Der ungewöhnlichste erotische Roman, den Sie je gelesen haben!
Masturboote, Penissäle, Pornodekaeder?
Wollen Sie wissen, was das ist und was man darin machen kann?
Dann folgen Sie Nicholson Baker in sein wunderbares «Haus der Löcher» - ein Ferienresort der besonderen Art, in dem Ihre geheimsten sexuellen Wünsche erfüllt werden ...
«Ein Buch, als gälte es, den 'Garten der Lüste' von Hieronymus Bosch unter den medialen Bedingungen von heute neu zu inszenieren.»
Thomas Steinfeld · Süddeutsche Zeitung
«Baker entwirft ein auch im Sex von jeglicher Herrschaft befreites Utopia -ein Gegengift für all die schlechte Pornographie, die uns umgibt.»
Verena Lueken · Frankfurter Allgemeine Zeitung
Masturboote, Penissäle, Pornodekaeder?
Wollen Sie wissen, was das ist und was man darin machen kann?
Dann folgen Sie Nicholson Baker in sein wunderbares «Haus der Löcher» - ein Ferienresort der besonderen Art, in dem Ihre geheimsten sexuellen Wünsche erfüllt werden ...
«Ein Buch, als gälte es, den 'Garten der Lüste' von Hieronymus Bosch unter den medialen Bedingungen von heute neu zu inszenieren.»
Thomas Steinfeld · Süddeutsche Zeitung
«Baker entwirft ein auch im Sex von jeglicher Herrschaft befreites Utopia -ein Gegengift für all die schlechte Pornographie, die uns umgibt.»
Verena Lueken · Frankfurter Allgemeine Zeitung
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.01.2012Wamm ba dumm und knapp vorbei
Seitenweise uneigentlicher Sex in Nicholson Bakers neuem Roman "Haus der Löcher"
Dieses Buch hat keinen Sex, es hat Wörter, Abertausende, und das ist ein Unterschied. Dieses Buch ist auch kein Porno, denn für einen Porno, so behauptet es jedenfalls dieses Buch selbst, braucht man "eine hübsche, lächelnde Frau, die ihren Spaß hat, und einen Kerl, der nicht fett ist, mit einem steifen Schwanz". Aber dieses Buch hat eben nur Sätze wie diesen, oder wie den hier: "Nah dran, dann weg, nah, dann weg, bis es richtig brennt, und dann endlich wamm bing bong ba-dumm! Dann blip. Schnorf." Man muss in diesem Buch nicht nach Stellen suchen, sie gibt es auf jeder Seite, das ganze Buch, "Haus der Löcher" von Nicholson Baker, ist eine einzige Stelle und möchte das wahrscheinlich auch sein.
"Haus der Löcher" handelt von nichts, es ist eher. Es versucht, einen Zustand herzustellen. Vielleicht war es das, was Baker im Kopf hatte, als er an diesem Buch zu schreiben begann: also weniger einen Plot zu erzählen, als sich in etwas hineinzuschreiben, das sich beim Lesen löst von jeder herkömmlichen Art der Erzählung, von Linearität oder Plot, und zum Erlebnis wird, und am Ende zu Intimität. "Wir haben hier nämlich die Traumzeit", sagt Lila einmal. Lila ist so etwas wie die Hauptfigur des Buchs, die Madame im "Haus der Löcher", wo Männer und Frauen blip und schnorf machen, bis sie nicht mehr können.
Der amerikanische Schriftsteller Nicholson Baker, geboren 1957, hat in den neunziger Jahren Romane über Telefonsex ("Vox", 1992) oder Voyeurismus ("Die Fermate", 1994) geschrieben und sich danach für den Erhalt von Bibliotheken und alten Zeitungen eingesetzt. Er interessiert sich also für Sex und Papier: "Vox" oder die "Fermate" waren postmoderne Versuche darüber, wie ein Text sich zum Begehren verhält, um es mal auf Postmodernisch zu sagen - ein Jargon, den Baker zum Glück nicht spricht. Ein bisschen war die Theorie aber immer die Ausrede dafür, Nicholson Baker zu lesen, man las dann ja keine Bücher, in denen es um Brüste und Sperma ging, weil man gern mal ausführlicher über Brüste und Sperma lesen wollte, sondern weil es doch so intelligente Versuchsanordnungen waren, etwas zur Sprache zu bringen, was Körper ist. Oder so.
