Harnwegsinfektionen sind definiert als das Vorhandensein von Mikroorganismen in den Harnwegen. Die ältere Bevölkerung besteht klassischerweise aus Personen, die 65 Jahre und älter sind (WHO-Definition). In der Realität ist diese Bevölkerungsgruppe jedoch sehr heterogen und reicht von einem gesunden oder robusten Profil bis hin zu einem gebrechlichen, polypathologischen Profil. Bei älteren Menschen weist die Harnwegsinfektion zahlreiche Besonderheiten auf, weshalb ihre Untersuchung von Interesse ist. Sie ist die häufigste bakterielle Infektion bei älteren Menschen, die häufigste Ursache für nosokomiale Infektionen und der zweithäufigste Grund für einen Arztbesuch in der Stadt. Sie ist für eine hohe Morbidität verantwortlich und stellt ein echtes Problem für die öffentliche Gesundheit dar. Bei älteren Menschen tragen zahlreiche Faktoren zu einer atypischen Präsentation der Infektion bei, was zu einer Verzögerung der Diagnose führt. Diese Faktoren sind auch für die Beteiligung von besonderen oder antibiotikaresistenten Mikroorganismen verantwortlich. Die immer häufiger auftretenden Multiresistenzen von Uropathogenen gegen Antibiotika erschweren die Behandlung der Infektion bei dieser gefährdeten Person.
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