Anfang der achtziger Jahre steckt die Bundeswehr in einer tiefen Krise. Der Zustand der Truppe, die Verunsicherung der Soldaten und die Mängel in Ausbildung und Planung hatten beängstigende Ausmaβe angenommen. In dieser Lage wurde der neue Verteidigungsminister Manfred Wörner nach dem Regierungswechsel 1982 fast wie ein Messias begrüsst. Durch einen entschlossenen Kurswechsel wurden Fehlentscheidungen korrigiert und die Beseitigung der Mängel in Angriff genommen. Die Bundeswehr konnte wieder Tritt fassen. Oberst Jürgen Reichardt stand Minister Wörner als Pressesprecher, Vertrauter und Ratgeber zu Seite. Die verhängnisvolle „Kieβling-Affäre“ stellte einen jähen Kontrapunkt zum Erfolgskurs Wörners dar. Vieles aus Entstehung und Verlauf dieser Affäre blieb im Dunkeln. Der Autor hat die Geschehnisse an zentraler Stelle miterlebt und mit durchlitten. Er schildert den verworrenen Verlauf aus seinem persönlichen Erleben, deckt neue Zusammenhänge und Hintergründe auf, bis hin zu der Frage, inwieweit die Geheimdienste der DDR ihre Finger im Spiel hatten. Die Schilderung der Agitation und der Massendemonstrationen der sogenannten Friedensbewegung bietet einen eindrucksvollen Rückblick in diese Zeit.