Jedenfalls ist das, was früher Theorie war, in "Haus der Löcher" zu Humor geworden. Der neue Roman ist dann komisch, wenn es um den Synonymwahnsinn beim Sprechen über Genitalien geht: zum Beispiel nicht einfach nur Penis zu sagen, sondern "Schwanz", und nicht Schwanz, sondern "ein großes Stück Ungezogenheit", und nicht ein großes Stück Ungezogenheit, sondern "Fleischklops von einem Schinkensteak von einem Dödel", und nicht Fleischklops und so weiter, sondern "Pollock", und nicht Pollock, sondern, also: "Dave bugsierte seinen Malcolm Gladwell heraus." Einen Penis nach einem Bestsellerautor zu nennen, das ist ungefähr so, als würde eine Frau zu einem Mann sagen: Dürfte ich mal dein Prechtexemplar sehen?
Aber so reden sie im "Haus der Löcher", einer Welt in Traumzeit, zu der es kein Außen gibt. Was man über die Figuren weiß, weiß man nur dank ihrer sexuellen Phantasien, die sie episodenweise ausleben. Dieser Schwebezustand soll das Buch erzählerisch halten.
Ins Haus der Löcher kommt man durch Öffnungen in der Realität, eine Waschmaschine, eine Tintenpatrone. Aber was die Figuren - ein Maler, eine Filmemacherin, ein Lehrer, ein Golfspieler - hinter sich lassen, bleibt vage. Es scheint zumindest eine Welt zu sein, in der man Malcolm Gladwell liest, und wenn Brüste "Britneys" genannt werden, dann ist das auch ein Hinweis. Kabelfernsehen gibt es in dieser Welt, Lieder von Ani DiFranco und Estland ("Sie erzählte ihm, sie mache einen Dokumentarfilm über Frauen in einer abgelegenen Region Estlands, die beim Masturbieren singen"). Je genauer man also hinschaut, desto mehr fällt auf, dass es eben doch ein Außen gibt, ein Außen der kulturellen Referenzen, ohne das dieser Roman nicht funktioniert.
Er wird nämlich eben dadurch komisch, dass er einen Ton imitiert, den es schon gibt. Oder knapp an ihm vorbeischreibt, dann entsteht der Witz durch den Abstand. "Einmal ging Jessica spazieren und hatte nicht genug an. Warum? Niemand weiß es. Auch sie wusste es nicht. Es war Sommer, sie sah gut aus und wollte, dass man es sah." Von hier sind es noch ungefähr 23 Sätze, bis es wieder wamm und bing bong und ba-dumm macht in diesem Buch, und wer es jetzt verschämt findet, dass in dieser Rezension nicht Klartext geredet wird: Nicholson Bakers Roman tut es auch nicht, und das ist seine Schwäche. Er beschreibt keinen Sex, da kann er noch so oft "ficken" sagen - der Roman hält ihn sich vielmehr vom Leib, weil er ins Uneigentliche wechselt. Weil alles, was erzählt wird, in Anführungsstrichen steht, in einem Feinraum namens "Literatur" passiert.
Und wenn dies Bakers Ziel war, dann fragt man sich schon, was das Experiment soll, denn Sex in einem Roman ist immer uneigentlich, weil er, siehe oben, aus Worten und nicht aus Sex besteht. Wollte er mal besonders schönen Sex miteinander einverstandener Menschen inszenieren? In der deutschen Übersetzung von Eike Schönfeld siezen sich alle Figuren, egal, wohin sie sich gerade ihre Genitalien stecken, und dieser Höflichkeitston, in dem sie sprechen, der Golfer, die Frau mit dem künstlich aufgepumpten Hintern, der Mann, der seinen Arm für einen größeren Malcolm Gladwell eintauschte, und die neue Besitzerin des Arms, der eifersüchtig über sie wacht, dieser konventionelle Ton ist natürlich lustig, aber ist er auch mehr als das?
