Am 1. August 1844 öffnete der "Zoologische Garten bei Berlin" seine Tore. Noch lag er außerhalb der Stadt, seine Tierhäuser waren unfertig und der Tierbestand eher klein. Dieses Buch erzählt, wie daraus der artenreichste Zoo der Welt wurde, der heute jedes Jahr mehrere Millionen Besucher aus dem In- und Ausland anzieht.
Dabei geht es nicht nur um die bauliche Entwicklung, die gezeigten Tiere oder Verbesserungen in der Tierhaltung. Im Hauptstadtzoo spiegeln sich zugleich die Berliner und die deutsche Geschichte wider: das Kolonialzeitalter mit den Völkerschauen, der Nationalsozialismus mit der Vertreibung jüdischer Aktionäre, der Kalte Krieg durch die Konkurrenz mit dem Ost-Berliner Tierpark und schließlich die Deutsche Einheit. Zwar nutzten die jeweils Mächtigen den Zoo stets als Bühne, doch war er von Anfang an ein Projekt der Bürger Berlins, die ihn als Besucher und Aktionäre unterstützten. So handelt dieses Buch auch von ihrer Stadt - anschaulich, erhellend und voller Geschichten.
Dabei geht es nicht nur um die bauliche Entwicklung, die gezeigten Tiere oder Verbesserungen in der Tierhaltung. Im Hauptstadtzoo spiegeln sich zugleich die Berliner und die deutsche Geschichte wider: das Kolonialzeitalter mit den Völkerschauen, der Nationalsozialismus mit der Vertreibung jüdischer Aktionäre, der Kalte Krieg durch die Konkurrenz mit dem Ost-Berliner Tierpark und schließlich die Deutsche Einheit. Zwar nutzten die jeweils Mächtigen den Zoo stets als Bühne, doch war er von Anfang an ein Projekt der Bürger Berlins, die ihn als Besucher und Aktionäre unterstützten. So handelt dieses Buch auch von ihrer Stadt - anschaulich, erhellend und voller Geschichten.
buecher-magazin.deAuf seinem Gebiet befanden sich die Kriegsfront und der Streichelzoo. Durch seine Tore strömten preußische Bürger und sowjetische Soldaten. Die Rede ist vom Zoologischen Garten in Berlin. Die Geschichte des ältesten deutschen Tierparks vereint starke Gegensätze - und der Historiker Clemens Maier-Wolthausen präsentiert sie sehr anschaulich. Originalfotos, Plakate, Mappen, Eintrittskarten und andere visuelle Details ergänzen das chronologisch aufgebaute Werk. 1844 öffnete der Tierpark erstmals seine Pforten und im Laufe der 175 Jahre ist er eine Institution geworden, an der sich Epochen und Mentalitäten, kollektive Ängste und Vorurteile spiegeln. Der Autor berichtet über die "Völkerschauen" der 1870er, bei denen Ureinwohner Grönlands und Afrikas zu betrachten waren. Auch die Vertreibung der jüdischen Aufsichtsratsmitglieder des Zoos in Zeiten des Dritten Reiches ist ein Thema. Gleichzeitig berührt das Buch, weil es zeigt, wie die Tiere des Zoos den Berlinern immer wieder Fürsorge und Bewunderung entlockten, nicht nur in Friedens-, sondern sogar in Kriegszeiten. Rasch wird dem Leser bewusst: Die Geschichte des 175-jährigen Tierparks verrät über kein anderes Wesen so viel wie über unser eigenes. Dem Autor ist ein wunderbar vielschichtiges und lehrreiches Buch gelungen.
© BÜCHERmagazin, Anna Gielas
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Dem Autor ist ein wunderbar vielschichtiges und lehrreiches Buch gelungen. Anna Gielas, Büchermagazin Maier-Wolthausens Buch beweist: Die Geschichte des Zoos ist unsere Geschichte. Felix Müller, Berliner Morgenpost