Kommt man über eine längere Periode mit dem Nachlass eines Menschen in Berührung, so bleibt es nicht aus, sich mit seiner Persönlichkeit zu beschäftigen. Von Hans Hildenbrand ist allerdings kaum etwas anderes übrig geblieben als Bilder: ein paar Originale, der Rest gedruckt. Allein dieses visuelle Erbe kann Hinweise auf Arbeitsweisen und Motivation geben, denn Hildenbrand hat eben außer einigen keineswegs homogenen Konvoluten von Fotografien weder persönliche noch geschäftliche Papiere hinterlassen. Es bleibt nur das, was übrig ist nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, dem alles überdeckenden Einfluss der Zeit auf die Dinge. Dazu ist das Übrige mehr dem Zufall als allem anderen zu verdanken. Immerhin ist der oben erwähnte "Rest" gar nicht so klein, denn Hildenbrand war ein fleißiger Mann.Mit Hilfe von Rolf H. Krauss gelang es, alle bekannten Bestände von Hans Hildenbrand in der Sammlung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg zusammenzufassen. Dazu hatte die Deutsche Gesellschaft für Photographie in Kölnebenso großzügig beigetragen wie Herr Giuseppe Vittorelli. Beide überließen uns außergewöhnliche Bestände von Hans Hildenbrand.So kann das Hauses der Geschichte Baden-Württemberg nun mit dem vorliegenden Band einen umfassenden Überblick über das Schaffen des Stuttgarter Hofphotographen und Pioniers der Farbfotografie vorlegen.