In einer der lustigsten Szenen von "The Big Lebowski" sieht man einen Ausschnitt aus dem Porno "Logjammin'", den die Coen-Brüder für ihren Film erfunden haben: Ein Elektriker kommt zu einer Kundin, um deren Kabelanschluss zu reparieren, und kaum, dass sie ihn im Negligé hineingelassen hat, spaziert auch schon die nackte Cheri durch die Wohnung, eine Freundin, die kurz zum Duschen vorbeigekommen war - zwischen dieser Szene und der genauso lustigen Szene aus Woody Allens "Was sie schon immer über Sex wissen wollten", in der eine riesige Brust Jagd auf Amerikaner macht, bewegt sich der heterosexuelle Science-Fiction von "Haus der Löcher".
Vielleicht ist dieses Buch eine Utopie, vielleicht eine Satire, vielleicht ist es (wie bei Allen) eine Hommage an Wilhelm Reich, der daran glaubte, dass sich Menschen durch Sex von ihren Ängsten befreien können, aber das wäre einem klugen Autor wie Baker doch sicher viel zu blöd, man geht so die Möglichkeiten durch und ist am Ende einigermaßen genervt davon, wie nur die Rätselaufgabe lauten könnte, die Baker hier gestellt hat.
Einmal kommen drei Frauen in einen Raum voller Penisse, die aus Löchern in Vorhängen ragen. "Es war irgendwie interessant und erregend, aber auch ein bisschen traurig, weil diese Penisse keinen Schimmer hatten, wie Polly, Donna und Saucie als Frauen so waren - woran sie glaubten, was für Pläne sie hatten." Dieser Satz ist auch nur das Imitat eines Einwands - in einem Buch, das den Sex nur imitieren kann, weil es ein Buch ist. Und zwar ein verkopftes Buch über Sex. Komisch.
TOBIAS RÜTHER
Nicholson Baker: "Haus der Löcher". Übersetzt von Eike Schönfeld. Rowohlt, 320 Seiten, 19,95 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Seitenweise uneigentlicher Sex in Nicholson Bakers neuem Roman "Haus der Löcher"
Dieses Buch hat keinen Sex, es hat Wörter, Abertausende, und das ist ein Unterschied. Dieses Buch ist auch kein Porno, denn für einen Porno, so behauptet es jedenfalls dieses Buch selbst, braucht man "eine hübsche, lächelnde Frau, die ihren Spaß hat, und einen Kerl, der nicht fett ist, mit einem steifen Schwanz". Aber dieses Buch hat eben nur Sätze wie diesen, oder wie den hier: "Nah dran, dann weg, nah, dann weg, bis es richtig brennt, und dann endlich wamm bing bong ba-dumm! Dann blip. Schnorf." Man muss in diesem Buch nicht nach Stellen suchen, sie gibt es auf jeder Seite, das ganze Buch, "Haus der Löcher" von Nicholson Baker, ist eine einzige Stelle und möchte das wahrscheinlich auch sein.
"Haus der Löcher" handelt von nichts, es ist eher. Es versucht, einen Zustand herzustellen. Vielleicht war es das, was Baker im Kopf hatte, als er an diesem Buch zu schreiben begann: also weniger einen Plot zu erzählen, als sich in etwas hineinzuschreiben, das sich beim Lesen löst von jeder herkömmlichen Art der Erzählung, von Linearität oder Plot, und zum Erlebnis wird, und am Ende zu Intimität. "Wir haben hier nämlich die Traumzeit", sagt Lila einmal. Lila ist so etwas wie die Hauptfigur des Buchs, die Madame im "Haus der Löcher", wo Männer und Frauen blip und schnorf machen, bis sie nicht mehr können.
