Seit vierzig Jahren erkundet NINA SEDANO mit viel Abenteuerlust und Neugier den Globus. Auf ihren Reisen hat "die Ländersammlerin" nicht nur jede Menge Länder und Kulturen kennengelernt, sondern auch immer wieder Jagd auf Toiletten gemacht - denn jeder muss schließlich mal. Mit Happy End liefert die sympathische Vielreiserin eine spannende und kurzweilige Kulturgeschichte des stillen Örtchens und erzählt mit viel Humor von ihren eigenen Erfahrungen mit den Toiletten dieser Welt. Von der Erfindung der Klospülung über die Toilettenkultur im alten Rom bis hin zu den obskursten Todesfällen auf dem WC - Happy End wartet mit einem bunten Mix aus wissenswerten Fakten und lustigen Anekdoten auf und ist die perfekte Lektüre für zwischendurch.
"Nina Sedano kann von unserem Planeten einfach nicht genug kriegen." -- FÜR SIE
"Nina Sedano kann von unserem Planeten einfach nicht genug kriegen." -- FÜR SIE
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.05.2015Die Weltkugel als Spielball
Die Frankfurterin Nina Sedano kündigt ihren sicheren Job als leitende Angestellte und folgt dem Ruf des Fernwehs und der "idée fixe", alle 193 anerkannten Staaten der Vereinten Nationen zu bereisen. Sie nimmt sich die von ihrer Umgebung argwöhnisch beäugte Freiheit und gibt sich gewissermaßen die Kugel, die Weltkugel als Spielball ihrer Ausflüchte und Phantasien. Was folgt, ist ein wilder, ungeordneter, aber stets charmanter, durch die Pampa, Wüsten und Wirrungen der Bürokratie gemeisterter und geradebrechter Roadtrip einer "Frau ohne Wurzeln", aber mit unbändiger Willenskraft. Ihr Interesse gilt dabei weniger touristischen Highlights als dem Welten-Tingeln und der Selbstsuche an sich. Das klappt mit der Beschreibung des erlebten Rausches beim Bungee-Sprung im neuseeländischen Queenstown weniger gut als bei der erlebten Gastfreundschaft in den Slums von Manila oder der Visite des Kim-Il-sung-Mausoleums in Nordkorea, dem sie nicht allein Ernstes abgewinnen kann. Nicht minder erheiternd, wäre es nicht so tragisch, sind ihr Selbstversuch mit einer Burka oder die Schilderung einer Gruppenreise in den Jemen - außerdem die Auseinandersetzung mit dem Kriegstourismus in Vietnam. Beim Versuch der Ländersammlerin, das "Reise-Gen" zu decodieren, fallen trotz kultureller Missverständnisse, Gefahren wie Gorillas und Guerrillas, Grenzerfahrungen mit Reise-Pässen und deren Unpässlichkeiten, Hupen als Klangteppich in den Philippinen und afrikanischen Lektionen in "Entschleunigung und Geduld" immer wieder Vokabeln und Fernreiseweisheiten wie Glaube an das Gute im Menschen oder "Urvertrauen" in einen freundlichen Planeten auf. So entwirft Sedano ein neugiergeleitetes Plädoyer für unvoreingenommenes Fernweh, das in der Erfüllung Glück verheißt, wie sie treffend nach ihrer Kündigung schreibt: "Jetzt habe ich endlich mehr Zeit für die Welt. Sie hat es verdient."
sg
"Die Ländersammlerin. Wie ich in der Ferne mein Zuhause fand. Die meistgereiste Frau Deutschlands berichtet" von Nina Sedano. Eden Books, Hamburg 2014. 320 Seiten. Broschiert, 14,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Frankfurterin Nina Sedano kündigt ihren sicheren Job als leitende Angestellte und folgt dem Ruf des Fernwehs und der "idée fixe", alle 193 anerkannten Staaten der Vereinten Nationen zu bereisen. Sie nimmt sich die von ihrer Umgebung argwöhnisch beäugte Freiheit und gibt sich gewissermaßen die Kugel, die Weltkugel als Spielball ihrer Ausflüchte und Phantasien. Was folgt, ist ein wilder, ungeordneter, aber stets charmanter, durch die Pampa, Wüsten und Wirrungen der Bürokratie gemeisterter und geradebrechter Roadtrip einer "Frau ohne Wurzeln", aber mit unbändiger Willenskraft. Ihr Interesse gilt dabei weniger touristischen Highlights als dem Welten-Tingeln und der Selbstsuche an sich. Das klappt mit der Beschreibung des erlebten Rausches beim Bungee-Sprung im neuseeländischen Queenstown weniger gut als bei der erlebten Gastfreundschaft in den Slums von Manila oder der Visite des Kim-Il-sung-Mausoleums in Nordkorea, dem sie nicht allein Ernstes abgewinnen kann. Nicht minder erheiternd, wäre es nicht so tragisch, sind ihr Selbstversuch mit einer Burka oder die Schilderung einer Gruppenreise in den Jemen - außerdem die Auseinandersetzung mit dem Kriegstourismus in Vietnam. Beim Versuch der Ländersammlerin, das "Reise-Gen" zu decodieren, fallen trotz kultureller Missverständnisse, Gefahren wie Gorillas und Guerrillas, Grenzerfahrungen mit Reise-Pässen und deren Unpässlichkeiten, Hupen als Klangteppich in den Philippinen und afrikanischen Lektionen in "Entschleunigung und Geduld" immer wieder Vokabeln und Fernreiseweisheiten wie Glaube an das Gute im Menschen oder "Urvertrauen" in einen freundlichen Planeten auf. So entwirft Sedano ein neugiergeleitetes Plädoyer für unvoreingenommenes Fernweh, das in der Erfüllung Glück verheißt, wie sie treffend nach ihrer Kündigung schreibt: "Jetzt habe ich endlich mehr Zeit für die Welt. Sie hat es verdient."
