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"Archäologie des Gewissens" nannte Siegfried Lenz das Werk des 1901 in Hamburg geborenen Hans Erich Nossack. Der Sohn eines Kaffeeimporteurs führte viele Jahre lang eine Doppelexistenz als Schriftsteller und Kaufmann in der väterlichen Firma im Hamburger Hafen, bevor er nach dem Zweiten Weltkrieg mit seiner eindringlichen und schnörkellosen Prosa Aufmerksamkeit erregte. Berühmt machte ihn der Bericht "Der Untergang" über die verheerenden Luftangriffe auf Hamburg, die 1943 weite Teile der Stadt in Trümmer legten und bei denen er Wohnung und Habe verlor. In den fünfziger und sechziger Jahren…mehr

Produktbeschreibung
"Archäologie des Gewissens" nannte Siegfried Lenz das Werk des 1901 in Hamburg geborenen Hans Erich Nossack. Der Sohn eines Kaffeeimporteurs führte viele Jahre lang eine Doppelexistenz als Schriftsteller und Kaufmann in der väterlichen Firma im Hamburger Hafen, bevor er nach dem Zweiten Weltkrieg mit seiner eindringlichen und schnörkellosen Prosa Aufmerksamkeit erregte. Berühmt machte ihn der Bericht "Der Untergang" über die verheerenden Luftangriffe auf Hamburg, die 1943 weite Teile der Stadt in Trümmer legten und bei denen er Wohnung und Habe verlor. In den fünfziger und sechziger Jahren gehörte Nossack mit seinen zeitkritischen Romanen und Erzählungen zu den anerkannten und ausgezeichneten Autoren der jungen Bundesrepublik. Vor allem während der fern von Hamburg verbrachten Jahre - zu den Lebensstationen gehörten unter anderem Darmstadt und Frankfurt am Main -, spielte der als Einzelgänger geltende Autor eine bedeutende Rolle im öffentlichen Leben. Gabriele Söhling zeichnet indiesem Buch erstmals die Lebensstationen dieser außergewöhnlichen Schriftsteller-persönlichkeit nach.
Autorenporträt
Söhling, GabrieleGabriele Söhling1959 in Wiesbaden geboren, studierte Literaturwissenschaften und ist als Lektorin und Dozentin tätig. Sie betreute viele Jahre den Nachlaß Hans Erich Nossacks und gab unter anderem dessen Tagebücher und eine Auswahl aus seinem Briefwechsel heraus. Seit 2001 ist sie Referentin der Literaturklasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensent Rainer Moritz zeigt sich sehr angetan von Gabriele Söhlings Biografie über Hans Erich Nossack (1901-1977). Er attestiert der Literaturwissenschaftlerin, die 1997 und 2001 bereits die Tagebücher und Briefe Nossacks herausgegeben hatte, eine "ideale Basis" für das Amt der Biografin dieses "spröden Autors", der das Gesicht des literarischen Nachkriegsdeutschland mit geprägt hatte, dann aber in Vergessenheit geriet. Söhling wisse um die Schwierigkeit, hinter die bürgerlich korrekte Fassade Nossacks zu schauen, sie scheue sich nicht, so Moritz, "mit behutsam eingesetztem psychologischem Besteck die Zerrissenheit dieser Existenz zu beschreiben". Das ist ihr seines Erachtens auch gelungen. Als "schnörkellos" und "fundiert" lobt er ihre Darstellung von Nossacks Kindheit und Jugend, seinen ersten mühsamen literarischen Schritten und den folgenden vielen Ehrungen, die an seiner melancholischen Haltung nichts änderten. Söhlings Biografie, resümiert der Rezensent, wecke Interesse für die Person Nossacks und vor allem für seine literarische Arbeit.

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