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Obwohl Biographien herausragender Apotheker einen wichtigen Platz in der Pharmaziegeschichtsschreibung einnehmen, sind zur Epoche des Nationalsozialismus bislang nur wenige Arbeiten entstanden.
Das vorliegende Werk untersucht Leben und Werk von Hans Paul Kaufmann (1889-1971), der aufgrund seiner kriegswichtigen fettchemischen Forschungen über eine exponierte Stellung im Dritten Reich unter den Pharmazeutischen Hochschullehrern verfügte. Für die Studie konnten zahlreiche Archivalien, nicht zuletzt auch das aus dem Privatarchiv seines Enkels, erschlossen und zudem Zeitzeugen zu ihren…mehr

Produktbeschreibung
Obwohl Biographien herausragender Apotheker einen wichtigen Platz in der Pharmaziegeschichtsschreibung einnehmen, sind zur Epoche des Nationalsozialismus bislang nur wenige Arbeiten entstanden.

Das vorliegende Werk untersucht Leben und Werk von Hans Paul Kaufmann (1889-1971), der aufgrund seiner kriegswichtigen fettchemischen Forschungen über eine exponierte Stellung im Dritten Reich unter den Pharmazeutischen Hochschullehrern verfügte. Für die Studie konnten zahlreiche Archivalien, nicht zuletzt auch das aus dem Privatarchiv seines Enkels, erschlossen und zudem Zeitzeugen zu ihren persönlichen Erinnerungen an Kaufmann befragt werden.

Neben der Schilderung von Kaufmanns Herkunft, Schul- und Studienzeit sowie seiner Entwicklung zum führenden Fettchemiker Deutschlands bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs untersucht die Arbeit zugleich den Aufstieg des Pharmazeutischen Instituts Münster, das sich dank des Einsatzes von Kaufmann von einer kleinen Ausbildungsstätte für Pharmazeuten in der Weimarer Republik zu einer der wichtigsten Institute im Dritten Reich entwickelte. Zugleich wird sein Wirken am damals bedeutendsten Pharmazeutischen Institut in Berlin in den letzten zwei Kriegsjahren analysiert. Schließlich wird auch die Gründung des Reichsinstituts für Fettforschung sowie Kaufmanns Tätigkeit im Reichsforschungsrat behandelt.

Die Monographie widmet sich aber auch der Frage, ob Kaufmann als überzeugter Anhänger des Nationalsozialismus angesehen werden muss. In diesem Kontext wird zudem sein Entnazifizierungsverfahren, das exemplarisch für die Verfahren in der britischen Besatzungszone steht, analysiert. Die Untersuchung des wissenschaftlichen Werkes zeigt Kaufmann nicht nur als Forscher auf dem Gebiet der Fettchemie, sondern auch als Entwickler zahlreicher Arzneimittel. Abschließend wird die Frage beantwortet, ob auch Kaufmann als ein Begründer einer wissenschaftlichen Schule gilt.
Rezensionen
"Nils Klämbt gelingt hierbei ein überaus facettenreiches Bild des Forschers, Apothekers und Menschen Hans Paul Kaufmann." A. Mendel, Nordheim/Nordhausen PhB 2014 Pharmaziehistorische Bibliothek 20190101