Mit Hans Christian Andersen. Eine Biographie liegt rechtzeitig zum 200. Geburtstag des großen dänischen Märchendichters am 2. April 2005 eine umfangreiche, aktuelle und reich illustrierte Lebensdarstellung vor, die den Menschen H. C. Andersen zwischen Romantik und Moderne in all seiner Komplexität und Widersprüchlichkeit zeigt.
»Diesen unvergleichlichen Märchenstoff aus dem wirklichen 19. Jahrhundert breitet Jens Andersen mit solcher Detail- und Erzählfreude aus, daß auch Andersen-Verächter flugs konvertieren.«
Christoph Bartmann, Süddeutsche Zeitung
Christoph Bartmann, Süddeutsche Zeitung
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der Biograf Jens Andersen ist nicht mit dem dänischen Märchendichter Hans Christian Andersen verwandt, versichert Sybille Lewitscharoff, die von Andersen juniors Lebensgeschichte des Andersen senior sehr angetan ist. Vor allem, weil er Taktgefühl walten lässt. Zwei Beispiele führt die Rezensentin an: das eine ist die lebensbestimmende Freundschaft Andersons mit Edvard Collin; statt sich in Spekulationen über Andersens homoerotische Neigungen zu ergehen, informiere der Verfasser über das schwärmerische Element in männlichen Brieffreundschaften oder über die Verehrung des Androgynen zur Zeit der Romantik. Auch was Andersens soziale Herkunft angehe, lasse der Biograf keinen Zweifel daran, dass sie keineswegs arm und ehrlich, sondern arm und schäbig war. Der Dichter hatte alle Brücken zu seinen Verwandten abgebrochen, er unterstützte sie auch nicht, als er Geld hatte; es ist wohltuend, meint Lewitscharoff, dass sich der Biograf in diesem Punkt jedes moralischen Urteils enthält. Die Biografie hebe "wahre Schätze", lobt sie, manch Unbekanntes - wie eine Fehde mit Kierkegaard - träte zutage, vor allem aber bekämen die Leser ein Gespür dafür - weil der Biograf begeistert und behutsam zugleich vorgehe -, wie anarchisch und frisch Andersen geschrieben hätte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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