Der Schauspieler und Autor Hanns Zischler geht seit Jahren ins Freie, um mit einer Rigby-Lochbildkamera zu fotografieren. Mittels dieser historischen Technik, die lange Belichtungszeiten erfordert, erhalt das Zusammenspiel von bewegten und unbewegten Gegenstanden einen besonderen Ausdruck, der mit keinem realistischen Bild in Einklang zu bringen ist. Da die unmittelbar gegenüber der Blendenoffnung liegende Mitte des Planfilms mehr Lichtpartikel empfangt als die Rander, ist eine von der solaren Mitte des Bildes nach außen abnehmende, konzentrisch pulsierende Lichtstreuung zu beobachten. Die 'subjektive Kamera' ist nah am Objekt, sie spielt mit der Wechselwirkung von Scharfe und Unscharfe, den Unwagbarkeiten von Lichtverhaltnissen und mit überraschenden Farbmischungen. Durch den dynamischen Ausdruck und die leuchtende Farbigkeit erhalten die Bilder eine große poetische Kraft.Für den Autor-Fotografen gilt es, das chaotische Spiel von Wind, Welle und Wolke zu überlisten und zu einem einzigen Zeitbild zu zahmen. 'Die Sonne bringt es an den Tag' sagt Adelbert von Chamisso. Diese Maxime beschreibt hinreichend Hanns Zischlers Arbeit mit der Camera obscura.
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