sg
"Die Ländersammlerin. Wie ich in der Ferne mein Zuhause fand. Die meistgereiste Frau Deutschlands berichtet" von Nina Sedano. Eden Books, Hamburg 2014. 320 Seiten. Broschiert, 14,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Weltkugel als Spielball
Die Frankfurterin Nina Sedano kündigt ihren sicheren Job als leitende Angestellte und folgt dem Ruf des Fernwehs und der "idée fixe", alle 193 anerkannten Staaten der Vereinten Nationen zu bereisen. Sie nimmt sich die von ihrer Umgebung argwöhnisch beäugte Freiheit und gibt sich gewissermaßen die Kugel, die Weltkugel als Spielball ihrer Ausflüchte und Phantasien. Was folgt, ist ein wilder, ungeordneter, aber stets charmanter, durch die Pampa, Wüsten und Wirrungen der Bürokratie gemeisterter und geradebrechter Roadtrip einer "Frau ohne Wurzeln", aber mit unbändiger Willenskraft. Ihr Interesse gilt dabei weniger touristischen Highlights als dem Welten-Tingeln und der Selbstsuche an sich. Das klappt mit der Beschreibung des erlebten Rausches beim Bungee-Sprung im neuseeländischen Queenstown weniger gut als bei der erlebten Gastfreundschaft in den Slums von Manila oder der Visite des Kim-Il-sung-Mausoleums in Nordkorea, dem sie nicht allein Ernstes abgewinnen kann. Nicht minder erheiternd, wäre es nicht so tragisch, sind ihr Selbstversuch mit einer Burka oder die Schilderung einer Gruppenreise in den Jemen - außerdem die Auseinandersetzung mit dem Kriegstourismus in Vietnam. Beim Versuch der Ländersammlerin, das "Reise-Gen" zu decodieren, fallen trotz kultureller Missverständnisse, Gefahren wie Gorillas und Guerrillas, Grenzerfahrungen mit Reise-Pässen und deren Unpässlichkeiten, Hupen als Klangteppich in den Philippinen und afrikanischen Lektionen in "Entschleunigung und Geduld" immer wieder Vokabeln und Fernreiseweisheiten wie Glaube an das Gute im Menschen oder "Urvertrauen" in einen freundlichen Planeten auf. So entwirft Sedano ein neugiergeleitetes Plädoyer für unvoreingenommenes Fernweh, das in der Erfüllung Glück verheißt, wie sie treffend nach ihrer Kündigung schreibt: "Jetzt habe ich endlich mehr Zeit für die Welt. Sie hat es verdient."
sg
"Die Ländersammlerin. Wie ich in der Ferne mein Zuhause fand. Die meistgereiste Frau Deutschlands berichtet" von Nina Sedano. Eden Books, Hamburg 2014. 320 Seiten. Broschiert, 14,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Frankfurterin Nina Sedano kündigt ihren sicheren Job als leitende Angestellte und folgt dem Ruf des Fernwehs und der "idée fixe", alle 193 anerkannten Staaten der Vereinten Nationen zu bereisen. Sie nimmt sich die von ihrer Umgebung argwöhnisch beäugte Freiheit und gibt sich gewissermaßen die Kugel, die Weltkugel als Spielball ihrer Ausflüchte und Phantasien. Was folgt, ist ein wilder, ungeordneter, aber stets charmanter, durch die Pampa, Wüsten und Wirrungen der Bürokratie gemeisterter und geradebrechter Roadtrip einer "Frau ohne Wurzeln", aber mit unbändiger Willenskraft. Ihr Interesse gilt dabei weniger touristischen Highlights als dem Welten-Tingeln und der Selbstsuche an sich. Das klappt mit der Beschreibung des erlebten Rausches beim Bungee-Sprung im neuseeländischen Queenstown weniger gut als bei der erlebten Gastfreundschaft in den Slums von Manila oder der Visite des Kim-Il-sung-Mausoleums in Nordkorea, dem sie nicht allein Ernstes abgewinnen kann. Nicht minder erheiternd, wäre es nicht so tragisch, sind ihr Selbstversuch mit einer Burka oder die Schilderung einer Gruppenreise in den Jemen - außerdem die Auseinandersetzung mit dem Kriegstourismus in Vietnam. Beim Versuch der Ländersammlerin, das "Reise-Gen" zu decodieren, fallen trotz kultureller Missverständnisse, Gefahren wie Gorillas und Guerrillas, Grenzerfahrungen mit Reise-Pässen und deren Unpässlichkeiten, Hupen als Klangteppich in den Philippinen und afrikanischen Lektionen in "Entschleunigung und Geduld" immer wieder Vokabeln und Fernreiseweisheiten wie Glaube an das Gute im Menschen oder "Urvertrauen" in einen freundlichen Planeten auf. So entwirft Sedano ein neugiergeleitetes Plädoyer für unvoreingenommenes Fernweh, das in der Erfüllung Glück verheißt, wie sie treffend nach ihrer Kündigung schreibt: "Jetzt habe ich endlich mehr Zeit für die Welt. Sie hat es verdient."
sg
"Die Ländersammlerin. Wie ich in der Ferne mein Zuhause fand. Die meistgereiste Frau Deutschlands berichtet" von Nina Sedano. Eden Books, Hamburg 2014. 320 Seiten. Broschiert, 14,95 Euro.
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