Der amerikanische Schriftsteller Nicholson Baker, geboren 1957, hat in den neunziger Jahren Romane über Telefonsex ("Vox", 1992) oder Voyeurismus ("Die Fermate", 1994) geschrieben und sich danach für den Erhalt von Bibliotheken und alten Zeitungen eingesetzt. Er interessiert sich also für Sex und Papier: "Vox" oder die "Fermate" waren postmoderne Versuche darüber, wie ein Text sich zum Begehren verhält, um es mal auf Postmodernisch zu sagen - ein Jargon, den Baker zum Glück nicht spricht. Ein bisschen war die Theorie aber immer die Ausrede dafür, Nicholson Baker zu lesen, man las dann ja keine Bücher, in denen es um Brüste und Sperma ging, weil man gern mal ausführlicher über Brüste und Sperma lesen wollte, sondern weil es doch so intelligente Versuchsanordnungen waren, etwas zur Sprache zu bringen, was Körper ist. Oder so.
Jedenfalls ist das, was früher Theorie war, in "Haus der Löcher" zu Humor geworden. Der neue Roman ist dann komisch, wenn es um den Synonymwahnsinn beim Sprechen über Genitalien geht: zum Beispiel nicht einfach nur Penis zu sagen, sondern "Schwanz", und nicht Schwanz, sondern "ein großes Stück Ungezogenheit", und nicht ein großes Stück Ungezogenheit, sondern "Fleischklops von einem Schinkensteak von einem Dödel", und nicht Fleischklops und so weiter, sondern "Pollock", und nicht Pollock, sondern, also: "Dave bugsierte seinen Malcolm Gladwell heraus." Einen Penis nach einem Bestsellerautor zu nennen, das ist ungefähr so, als würde eine Frau zu einem Mann sagen: Dürfte ich mal dein Prechtexemplar sehen?
Aber so reden sie im "Haus der Löcher", einer Welt in Traumzeit, zu der es kein Außen gibt. Was man über die Figuren weiß, weiß man nur dank ihrer sexuellen Phantasien, die sie episodenweise ausleben. Dieser Schwebezustand soll das Buch erzählerisch halten.
Ins Haus der Löcher kommt man durch Öffnungen in der Realität, eine Waschmaschine, eine Tintenpatrone. Aber was die Figuren - ein Maler, eine Filmemacherin, ein Lehrer, ein Golfspieler - hinter sich lassen, bleibt vage. Es scheint zumindest eine Welt zu sein, in der man Malcolm Gladwell liest, und wenn Brüste "Britneys" genannt werden, dann ist das auch ein Hinweis. Kabelfernsehen gibt es in dieser Welt, Lieder von Ani DiFranco und Estland ("Sie erzählte ihm, sie mache einen Dokumentarfilm über Frauen in einer abgelegenen Region Estlands, die beim Masturbieren singen"). Je genauer man also hinschaut, desto mehr fällt auf, dass es eben doch ein Außen gibt, ein Außen der kulturellen Referenzen, ohne das dieser Roman nicht funktioniert.
Er wird nämlich eben dadurch komisch, dass er einen Ton imitiert, den es schon gibt. Oder knapp an ihm vorbeischreibt, dann entsteht der Witz durch den Abstand. "Einmal ging Jessica spazieren und hatte nicht genug an. Warum? Niemand weiß es. Auch sie wusste es nicht. Es war Sommer, sie sah gut aus und wollte, dass man es sah." Von hier sind es noch ungefähr 23 Sätze, bis es wieder wamm und bing bong und ba-dumm macht in diesem Buch, und wer es jetzt verschämt findet, dass in dieser Rezension nicht Klartext geredet wird: Nicholson Bakers Roman tut es auch nicht, und das ist seine Schwäche. Er beschreibt keinen Sex, da kann er noch so oft "ficken" sagen - der Roman hält ihn sich vielmehr vom Leib, weil er ins Uneigentliche wechselt. Weil alles, was erzählt wird, in Anführungsstrichen steht, in einem Feinraum namens "Literatur" passiert.
