor) zusammengeführt werden. Eine Querverbindung führt vom Leineübergang über das Leinetor zum Markt. Dieser wird durch Rathaus und Marktkirche begrenzt.

Die Baunachrichten für die massive, turmbewehrte Stadtmauer erstrecken sich von der Errichtung des Steintores (1266) bis zur Fertigstellung des erhalten gebliebenen Beginenturms im Jahr 1357. Während des Lüneburger Erbfolgekrieges konnten die Bürger Hannovers 1371 die Burg Lauenrode erstürmen und damit den Einfluss der Landesherrschaft zurückdrängen.

In das 14. Jahrhundert fallen auch die Neubauten der drei Hauptkirchen (Marktkirche, St. Aegidien, Kreuzkirche). Mit den Neu- und Erweiterungsbauten des Alten Rathauses im 15. und frühen 16. Jahrhundert entstand eines der schönsten Gebäude dieser Art in Norddeutschland. Das Zusammenspiel des Rathauses mit der ebenfalls in Backstein errichteten Marktkirche steht den berühmteren Marktbildern von Lübeck und Stralsund zur Seite. Marktkirche und Altes Rathaus gehören zu den südlichsten Bauten der norddeutschen Backsteingotik.

Die überwiegende Mehrzahl der Wohngebäude bestand im Spätmittelalter aus Fachwerk. Vermögende Kaufmannsfamilien, deren Grundstücke am Markt und in den Hauptraßen zu finden waren, konnten Steinhäuser finanzieren. Diese wurden in den Jahrzehnten um 1500 in Backstein errichtet. Die Giebelfronten waren an den Fassaden des Rathauses orientiert. Im Lauf des 16. und 17. Jahrhunderts kamen reich gestaltete Natursteinfassaden zur Geltung. Ihre Gliederungen und Giebelabschlüsse wurden in der Formensprache der Renaissance ausgebildet. Diese Häuser waren häufig mit Ausluchten versehen und ähnelten den Bauten der Weserrenaissance, wie sie noch heute in Hameln zu finden sind.

Weiterhin wurden die meisten Bürgerhäuser in Fachwerk errichtet.