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David Friedländer (1750-1834) und Wilhelm von Humboldt (1767-1835) begegneten sich erstmals im Berlin der 1780er Jahre. Die vorliegende Untersuchung ihres langjährigen Austauschs erhellt die Einwirkung des jüdischen Aufklärers und Reformpolitikers auf die bildungsprogrammatische Grundhaltung des 17 Jahre jüngeren protestantischen Adeligen. Diese Einwirkung lässt sich nicht nur im persönlichen Lebensentwurf Humboldts erkennen. Auch die Maximen, die Humboldt später seiner Bildungstheorie und den Stellungnahmen zu Bildungspolitik und Erziehungsreform in Preußen zu Grunde legte, sind davon…mehr

Produktbeschreibung
David Friedländer (1750-1834) und Wilhelm von Humboldt (1767-1835) begegneten sich erstmals im Berlin der 1780er Jahre. Die vorliegende Untersuchung ihres langjährigen Austauschs erhellt die Einwirkung des jüdischen Aufklärers und Reformpolitikers auf die bildungsprogrammatische Grundhaltung des 17 Jahre jüngeren protestantischen Adeligen. Diese Einwirkung lässt sich nicht nur im persönlichen Lebensentwurf Humboldts erkennen. Auch die Maximen, die Humboldt später seiner Bildungstheorie und den Stellungnahmen zu Bildungspolitik und Erziehungsreform in Preußen zu Grunde legte, sind davon wesentlich mitgeprägt. Die von Friedländer und Humboldt geteilte grundlegende Ausrichtung ihrer Konzepte von Erziehung und Bildung basiert insbesondere auf Moses Mendelssohns Philosophie. Friedländer spielte eine zentrale Rolle als Wissensvermittler und Multiplikator der Ideen Mendelssohns. Eine umfassende Studie der biblisch fundierten und auf anwendungsorientierte Lebenspraxis zielende Bildungsphilosophie der Berliner Haskala - als eigenständige Position zwischen Philanthropismus und Neuhumanismus - ist der Untersuchung vorangestellt. Kommentierte Editionen der Friedländer-Humboldt-Korrespondenz und bildungsprogrammatisch relevanter Texte David Friedländers bilden die Quellenbasis der Analyse.»Er hatte sich, und allein durch sein Verdienst und Talent, einen ganz eigenen Standpunkt errungen und wird diesen auch in späterem Andenken gewiß immer behaupten. Es hat mich ungemein gefreut, daß sich der Verewigte noch bisweilen mit meinem Bruder und mir in Gedanken beschäftigt hat. Uns wird gewiß immer unvergeßlich bleiben, wie er bildend auf uns beide eingewirkt hat.« (Wilhelm von Humboldt im Januar 1835 über David Friedländer)