Und wenn dies Bakers Ziel war, dann fragt man sich schon, was das Experiment soll, denn Sex in einem Roman ist immer uneigentlich, weil er, siehe oben, aus Worten und nicht aus Sex besteht. Wollte er mal besonders schönen Sex miteinander einverstandener Menschen inszenieren? In der deutschen Übersetzung von Eike Schönfeld siezen sich alle Figuren, egal, wohin sie sich gerade ihre Genitalien stecken, und dieser Höflichkeitston, in dem sie sprechen, der Golfer, die Frau mit dem künstlich aufgepumpten Hintern, der Mann, der seinen Arm für einen größeren Malcolm Gladwell eintauschte, und die neue Besitzerin des Arms, der eifersüchtig über sie wacht, dieser konventionelle Ton ist natürlich lustig, aber ist er auch mehr als das?
In einer der lustigsten Szenen von "The Big Lebowski" sieht man einen Ausschnitt aus dem Porno "Logjammin'", den die Coen-Brüder für ihren Film erfunden haben: Ein Elektriker kommt zu einer Kundin, um deren Kabelanschluss zu reparieren, und kaum, dass sie ihn im Negligé hineingelassen hat, spaziert auch schon die nackte Cheri durch die Wohnung, eine Freundin, die kurz zum Duschen vorbeigekommen war - zwischen dieser Szene und der genauso lustigen Szene aus Woody Allens "Was sie schon immer über Sex wissen wollten", in der eine riesige Brust Jagd auf Amerikaner macht, bewegt sich der heterosexuelle Science-Fiction von "Haus der Löcher".
Vielleicht ist dieses Buch eine Utopie, vielleicht eine Satire, vielleicht ist es (wie bei Allen) eine Hommage an Wilhelm Reich, der daran glaubte, dass sich Menschen durch Sex von ihren Ängsten befreien können, aber das wäre einem klugen Autor wie Baker doch sicher viel zu blöd, man geht so die Möglichkeiten durch und ist am Ende einigermaßen genervt davon, wie nur die Rätselaufgabe lauten könnte, die Baker hier gestellt hat.
Einmal kommen drei Frauen in einen Raum voller Penisse, die aus Löchern in Vorhängen ragen. "Es war irgendwie interessant und erregend, aber auch ein bisschen traurig, weil diese Penisse keinen Schimmer hatten, wie Polly, Donna und Saucie als Frauen so waren - woran sie glaubten, was für Pläne sie hatten." Dieser Satz ist auch nur das Imitat eines Einwands - in einem Buch, das den Sex nur imitieren kann, weil es ein Buch ist. Und zwar ein verkopftes Buch über Sex. Komisch.
TOBIAS RÜTHER
Nicholson Baker: "Haus der Löcher". Übersetzt von Eike Schönfeld. Rowohlt, 320 Seiten, 19,95 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nur wenigen Autoren gelingt es, so exzellent über Sex zu schreiben wie Nicholson Baker, weiß Rezensentin Verena Lueken, die sich den "unverschämt dreckigen" Fantasien des Autors mit Genuss hingibt. Und so gerät sie in diesem surrealen Roman in ein "Haus der Löcher", wo ihr nicht nur Männer begegnen, die ihren rechten Arm für einen größeren Penis opfern, sondern jener Arm nach dem Tauschgeschäft auch ein Eigenleben führt, um andere Frauen zu verwöhnen. Der Kritikerin erscheint dies als "Schlaraffenland des Sex", das keinen Raum für schlechte Pornografie lasse - so müsse man hier etwa im Darkroom erst einmal eine "Arschkneiferlizenz" erwerben. Auch Bakers zahlreiche - und von Eike Schönfeld hervorragend ins Deutsche übersetzte - Wortneuschöpfungen für das männliche Geschlechtsteil haben die Kritikerin bestens amüsiert. Abgesehen von wenigen Längen kann sie diesen "erregenden" Roman nur uneingeschränkt empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Eine pointenreiche und fast surreal übertriebene Utopie gewalt- und angstfrei genossener Sexualität. Neue Zürcher Zeitung