J.K. Rowlings erfolgreiche Romanreihe um den Charakter Harry Potter hat weltweit die Fans begeistert und ist in die Bildungserfahrungen einer ganzen Generation eingegangen. Inwiefern bestätigen und überschreiten die Romane dabei gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse? Während die Reihe bislang oft als entweder affirmativ oder emanzipatorisch verstanden wurde, betrachtet diese erste umfassende Reflexion aus der Perspektive der Kritischen Theorie Adornos die ideologischen Widersprüche anhand der Themen Ökonomie, Tod, Diskriminierung, Recht, schulische Autorität und Kulturindustrie, die sich um das Querschnittsthema 'Erwachsenwerden' gruppieren. Die Konflikte, die die enthaltenen Widersprüche auf Seiten der Fans provozieren, enthüllen eine Dialektik der Kulturindustrie in Bezug auf (Halb-)Bildung heute.
»Die Lektüre [...] verspricht nicht nur Lust an Einsichten in die Logiken und Widersprüche der Zauberwelt von Harry Potter, sondern darüber hinaus auch an einer kritischen Erkenntnisweise, die mit Leidenschaft dafür plädiert, Konflikten mit einem 'liebgewonnenen Kulturindustrieprodukt' en Detail nachzugehen.«
Sonja Witte, kjl&m, 4 (2019) 20191112
Sonja Witte, kjl&m, 4 (2019) 20191112