Im Diskurs über China, ein Land, das nach Ansicht vieler Beobachter im Zeichen der Harmonie steht, wird der Aspekt des Konflikts oft unterbelichtet. Dabei sind sowohl soziale Spannungen als auch geistige Kontroversen im chinesischen Kulturraum von jeher allgegenwärtig und erweisen sich – im Altertum wie in der Moderne – als maßgebliche Kraft für den kulturellen Wandel sowie die moderne Gesellschaftsentwicklung. Konflikt und Harmonie stehen sich dabei nicht notwendigerweise unvereinbar gegenüber, sondern befinden sich oft in einem Symbioseverhältnis, welches sich im Wechselspiel zwischen Freiheit und Unterdrückung manifestiert. Im Spannungsfeld zwischen Konflikt und Harmonie lassen sich viele Probleme aus dem Geistes- und Gesellschaftsleben Chinas aufspüren und analysieren. Die Autorinnen und Autoren der 15 Beiträge dieses Bandes beleuchten Fragestellungen aus der Perspektive unterschiedlicher auf China bezogener Forschungsbereiche wie Philosophie, Literatur, Soziologie, Politologie, Rechtswissenschaften und Geschichte.