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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Hartmanns von Aue "Erec" ¿ narratologische Lektüren, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit sollen die Formen des beglaubigten Erzählens in Hartmanns "Erec" näher beschrieben und deren Funktionen bestimmt werden. Hierfür werden im zweiten Kapitel zunächst die vom Erzähler genannten Quellen betrachtet, um herauszustellen, wann und vor allem in welchem Kontext der Erzähler eine…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Hartmanns von Aue "Erec" ¿ narratologische Lektüren, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit sollen die Formen des beglaubigten Erzählens in Hartmanns "Erec" näher beschrieben und deren Funktionen bestimmt werden. Hierfür werden im zweiten Kapitel zunächst die vom Erzähler genannten Quellen betrachtet, um herauszustellen, wann und vor allem in welchem Kontext der Erzähler eine Quellenberufung anführt. Eine weitere Erzähltechnik des beglaubigten Erzählens im "Erec" stellen Wahrheitsbekundungen dar. Bei diesem Verfahren beruft sich der Erzähler nicht direkt auf eine Quelle, sondern manifestiert seine Aussagen, indem er diese als wârheit beziehungsweise als wâr ausweist. Diese Wahrheitsbekundungen werden im dritten Kapitel anhand ausgewählter Beispiele hinsichtlich ihrer Funktionen untersucht. Daneben sollen die Vorstellungen von wârheit im höfischen Roman näher skizziert werden. Am Ende der Arbeit soll herausgestellt sein, dass Hartmann seine Quellen nicht einsetzt, um die in seiner Erzählung dargelegten Geschehnisse als wahr herauszustellen, sondern vielmehr als kunstvolles Stilmittel. Die mittelhochdeutschen Texte des 12. und 13. Jahrhunderts zeichnen sich durch eine beglaubigte Erzählweise aus. Dieser beglaubigte Erzählstil wird in Form von Quellenberufungen sowie Wahrheitsbekundungen vonseiten der Erzählerfigur hervorgerufen. Mit dieser Erzähltechnik orientieren sich die mittelalterlichen Autoren an der historiographischen Tradition, um ihre Texte in die verbürgte Überlieferung einzureihen. Hartmann von Aue setzt genau diese poetischen Freiheiten beim Verfassen seines "Erecs" ein, indem er einerseits auf Quellen verweist, andererseits von diesen abweicht und diese erweitert. Er bedient sich dabei einem rhetorischen Gestaltungsverfahren: der dilatatio materiae, sprich der Ausbreitung des Stoffes. Dies führt dazu, dass die Quellenberufungen im "Erec" hinsichtlich ihrer Details insgesamt sehr sparsam sind und einen geringen Realitätsgehalt aufweisen. Dabei zeichnet sich ab, dass Hartmann seine stark erweiterten Textpassagen scheinbar nur noch formal in den Bezugsrahmen einer Quelle rückt.
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